3052/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.3126/J-NW 1997, betreffend eine umweltbezogene
Umgestaltung der Landegebühren, die die Abgeordneten Dr. Keppelmüller und Kollegen am
10. Oktober 1997 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
1. Wie bewerten Sie die am Züricher Flughafen neu eingeführte neue Staffelung der
Landegebühren?
Nach den mir vorliegenden Informationen handelt es sich bei der neuen Tarifordnung des
Flughafens Zürich Kloten um einen interessanten Versuch, ökonomische Anreize zur Reduktion
von Nox und Chx Emissionen im Bereiche der Zivilluftfahrt zu setzen.
Derartige Konzepte werden schon seit geraumer Zeit in verschiedenen internationalen Gremien
behandelt, aber alle diese von Österreich unterstützten Initiativen - ich verweise insbesondere
auf die in der EU diskutierten Minieralölsteuer- und Energiesteuerrichtlinien - sind bisher ohne
Erfolg geblieben. Deshalb wird seitens meines Ressorts dieser Alleingang des Kantons Zürich
mit Aufmerksamkeit verfolgt, um dessen Auswirkungen auf die regionale Umweltsituation wie
auch auf die Wettbewerbslage der betroffenen Luftverkehrsunternehmen in Erfahrung zu
bringen.
2. Sehen Sie eine Möglichkeit, auch in Österreich neben der bestehender Staffelung nach
der Lärmentwicklung auch eine emissionsbezogene Staffelung der Landegebühren
vorzusehen?
Ja, ich sehe durchaus die Möglichkeit und sogar die Notwendigkeit für eine solche emissions-
bezogene Staffelung der Landetarife, da die Aussichten für eine Einigung im EU RAT der
Wirtschafts- und Finanzminister (ECOFIN) über die Besteuerung von Flugbenzin aufgrund des
dort noch geltenden Einstimmigkeitsprinzipes äußerst gering sind.
Dies ist umso bedauerlicher, als zu Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen zulasten
einzelstaatlicher Unternehmungen und Standorte gerade bei der Eindämmung der luftverkehrs-
bedingten Emissionen ein akkordiertes Vorgehen der Staatengemeinschaft angebracht wäre
Deshalb möchte ich vor allfälligen innerösterreichischen Maßnahmen noch dbzgl. Initiativen
der kommenden britischen EU-Präsidentschaft, die Beratungen im EU Verkehrsministerrat über
die von der EU KOM vorgeschlagene Flughafentarifrichtlinie sowie die nächste Generalver-
sammlung der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) im September 1998 abwarten.