3062/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.3124/J-NR/97 betreffend den Ausbau der HTL
St. Pölten, die die Abgeordneten Robert Sigi und Genossinnen am 10. Oktober 1997 an mich
richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Ist Ihnen die Raumnot in der Höheren Technischen Lehranstalt St. Pölten bekannt?
2. Ist Ihnen das Ausbau- und Modernisierungsprojekt für diese Lehranstalt bekannt?
Antwort:
Die Raumsituation der Höheren Technischen Bundeslehranstalt St. Pölten ist mir bekannt.
Anträge des Landesschulrates für Niederösterreich, der in erster Instanz für die Angelegen-
heiten der Schulerhaltung und Schulentwicklung des weiterführenden Schulwesens zuständig
ist, auf Ausarbeitung bzw. Genehmigung von Raum- und Funktionsprogrammen, wie sie zur
Einleitung eines Planungs- und Bauabwicklungsverfahrens im Bundesministerium für wirt-
schaftliche Angelegenheiten notwendig sind, liegen aber bis dato nicht vor. Dies ist auch
darauf zurückzuführen, daß auch in anderen HTL-Standorten in Niederösterreich massive
Ausbauwünsche angemeldet worden sind und daher seitens des Landesschulrates Prioritäten
festgelegt werden müssen. Der
Landesschulrat für Niederösterreich wurde ersucht, ein
Gesamtorganisationskonzept für das technische Schulwesen in Niederösterreich aus-
zuarbeiten. In diesem Konzept werden die Schulorganisationen (Fachrichtung, Anzahl der
Klassen, usw.) der einzelnen Standorte festgelegt, und bilden dann die Grundlage für die
Ausarbeitung eines Raum- und Funktionprogrammes. Dieses Konzept liegt aber noch nicht
vor.
3. Halten Sie es im Sinn von Wirtschaft und Industrie für verantwortlich, den hohen
Ausbildungsstandard der HTL-Absolventen durch Unzulänglichkeiten - wie Raum-
not - zu gefährden?
Antwort:
Von akuter Gefährdung des Ausbildungsstandards kann im gegenständlichen Fall nicht
gesprochen werden. Im kritisierten Stammgebäude herrscht derzeit ein ca. 16 - 17%iger
Überbelag (Wanderklassen). Das ist zwar kein wünschenswerter Zustand, aber nach den
Richtlinien des Schulentwicklungsprogrammes der Bundesregierung (Ausgabe 1990) ist ein
Überbelag bis zu 20 % für einen gewissen Zeitraum zumutbar, insbesondere dann, wenn
Verbesserungsmaßnahmen in Aussicht genommen sind.
Im übrigen wurde eine Entspannung der Raumsituation bereits 1992 bewirkt, als durch den
Ausbau und die Adaptierung des bundeseigenen Gebäudes in der Linzer Straße die Fach-
richtung EDV und Organisation zur Gänze ausgelagert werden konnte.
4. Liegt Ihrem Ministerium ein Raum-und Funktionsprogramm des NÖ-Landes-
schulrates für eine Erweiterung vor? Wenn nein, werden Sie ein solches anfordern?
Antwort:
Siehe Antwort zu Punkt 1. und 2.
5. Haben Sie schon einen Antrag für die zum Ausbau benötigten Mitteln an den
Bundesminister für wirtschaftliche
Angelegenheiten gestellt?
6. Wie begründen Sie, daß mit dem Ausbau der HTL St. Pölten noch nicht begonnen
wurde?
Antwort:
Wenn der Beschluß über das Raum- und Funktionsprogramm im Einvernehmen zwischen
Schulleitung, Landesschulrat für Niederösterreich und meinem Ressort getroffen ist, wird der
Antrag auf Projektrealisierung und Finanzierung im Bundesministerium für wirtschaftliche
Angelegenheiten unverzüglich eingebracht.