3128/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3330/J—NR/97 betreffend Abschaffung der
Assistentenstellen an den Höheren Technischen Lehranstalten, die die Abgeordneten Mag. Karl
Schweitzer und Kollegen am 14. November 1997 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Nach welchen konkreten Kriterien wurde die Auswahl der Schulen vorgenommen, an
denen Assistentenposten eingespart wurden?
2. Gibt es in Österreich HTL, an denen keine Einsparung von Assistentenposten vorge-
nommen wurde und wenn ja, warum?
Antwort:
Für das Budgetjahr 1998 wurden für jene Assistentenstellen keine neuen Verträge geschlossen,
die mit Ende des Schuljahres 1997/98 ausliefen. Hiebei wurden alle in Frage kommenden Schulen
gleich behandelt. Es sind davon all jene Schulstandorte nicht betroffen, die bereits bisher über
keine Assistenten verfügten.
3. Wieviel Assistentenposten werden insgesamt innerhalb welchen Zeitraumes — ge-
gliedert nach Bundesländern — eingespart werden?
Antwort:
Planstellensituation bis 1997:
Burgenland 4
Kärnten 2
Niederösterreich 23
Oberösterreich 15,5
Salzburg 6
Steiermark 14,5
Tirol 7
Vorarlberg 3
Wien (incl. ZLA) 64
Summe 139
Bis zum Beginn des Schuljahres 1998/99 werden alle 139 Verträge auslaufen.
4. Gibt es Ihrerseits konkrete Vorstellungen, wer den bisherigen Aufgabenbereich der
HTL-Assistenten nach deren Abschaffung übernehmen wird?
Antwort:
Die in Einzelfällen bisher von Assistenten ausgeübte Unterrichtstätigkeit wird, soferne es sich
nicht um reine "Begleitfunktionen“ gehandelt hat, von geprüften und somit berechtigten Lehrern
übernommen; von Assistenten ausgeübte Verwaltungstätigkeiten werden sich auf Nichtlehrer-
personal und Abteilungsvorstände nach lokalen Gegebenheiten verteilen.
5. Wie hoch ist die tatsächliche finanzielle Ersparnis aus der Abschaffung der Assisten—
tenposten, insbesondere unter Berücksichtigung des Umstandes, daß bei gleichblei-
bendem Unterrichtsangebot der Aufgabenbereich der HTL-Assistenten auf das vor-
handene Lehrpersonal aufgeteilt werden muß?
Antwort:
Rund S 38,000.000,--.
6. Welchen Inhalts sind die Ihrem Ressort bekannten Reaktionen von HTL, an denen
Einsparungen von Assistentenposten vorgenommen wurden?
Antwort:
Von seiten der betroffenen höheren technischen Lehranstalten (HTL) wird in erster Linie die
administrative Mehrbelastung durch den Wegfall der Assistenten beklagt.
7. Inwieweit können Sie ausschließen, daß das Unterrichtsangebot an den HTL, insbe-
sondere das Angebot von Freigegenständen und unverbindlichen Übungen, durch die
Abschaffung der Assistentenposten keine Beeinträchtigung erleidet?
Antwort:
Die Unterrichtserteilung in Freigegenständen und unverbindlichen Übungen ist abgesehen von
Einzelfalleinsätzen keine den Assistenten zugeordnete Aufgabe Das Angebot in diesen Bereichen
ist von einer Reihe anderer Faktoren abhängig. Unabhängig davon, daß zentral erfaßte Daten über
die im Schuljahr 97/98 angebotenen Freigegenstände (einschließlich unverbindlicher Übungen)
noch nicht vorliegen und daher ein Vergleich mit dem Vorjahr vorerst nicht möglich ist, wäre
daher auch eine Zuordnung von Veränderungen zu einzelnen Ursachen nur theoretisch möglich.
Aussagekraft käme einer wie immer auch gearteten Gegenüberstellung aber keinesfalls zu.
8. Welche konkreten Erfahrungen haben Sie seit der Einführung der HTL-Assistenten
hinsichtlich deren Einsatzbereich, Engagement und Fachkenntnis gemacht?
9. Welche konkrete Motivation wurde ursprünglich der Einführung von HTL- Assistenten
zugrunde gelegt, wenn diese für die kommenden Schuljahre wieder verzichtbar
erscheinen?
Antwort
Die Einrichtung von Assistentenstellen ist über viele Jahre mit unterschiedlichen Begründungen
vorgenommen worden. Da dies bereits über 20 Jahre zurückliegt, ist eine Analyse der damaligen
Beweggründe nicht ohne weiteres möglich Zwischenzeitlich haben sich die Bedingungen an den
Schulen erheblich verändert, von effizienterer Verwaltungsarbeit bis hin zu neuen Schulgebäuden
und zur Erweiterung des Verwaltungspersonals. Die Analyse des Verwaltungsbereiches hat
gezeigt, daß gerade jene Schulen, die überdurchschnittlich hohe Verwaltungsaufwendungen
haben, zusätzlich über eine teilweise relativ hohe Anzahl an Assistenten verfügt haben, während
jene Standorte, die weit unterdurchschnittliche Verwaltungskosten aufweisen, teilweise über
keinen einzigen Assistenten verfügten