3362/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag Pollet-Kammerlander, Freundinnen und
Freunde haben am 12. Dezember 1997 unter der Nr. 3449/J an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend Frauenberatungseinrichtungen gerichtet, die
folgenden Wortlaut hat:
„1. Gibt es seitens Ihres Ministeriums eine Initiative für die Erlassung eines
,,Frauenberatungsfinanzierungsgesetzes“ ähnlich dem Familienförderungs-
gesetz, inwieweit wird dabei der Gesetzesentwurf des Netzwerks Österreichi-
scher Frauen- und Mädchenberatungsstellen miteinbezogen und wie ist der
Stand derselben (Zeitplan!)?
2. Wie groß ist der Bedarf an Frauenberatungseinrichtungen in Österreich -
regional aufgeschlüsselt - und wieviel davon wird durch die vorhandenen
(spezifisch dazu befähigten) Einrichtungen gedeckt?‘
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Im Jahr 1991 wurde unter der damaligen Frauenministerin erstmals damit begonnen,
ein österreichweites Netz an sogenannten Frauenservicestellen aufzubauen. Seit
dieser Zeit wird ein Großteil der für die Förderung von Frauenangelegenheiten zur
Verfügung stehenden Mittel für die Unterstützung dieser Einrichtungen aufgewendet.
Der weitere Ausbau und die Absicherung der Frauenservicestellen ist mir ein wichti-
ges Anliegen, das mit verschiedenen
Maßnahmen verfolgt wird.
Als eine dieser Maßnahmen kann die gesetzliche Verankerung durch ein "Frauenbe-
ratungsfinanzierungsgesetz“ in Betracht gezogen werden, wobei der Gesetzesent-
wurf des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen eine
wertvolle Basis für notwendige weitere Überlegungen bildet. Ein nächstes Treffen mit
dem Netzwerk ist noch in der ersten Jahreshälfte 1998 geplant.
Zu Frage 2:
Der Bedarf an frauenspezifischen Beratungsmöglichkeiten ist in den Tätigkeitsbe-
richten der verschiedenen Frauenservicestellen dargelegt. Die meist ganzheitlich
orientierten Beratungen betreffen sowohl juristische Fragen als auch psychologische,
gesundheitliche und soziokulturelle Bereiche. Derzeit sind neben verschiedenen
anderen Frauenberatungseinrichtungen 29 Frauenservicestellen tätig, wobei die
Streuung in den einzelnen Bundesländern stark variiert. Während in Vorarlberg
derzeit noch keine einzige Frauenservicestelle existiert, kann z.B. für Niederöster-
reich und für das Burgenland von einer einigermaßen zufriedenstellenden Situation
hinsichtlich der Beratungsmöglichkeiten für Frauen durch derartige Einrichtungen
gesprochen werden.