3387/AB XX.GP

 

Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie bei-

geschlossene — schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Pumberger

und Kollegen vom 10. Dezember 1997, Nr. 3399/J, betreffend EU-

Förderung des Tabakanbaues, beehre ich mich folgendes mitzuteilen:

Zu Frage 1:

Die EU-Förderung des Tabakanbaues im Rahmen der gemeinsamen

Marktorganisation Rohtabak in Österreich betrug in den Jahren 1995

ATS 8,381.832,-- und 1996 ATS 8,801.295,--.

Zu Frage 2:

Für die Jahre 1995 und 1996 liegen lediglich Angaben für die

gesamte Gemeinschaft vor:

1995: 926,2 Mio ECU

1996: 1.007,6 Mio ECU

Zu den Fragen 3. 4 und 5:

Da es sich bei den Rohtabakerzeugern durchwegs um Familienbetriebe

in strukturell benachteiligten Gebieten handelt, erscheint aus der

Sicht des Bundesministeriums für Land— und Forstwirtschaft das

geltende Marktordungssystem sinnvoll. Der Tabakanbau ist überaus

kostenintensiv, da die Arbeit der Natur der Tabakkultur ent-

sprechend zum größten Teil händisch ausgeführt werden muß. Obwohl

der Tabakanbau nur kleine Flachen der landwirtschaftlichen Anbau-

flache darstellt, stellt er häufig das Rückgrat gerade von Kleinst-

betrieben dar, die damit einen nicht unmaßgeblichen Teil ihrer

Betriebseinnahmen erwirtschaften. Einer der Vorteile liegt darin,

daß es keine Absatzprobleme gibt und er dem Landwirt daher ein

sicheres Einkommen bietet. Überdies werden strukturell schwache

Gebiete, in denen es kaum alternative Erwerbsmöglichkeiten gibt,

durch den Tabakanbau und die damit verbundenen infrastrukturellen

Maßnahmen zum Teil vor dem Veröden geschützt.

Ein Vergleich zwischen dem Förderungsniveau von Kulturpflanzen für

Nahrungsmittel und jenem für Tabak kann nur schwer vorgenommen

werden: die prämienhöhe beim sogenannten Kulturpflanzenausgleich

betragt etwa bei Getreide und Mais ATS 3.928,-- pro Hektar. Die

Prämienhöhe bei Tabak wird jedoch Droka festgelegt und beträgt

durchschnittlich (je nach Sortengruppe) ATS 40,--/kg.

Zu Frage 6:

Zur Zeit ist eine grundlegende Reform der Gemeinsamen Markt-

organisation für Rohtabak in Ausarbeitung. Basis ist ein

Bericht der Europäischen Kommission, in dem die Bedeutung der

Tabakerzeugung für die Gemeinschaft dargestellt, aber auch von zum

Teil zu geringer Qualität des in der EU hergestellten Tabaks

gesprochen wird. Es soll daher in Zukunft größeren Anreiz zur

qualitatsorientierten Produktion geben: die Höhe eines Teils der

Prämie wird sich aus der Qualität des Produkts ergeben. Konkrete

Vorschläge werden von der Kommission voraussichtlich im Frühjahr

1998 vorgelegt werden.