3392/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Dkfm. Bauer und Kollegen haben am 11.12.1997

an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr. 3426/J betreffend "Luftverschmutzung

durch Dieselfahrzeuge" gerichtet. Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlich-

keit - in Kopie beigeschlossene Anfrage beehre ich mich, folgendes mitzuteilen:

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Eine fundierte Aussage über die Höhe des Gesundheitsrisikos durch

Dieselfahrzeuge im Gesamtspektrum der Luftbelastung läßt sich zur Zeit nicht

treffen. Dazu fehlen derzeit in Österreich entsprechende Messungen von PM10, PM2,5

(hierbei werden Teilchen kleiner 10 bzw. 2,5 um Durchmesser erfaßt) und Ruß. Mein

Ressort plant daher ein groß angelegtes Projekt zur Messung dieser und weiterer

Staubfraktionen, zur chemischen Analyse dieses Staubes und für parallel dazu

durchgeführte epidemiologische Untersuchungen sowie die Analyse einer kürzlich

fertiggestellten Studie der Landessanitätsdirektion Salzburg.

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Ich habe mich in der Europäischen Union bereits bisher sehr aktiv für eine

Absenkung der Partikelgrenzwerte eingesetzt.

Am 19. Juni 1997 konnte ein Gemeinsamer Standpunkt der europäischen Umwelt-

minister in der Frage der Pkw-Abgasgesetzgebung ab dem Jahr 2000 (EURO 3)

erzielt werden. Der Partikelgrenzwert für Diesel-Pkw wird demnach vom derzeit gül-

tigen EURO 2 Grenzwert 0,08 g,km auf 0,05 9/km verschärft. Für das Jahr 2005

(EURO 4) wurde ein Zielwert von 0,025 g/km vereinbart.

Ein weiterer wichtiger Erfolg für Umwelt und Gesundheit konnte beim Umweltmini-

sterrat am 16. Dezember 1997 durch die breite Zustimmung der Mitgliedsstaaten

zum dänischen Vorschlag bezüglich der Absenkung der Partikelgrenzwerte bei den

schweren Klassen II und III der leichten Nutzfahrzeuge erreicht werden. Die Verbes-

serung des Kommissionsvorschlages von 0,08 bzw. 0,11 g/km auf 0,07 bzw.

0,10 g/km ist ein Schritt in die richtige Richtung1 da gerade leichte Nutzfahrzeuge

einen sehr hohen Teil ihrer Fahrleistung in den Ballungsräumen erbringen.

Im Juni 1999 wird in London die 3. Europäische Umweltschutz- und Gesundheitsmi-

nisterkonferenz stattfinden. Dazu hat sich Österreich auf Einladung der WHO bereit

erklärt, die Funktion als Lead Country für das Outcome Document „Transport,

Environment and Health" zu übernehmen. In diesem Rahmen wird in enger Zusam-

menarbeit mit der österreichischen Ärztekammer auch die Frage der Gesundheits-

gefährdung durch Partikel, insbesonders feine Dieselrußpartikel, eingehend behan-

delt.