3407/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3471/J-NR/97 betreffend diffamierende

Äußerungen gegenüber der Person Dr. Jörg Haider in der pädagogischen Fachzeitschrift „Der

Altsprachliche Unterricht“, die der Abgeordnete Mag. Herbert Haupt am 12. Dezember 1997

an mich richtete, wird wie folgt beantwortet:

1. Ist Ihrem Ressort die pädagogische Fachzeitschrift „Der Altsprachliche Unterricht“

bekannt?

Antwort:

„Der altsprachliche Unterricht" ist eine pädagogische Fachzeitschrift, die an allen Instituten

für Klassische Philologie aufliegt. Die Zeitschrift versteht sich als Verbindungsglied zwischen

Universitäten (Studenten) und dem Schulbereich (AHS) Es gibt Hefte mit verschiedenen

inhaltlichen Schwerpunkten und solche, die sich einem Einzelthema widmen (wie im

vorliegenden Heft dem „Medea“—Stoff). Die Zeitschrift enthält Aufsätze von

Fachwissenschaftlern und Lehrern an Höheren Schulen und ist in ganz Europa verbreitet.

2. Welche näheren Angaben können Sie zu den Autoren dieses Beitrages der pädago-

gischen Fachzeitschrift machen?

Antwort:

Die Autoren des Puppenspiels ,,MEDEACROCODILOIASONOMACHIA“ sind in der Zeit-

schrift mit den Namen Maja Tschimben und Dr. Maum Korenjak, Institut für Klassische

Philologie der Universität Innsbruck, Innrain 52, A-6020 Innsbruck ausgewiesen.

3. Handelt es sich bei dieser Fachzeitschrift um eine unterstützende pädagogische

Lektüre für Lehrer und wenn ja, mit welchem Ziel?

Antwort:

Die Zeitschrift ist eine unterstützende pädagogische Fachzeitschrift mit dem Ziel, vertiefte

Kenntnisse antiker Literatur und Kultur zu vermitteln.

4. An welchen österreichischen Schulen und in welchen Schulstufen wird diese Fach-

zeitschrift derzeit entweder als approbiertes Unterrichtsmittel oder als zusätzliches

unterstützendes Unterrichtsmaterial eingesetzt?

Antwort:

Gemäß § 14 Schulunterrichtsgesetz ist der Lehrer frei in der Wahl seiner Unterrichtsmittel

vorausgesetzt, daß sie den Erfordernissen für die Erfüllung des Lehrplans entsprechen. Beim

vorliegenden Text könnte eine Benützung nach Abschluß des Elementarunterrichts erfolgen,

weil der Text relativ geringe Schwierigkeiten enthält.

5. Halten Sie es für gerechtfertigt, Tagespolitik und Lateinunterricht miteinander zu

vermengen?

Antwort:

Es ist Aufgabe der Schule im Unterricht einen geeigneten Gegenwartsbezug herzustellen. Im

Hinblick auf die Verwendung des Wortes ,,Carinthiae“ („in Kärnten“) kann der Text nicht als

optimal betrachtet werden. Er unterstellt, daß das ganze Bundesland aufgrund entsprechender

Ziele einer einzelnen Partei fremdenfeindliche Tendenzen aufweise. Dies kann schon deshalb

nicht zutreffen, da eine Minderheitspartei nicht über die gesamte Landesentwicklung ent-

scheiden kann. Außerdem wird darauf hingewiesen, daß der genannte Dr. Jörg Haider kein

Mandat im Kärntner Landtag innehat und auch keine Funktion in der Kärntner

Landesregierung ausübt. Da, wie bekannt, die Kärntner Landespolitik durch eine Koalition

von SPÖ und ÖVP bestimmt wird, ist eine fremdenfeindliche Entwicklung ausgeschlossen.

6. Wie stehen Sie und Ihr Ressort zum Inhalt dieser Fußnote?

Antwort:

Die ,,Intepretationshilfe“ in Fußnote 1 ist — wie in der Antwort zu 5, ausgeführt — nicht

zielführend. Vor allem wäre es aber sinnvoll, auch den Text kärntenfreundlicher zu gestalten.