3445/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Pollet - Kammerlander, Freundinnen und Freunde,
haben am 20. Jänner 1998 unter der Nr 3521/J eine schriftliche Parlamentarische Anfrage
betreffend entwicklungspolitische Auswirkungen des Multilateral Agreement on Investment
(MAI) an mich gerichtet, die folgenden Wortlaut hat;
1. Sind Sie in die Verhandlungen über das MAI eingebunden und welche Vorschläge
wurden von Ihrer Seite eingebracht?
2. Warum sind die Entwicklungsländer nicht in die laufenden Verhandlungen
miteingebunden?
3. Gibt es Analysen über die Auswirkungen der MAI - Bestimmungen auf die
Entwicklungsländer?
Wenn ja, welche?
4. Was werden Sie unternehmen, daß in diesem Vertragswerk auch Beschwerderechte
von Menschen, Gemeinschaften und Staaten gegenüber multinationalen
Unternehmungen eingeführt werden hinsichtlich der Einhaltung ökologischer und
sozialer Mindeststandards?
Ich beehre mich, diese Anfrage wie folgt zu beantworten:
Zu Frage 1:
Das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten nimmt an den Verhandlungen teil
und hat insbesondere Vorschläge im Bereich der Streitschlichtung eingebracht.
Zu Frage 2:
Die Verhandlungen waren ursprünglich im Rahmen der Welthandelsorganisation geplant;
auf Grund der Komplexität der Materie entschlossen sich die Industriestaaten, diese
Verhandlungen im Rahmen der OECD zu führen. Die Verhandlungen sind noch nicht
abgeschlossen, doch geht das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten davon
aus, daß das Ergebnis allen Staaten zum Beitritt offenstehen wird.
Zu Frage 3:
Eine britische Studie über die Auswirkungen der MAI - Bestimmungen auf die
Entwicklungsländer wurde in Auftrag gegeben, ist aber noch nicht abgeschlossen.
Zu Frage 4:
Diesbezüglich wird auf die Anfragebeantwortung durch den Bundesminister für
wirtschaftliche Angelegenheiten verwiesen.