3571/AB XX.GP

 

Frage 1:

Was sind die - bitte jeweils im einzelnen auszuführenden - Gründe für die

Einstellung der Projekte Fragile, Via Vista Glaserinnenausbildung und Via Vista

Glaswerkstatt?

Antwort zu Frage 1:

Das AMS Oberösterreich hat 1997 mit einem Mitteleinsatz von ÖS 1,1 Mrd. über

10.000 Arbeitslose zur Erlangung von Arbeit und Ausbildung gefördert und plant bei

einem unverändert hohen Budget dies auch 1998 zu tun.

Somit kann keineswegs von Streichungen und Kürzungen bei der Förderung

arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen gesprochen werden, sondern lediglich von

Umschichtungen bei den zu fördernden Zielgruppen und Maßnahmentypen, wobei

die veränderte Schwerpunktsetzung nicht nur den Arbeitszielen und dem

Arbeitsprogramm des AMS Oberösterreich für 1998 entspricht, sondern auch eine

unter Effektivitäts - und Effizienzgesichtspunkten kostenbewusste Maßnahmen -

konzentration erfolgt.

Vor diesem Hintergrund hat das AMS Oberösterreich dem Verein zur Förderung der

Qualifikation von Frauen (VFQ) mitgeteilt, daß eine neuerliche Beauftragung der

kostenintensiven Qualifizierungsprojekte ,,FRAGILE“ - TischlerInnenausbildung und

,,VIA VISTA“ - Arbeitstraining und Glaserinnenausbildung nach Ende der bis

13.08.1995 laufenden Kurse nicht mehr möglich ist. Allerdings hat das AMS

Oberösterreich Auslaufkurse in Auftrag gegeben, damit alle Teilnehmerinnen ihre

bereits begonnene Ausbildung abschließen können.

Der Sozialökonomische Betrieb ,,Via Vista‘ Glaserinnenwerkstatt wird zwar vom AMS

Oberösterreich nicht mehr gefördert, die 5 Transitarbeitsplätze bleiben jedoch durch

die Finanzierungsübernahme des Landes Oberösterreich erhalten und werden durch

zwei zusätzliche Lehrplätze ergänzt.

Frage 2:

Wie hoch war die Vermittlungsquote bei den drei genannten Projekten in den

Jahren 1995, 1996 und 1997?

Antwort zu Frage 2:

a) Vermittlungsquote VIAVISTA - SÖB(SozialökonomischerBetrieb):

Der SÖB wurde Ende 1996 gestartet.

1997: Von 15 Transitarbeitsplätzen schieden 9 bereits im Probemonat aus. Von den

somit verbleibenden 6 konnten 3 auf einen Arbeitsplatz vermittelt werden;.

das ergibt eine Quote von 50%.

b) Vermittlungsquote VIA VISTA - Kurs:

1995:;23%             ;Arbeitsaufnahme (3 von 13 TeilnehmerInnen)

1996:; 40%; Arbeitsaufnahme (2 von 5 TeilnehmerInnen)

1997:; 50%; Arbeitsaufnahme (5 von 10 TeilnehmerInnen)

c) Vermittlungsquote FRAGILE

1995:; 38%; Arbeitsaufnahme (5 von 13 TeilnehmerInnen)

1996:; 42%; Arbeitsaufnahme (5 von 12 TeilnehmerInnen)

1997:; 44%; Arbeitsaufnahme (4 von 9 TeilnehmerInnen)

Frage 3:

Liegen die Ursachen für die Einstellung der Projektunterstützung in einem

(begründbaren) mangelnden Vertrauen des AMS OÖ in die Arbeit des Vereins

VFQ?

Antwort zu Frage 3:

Nein. Die Einstellung erfolgt aus Effizienzgründen.

Frage 4:

Wie rechtfertigt das AMS OÖ angesichts des besonders akuten

Lehrstellenmangels sowie der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Oberösterreich

die Tatsache, daß durch die Streichung des Projekts Fragile auch die

Lehrwerkstätten für zwölf Jugendliche gefährdet erscheint?

Antwort zu Frage 4

Das „Projekt FRAGILE" wurde vom AMS Oberösterreich nicht "gestrichen" (siehe

Antwort zu Frage 1). Die TischlerInnenausbildung in der FRAGILE - Lehrwerkstätte

konnte wie geplant für 12 Jugendliche mit 07. Jänner 1998 gestartet werden.

Außerdem läuft die vom AMS Oberösterreich beim VFQ in Auftrag gegebene

Anlernqualifikation für 12 Mädchen - MAGMA - vom 01.09.1997 bis 28.02.1999.

Frage 5:

Wieviele und namentlich welche Projekte Im Bereich von Weiterbildung,

Berufsqualifikation und - wiedereingliederung hat das AMS OÖ im Jahre 1997

unterstützt?

Antwort zu Frage 5:

Das AMS OÖ hat im Jahr 1997 insgesamt mit einem finanziellen Aufwand von rd.

ÖS 757 Mio Maßnahmen im Bereich von Weiterbildung, Berufsqualifikation und -

Wiedereingliederung unterstützt. Auf Grund des Umfanges ist diese Liste nicht

angeschlossen. Sie kann bei meinen MitarbeiterInnen, Abt. III/S/5 des BMAGS, Tel.:

71100/6500 eingesehen bzw. angefordert werden.

Frage 6:

In wievielen Fällen hat das AMS Oberösterreich seine Unterstützung von

Projekten für das Jahr 1998 aufgekündigt und wieviele Ausbildungsplätze sind

davon betroffen?

Antwort zu Frage 6:

Im Zusammenhang mit den arbeitsmarktpolitischen Zielen 1998 der

Bundesorganisation des Arbeitsmarktservice hat das AMS OÖ in seinem

Arbeitsprogramm einen besonderen Schwerpunkt zur Bekämpfung von

Langzeitarbeitslosigkeit vorgesehen.

Konkrete Zielgruppe für Qualifizierungsförderungen des AMS in OÖ sind Personen,

die von längerer Arbeitslosigkeit bedroht sind. (Das sind Personen unter 21 Jahren,

die kürzer als 6 Monate vorgemerkt sind und Personen über 21 Jahren, die kürzer

als 12 Monate vorgemerkt sind).

Aufgrund des Umfanges dieser Zielgruppe setzt das AMS OÖ Investitionen in

beruflicher Bildung im engeren Sinn bei folgenden Personengruppen:

- bei Jugendlichen: Grundqualifikation und Spezialisierung zum (Wieder -) Einstieg

- bei Behinderten: Umschulung im klassischen Sinn

- bei Frauen mit Betreuungspflichten: Wiedereinstiegsschulungen

Der Mehrzahl der Vorgemerkten werden spezifische Programme zur Unterstützung

bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz geboten.

Für Personen, die bereits langzeitarbeitslos sind, ist im Arbeitsprogramm 1998 die

Unterstützung des AMS zur unmittelbaren Arbeitsaufnahme vorgesehen. Mit Stand

Ende Dezember 1997 waren dies 2.599 Langzeitarbeitslose. Für diese

Personengruppe steht einerseits der Förderansatz „Gome Back" zur Aufnahme einer

Beschäftigung in Betrieben oder bei gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung

und andererseits die Möglichkeit der geförderten Transitarbeit in gemeinnützigen

Beschäftigungsprojekten und sozialökonomischen Betrieben.

Bei den unter Antwort zu Frage 5 aufgelisteten Maßnahmenträgern ergeben sich für

1998 nachfolgende angeführte Veränderungen:

1) Auslaufende Beauftragung von Ausbildungsprojekten (Lehrabschluß - LAP - Kurse):

Vehikel - Rasching - LAP - Kfz - MechanikerInnen:

Ende der Maßnahme mit 27.10.1998; das AMS hat einen Auslaufkurs vom

01.01.1998 bis 27.10.1998 in Auftrag gegeben.

Saum - Donauwerkstatt in Langenstein - LAP - TischlerInnen:

Die Teilnehmerinnen können ihre Ausbildungen beenden, da das AMS

nochmals einen Ausbildungskurs von 02/98 bis 02/99 in Auftrag gegeben

hat. Nicht mehr in Auftrag gegeben wird der TischlerInnenkurs.

MVA - Freiwaldwerkstätten - LAP - Tischlerinnen:

Die Ausbildung wird nicht beendet, da das AMS einen Ausbildungskurs von

4/98 bis 3/99 in Auftrag gegeben hat. Nicht mehr in Auftrag gegeben wird

jedoch der Tischlerinnen Kurs.

VFQ - Via Vista Linz - LAP - Glaserinnen:

Ende des derzeit laufenden Kurses ist 31.08.1998. Für jene

Teilnehmerinnen, die zu Kursende noch nicht zu LAP antreten können, wird

die Ausbildungsmaßnahme verlängert.

VFQ - Fragile Linz - LAP Tischlerinnen:

Damit alle derzeit im Kurs befindlichen Teilnehmerinnen zur LAP antreten

können, wurde vom AMS nach Ablauf der Maßnahme (31.08.1998) ein

Auslaufkurs bis 31.05.1999 in Auftrag gegeben.

PSI Mattighofen - LAP Tischlerinnen:

Bereits seit September 1997 wurde vereinbart, daß der Ausbildungskurs mit

Ende Mai 1998 ausläuft und anschließend als Arbeitstrainingskurs bis Ende

1998 weitergeführt wird.

2) Auslaufende Beauftragung von Arbeitstrainingskursen (AT Kursen):

Arbeitsloseninitiative - Linz, B7 Fahrradzentrum:

Für die Maßnahme wurde ein Auslaufkurs bis 31.03.1998 in Auftrag

gegeben, das Land Oberösterreich hat jedoch eine Weiterförderung zugesagt.

VABB - Steyr, Fabilola - AT biologischer Landbau:

Die Maßnahme wird mit Ablauf des vereinbarten Kurszeitraumes Ende Mai

1998 beendet.

Vehikel - Pasching, AT Kfz - Mechanikerinnen:

Für die Maßnahme wurde noch ein Auslauf bis 31.03.1998 in Auftrag

gegeben.

VFQ - Linz. Via Vista AT Glaserinnen:

Nach Ende der derzeit laufenden Maßnahme bis 31. August 1998 wurde

ein Auslaufkurs bis 31. Dezember1998 in Auftrag gegeben.

BFI Wels Renovierungsprojekte für Jugendliche und BFI Linz

Für die Renovierungsprojekte Bau und Malerei wurde ein Auslaufkurs bis

31.03.1998 in Auftrag gegeben.

Generell ist für 36 Schulungstrainingsplätze bei Renovierungsprojekten die

Umwandlung in Transitarbeitsplälze, gefördert aus Landesmitteln und AMS Beihilfen

,,Come Back“, in Planung.

Die Beauftragung in der bisherigen Form umfaßte ein Angebot für 576 Kursplätze

mit einem Auftragsvolumen von ÖS 153.358.480,--.

Mit Planungsstand Jänner 1998 ergibt sich für 1998 folgendes Angebot:

a) Sozialprojekt - -Kurse und Renovierungsprojekte

314 Kursplätze mit Auftragsvolumen von ÖS 63.802.643.--

b) Auslauf von Sozialprojekt - Kursen und Renovierungsprojekten

257 Kursplätze mit Auftragsvolumen von ÖS 41.457.025,--

Gesamtsumme der Kursplätze 1998: 571

Gesamtsumme der Plankosten 1998: 105.259.668,--

Das AMS OÖ wird im Jahr 1998 rd. 1,1 Mrd. ÖS für aktive Arbeitsmarktpolitik

einsetzen und durch die Umschichtung auf kostengünstigere Maßnahmen mehr

Einzelpersonen fördern als 1997.

Frage 7:

Wieviele neue Projekte werden 1998 vom AMS Oberösterreich unterstützt und

wieviele Ausbildungsplätze dadurch geschaffen?

Antwort zu Frage 7;

Das AMS OÖ wird mit Ausnahme der Gemeinschaftsinitiativen 1998 keine neuen

Projekte unterstützen.

Neue Gemeinschaftinitiativen -  NOW Projekte - im Jahr 1998 sind:

REVA: „Tele Office“ für 24 Teilnehmerinnen

ALOM: „Rohrbacher Frauen Trainingszentrum“ 36 Teilnehmerinnen

SAUM: ,,Medusa" für 24 Teilnehmerinnen

Frage 8:

Welche Maßnahmen setzt das AMS OÖ, um insbesondere arbeitslose Frauen

mit geringer Qualifizierung in den Arbeitsmarkt einzugliedern?

Antwort zu Frage 8:

Die Maßnahmenplanung des AMS OÖ für 1998 sieht vor:

1) Qualifizierung von rd. 10.000 arbeitslosen Personen, davon rd. 60%

arbeitslose Frauen.

2) Unterstützung der Beschäftigungsaufnahme für rd. 5.600 arbeitslosen Personen,

davon rd. 65% arbeitslose Frauen.

3) Beratung von rd. 7.500 arbeitslosen Personen durch externe Einrichtungen,

davon zur (Re-) Integration in den Arbeitsmarkt rd. 45% arbeitslose Frauen.