3610/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Rosemarie Bauer und Kollegen haben am
25. Februar 1998 unter der Nr. 3688/J - NR/1998 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend Funksituation im nördlichen
Niederösterreich gerichtet, die folgenden Wortlaut hat:
“1. Ist Ihnen bekannt, daß es im Bezirk Hollabrunn mehrfach zu gravierenden
Störungen des Funkverkehrs gekommen ist?
2. Wie oft wurden Sie selbst vom zuständigen Bezirksgendarmeriekommando
auf diese Umstände hingewiesen?
3. Welche technischen Möglichkeiten einer Behebung dieser Probleme gibt es?
4. Sind Sie ebenfalls der Auffassung, daß wegen der durch die Funkstörungen
bedingten Gefährdung der Beamten eine rasche Lösung gesucht werden
muß?
5. Wie könnte eine solche Lösung aussehen?
6. Wann kann mit einer Behebung und damit mit einer Verbesserung der
gegebenen Situation gerechnet werden?
7. könnte das Problem allenfalls durch den Einsatz von Mobiltelefonen gelöst
werden?”
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Es ist mir bekannt , daß im Zuge der Grenzöffnung zu Tschechien und der
dadurch
verbundenen Verlagerung von Exekutiveinsätzen im nördlichen
Niederösterreich vermehrt Störungen des Funkverkehrs durch überwiegend
ausländische Funkdienste festgestellt wurden. Gleichzeitig traten insbesondere
entlang der Staatsgrenze Funkprobleme zutage, die in erster Linie auf
bestehende Funkschatten zurückzuführen sind.
Zu Frage 2:
Auftretende Störungen wurden dem Landesgendarmeriekommando für
Niederösterreich mehrmals gemeldet. Die durch ausländische Funkdienste
verursachten Störungen konnten darauf in enger Zusammenarbeit mit der
Fernmeldebehörde auch stark reduziert werden. Leider muß ich allerdings erwähnen
daß eine zufriedenstellende Funkfrequenzkoordinierung mit Nicht - EU - Staaten sich
als äußerst schwierig herausstellte und mit viel Zeitaufwand verbunden ist.
Zu Frage 3:
Die auf Funkschatten zurückzuführenden Probleme könnten durch die Errichtung
einer neuen bzw. Erweiterung der bestehenden Gleichwellenfunkanlage um drei
zusätzliche Relaisstandorte zwar verringert, aber keineswegs beseitigt werden. Da
diese Maßnahme allerdings mit enormen Kosten verbunden wäre, scheint sie mir aus
wirtschaftlicher Sicht wenig sinnvoll, da seitens des lnnenressorts die Neuerrichtung
eines digitalen Funknetzes geplant ist.
Zu Frage 4
Grundsätzlich ja
Zu Frage 5:
In Zusammenarbeit mit der Frequenzbehörde werden laufend alle
Anstrengungen unternommen, die durch ausländische Funkdienste
verursachten Störungen auf ein tolerierbares Maß zu reduzieren bzw. gänzlich
zu beseitigen.
Wegen der auf Funkschatten zurückzuführenden Probleme bietet sich bis zur
Realisierung des neuen Funknetzes für den Gendarmeriedienst die Möglichkeit
an den entlang der Staatsgrenze gut funktionierenden Zollwachefunk
mitzubenützen. Dadurch könnte die derzeitige Situation weitgehend verbessert
und
im nördlichen Niederösterreich eine insgesamt zufriedenstellende
Funkversorgung erreicht werden. Entsprechende Verhandlungen mit der
zuständigen Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland
wurden bereits aufgenommen.
Zu Frage 6:
Mit der durch die Mitbenützung des Zollwachefunks verbundenen Verbesserung der
Situation kann schon demnächst gerechnet werden.
Zu Frage 7:
Durch den Einsatz von Mobiltelefonen kann ein Betriebsfunk keinesfalls ersetzt
werden. Eine derartige Lösung ist überdies aus Funktionalitäts - und
Versorgungsgründen nicht zielführend.