3618/AB XX.GP

 

der Anfrage der Abgeordneten Dr. Povysil, Dr. Pumberger, Mag. Haupt betreffend

bessere Früherkennungsmethode von Lungenkrebs Bezahlung durch die

Krankenkasse, Nr. 3692/J

Zur Anfrage führe ich folgendes aus:

Zu Frage 1:

Das Autofluoreszenzbronchoskop wird derzeit an der Abteilung für Lungenkrankhei -

ten im A.ö. Krankenhaus der Elisabethinen Linz eingesetzt und auf seine Wertigkeit

im Rahmen von klinischen Untersuchungen überprüft. Ein ähnliches Gerät, in dem

allerdings eine andere Lichtquelle verwendet wird, wird an der Abteilung für interne

Lungenkrankheiten am Pulmologischen Zentrum der Stadt Wien eingesetzt.

Zu den Fragen 2 bis 5:

Unter Krankheitsfrüherkennung (sekundäre Prävention) versteht man Methoden,

Krankheiten in einer präklinischen Phase festzustellen, wenn subjektiv noch keine

Beschwerden wahrgenommen werden. Dazu bedient man sich sogenannter Filterun  -

tersuchungen (Screening)..

Bei der angesprochenen Untersuchungsmethode wird versucht, mittels Autofluores -

zenzbronchoskopie Lungenkrebs in einem frühen Studium zu diagnostizieren. Es

werden dabei allerdings nur Patienten in die Untersuchung einbezogen, bei denen

bereits vorher klinische Symptome aufgetreten sind, die die Durchführung einer wei -

teren Abklärung sinnvoll erscheinen lassen. Da die Patienten also bereits Beschwer-

den haben, weshalb weitere Untersuchungen, wie beispielsweise eine Bronchosko-

pie, notwendig sind, kann bei der Anwendung der von Prof. Nakhosteen

angewendeten Methode nicht von einer echten Früherkennung gesprochen werden.

Es handelt sich vielmehr um eine Methode, die im Bereich der weiterführenden

diagnostischen Abklärung die Feststellung von bösartigen Veränderungen in den

Bronchien in einem sehr frühen Stadium ermöglichen soll.

Die Beurteilung der Wertigkeit der genannten Methode durch klinische Studien im

Vergleich zu anderen anerkannten Untersuchungsmethoden ist Angelegenheit der

Experten. Dazu wird derzeit auch eine europäische multizentrische Studie durchge -

führt. Erst nach Vorliegen von vergleichenden Untersuchungen kann beurteilt wer -

den, ob diese neue Methode gegenüber den bisherigen Methoden Vorteile erbringen

wird.

Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger teilt in diesem

Zusammenhang mit, daß es der sozialen Krankenversicherung nicht möglich ist, die

kosten für wissenschaftlich noch nicht ausreichend erprobte Methoden aus dem

Budget der Versichertenbeiträge zu übernehmen. Infolgedessen kann die

vorgestellte Methode für ein auf breiter Basis ausgerichtetes Lungenscreening im

Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen (vorerst) nicht in Betracht gezogen werden.

Diese Ausführungen des Hauptverbandes gelten naturgemäß nur für den Bereich

der gesetzlichen Krankenversicherung.

Zu Frage 6:

Nachstehend die Neuerkrankungen an Lungenkrebs nach Geschlecht von 1990 bis

1995. Für 1996 liegen noch keine endgültigen Daten vor.

Geschlecht

 1990

 1991

 1992

 1993

 1994

 1995

Männer

 2750

 2842

 2767

 2894

 2686

 2687

Frauen

 916

 959

 894

 959

 1018

 1020


 

ZuFrage7:

Nachstehend die Sterbefälle an Lungenkrebs nach Geschlecht von 1990 bis 1996.

Ge-

schlecht

 1990

 1991

 1992

 1993

 1994

 1995

 1996

Männer

 2427

 2461

 2375

 2498

 2329

 2323

 2373

Frauen

 752

 817

 806

 808

 864

 833

 868

 

Zu Frage 8:

Mein Ressort verfügt über keine Daten der angesprochenen Art.

Zu dieser Frage hat jedoch Prof. Ludwig, Wilhelminenspital, eine grobe Kosten -

schätzung erstellt, die nachstehender Aufstellung zu entnehmen ist:

Die derzeitigen, durchschnittlichen Behandlungskosten für einen an Lungenkrebs

Erkrankten hängen von den notwendigen diagnostischen und therapeutischen

Schritten ab.

 

a) Ein Patient bei dem eine Operation möglich ist, mit Nachkontrolle jedoch ohne

Notwendigkeit weiterer Behandlungsmaßnahmen.

 

Diagnose und Operation ca.

 ATS 200.000,--

Nachsorge ca.

 ATS 150.000,--

 

b) Patient mit Operation, Nachsorge und Notwendigkeit einer nachfolgenden Be -

handlung (Chemotherapie Strahlentherapie).

 

Diagnose und Operation

 ATS 200.000,--

Chemotherapie ATS

 250.000,--

Palliativbetreuung ATS

 350.000,--

kosten für Strahlentherapie

 ATS 50.000,--