3649/AB XX.GP
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 3794/J betreffend Stand der
Technologieoffensive, welche die Abgeordneten Prinzhorn, Schöggl und Kollegen am 27.
Februar 1998 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:
Die Verhandlung zwischen meinem Kollegen BM Dr. Einem und mir sind nicht gescheitert.
Vielmehr konnte bereits grundsätzliche Einigung über eine Neustrukturierung der
österreichischen Technologiepolitik erzielt werden. In einer Regierungsvorlage ist geplant,
einen Rat für Forschung und Technologie als oberstes Beratungsorgan der österr.
Bundesregierung sowie einen neuen Fonds zur Förderung von Kompetenzzentren,
Impulsprogrammen und Regierungsinitiativen (KIR) einzurichten. Darüber hinaus wird die
geplante Regierungsvorlage einen Lenkungsausschuß vorsehen, dem die beiden zuständigen
Bundesminister sowie die Vertreter der Förderungseinrichtungen angehören. Dieser
Lenkungsausschuß dient zur Optimierung der Koordination der österreichischen Forschungs -
und
Technologiepolitik.
Neben den organisatorischen Überlegungen konnten seit dem vergangenen Jahr bereits eine
Reihe konkreter Maßnahmen im Zusammenhang mit der Technologieoffensive der
Bundesregierung gestartet werden. So wurden 1997 zusätzlich zu den laufenden Förderbudgets
S 1 Mrd. aus Privatisierungserlösen für die Forschungs - und Technologieförderung zur
Verfügung gestellt. In den Budgets 1998 und 1999 werden für Technologie insgesamt 1,4 Mrd.
ATS zusätzlich bereitgestellt. Ebenso soll in den Folgejahren einer Weiterentwicklung der
Forschungs - und Technologieförderung Rechnung getragen werden.
Mittel aus der ersten Technologiemilliarde wurden im Wirtschaftsministerium zur Stärkung
bestehender Förderungsinstrumente sowie für schwerpunktmäßige Technologie - und
Forschungssonderprogrammc verwendet. Beispielsweise sind hier die Eigenkapitaloffensive
im High - Tech - Bereich, Impulsförderungsprogramme für außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen, die Einrichtung einer Patentverwertungsstelle sowie ein Programm
zur Förderung der Einrichtung von industrienaher Kompetenzzentren und
Kompetenzzentrums - Netzwerken zu erwähnen.
Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:
Die Koordination der Technologiepolitik der Bundesregierung mit jenen der Bundesländer ist,
unter Wahrung der föderalen Eigenständigkeit der Länder, durch die ausgezeichnete
Kooperation der Bundes - mit den einschlägigen Landesstellen im Rahmen formeller und
informeller Gremien sichergestellt. Die Koordination mit den EU - Initiativen erfolgt durch die
in die jeweiligen Programme bzw. Gremien entsandten österreichischen Delegierten.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:
Die im vergangenen Jahr initiierte Technologieoffensive steht im Mittelpunkt der
österreichischen Technologiepolitik. Die Bundesregierung wird in den nächsten Jahren
Maßnahmen setzen, die auch eine entsprechende Anhebung der F & T - Ausgaben in
Unternehmen
bewirken. Die Aktivitäten meines Ressorts zielen daraufhin, wesentliche
Verbesserungen in strategisch wichtigen Bereichen des österreichischen Innovationssystems
wie beispielsweise bei der Eigenkapitalsituation von Technologieunternehmen, bei der
internationalen Kooperationskapazität sowie der Patent und Lizenzverwertung zu erreichen,
Vorhaben mit ausgeprägter Hebelwirkung verstärkt zu unterstützen, Impulse für eine Stärkung
der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu setzen sowie die Gründungsrate von
High - Tech - Unternehmen zu steigern.
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern meines Ressorts sowie des Wissenschaftsministeriums hat
im Juni letzten Jahres strategische Leitlinien und Aktionslinien der Technologie - und
Innovationspolitik formuliert. Dieses Programm ist zeitlich bis ins nächste Jahrtausend
ausgelegt.
Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:
Die Finanzierung der zweiten und dritten "Technologiemilliarde” (siehe Antwort zu Punkt 1
der Anfrage) ist im Bundesfinanzgesetz bereits vorgesehen.
Antwort zu Punkt 6 der Anfrage:
Einer Weiterentwicklung der Forschungs - und Technologieförderung soll ab 2000 und in den
Folgejahren Rechnung getragen werden. Jedenfalls muß jedoch auch eine entsprechende
Anhebung der F & T - Ausgaben in Unternehmen bewirkt werden.
Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:
Eine Anhebung der F & T - Ausgaben trägt zur Sicherung des Standortes Österreichs sowie zum
Ausbau
der Beschäftigung maßgeblich bei.
Neben einem quantitativen Ausbau der Ausgaben ist jedoch auch eine qualitative Verbesserung
des Förderungssystems durch eine Optimierung bestehender Strukturen und
Finanzierungsformen vorrangiges Ziel
Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:
Die Koordination der Technologiepolitik erfolgt durch die ausgezeichnet laufende Kooperation
der Beamten meines sowie des Wissenschaftsressorts. Im besonderen sei auf die gemeinsame
Plattform im Rahmen des Innovations - und Technologiefonds (ITF) hingewiesen. Durch die
geplante Einrichtung eines Lenkungsausschusses wird diese Koordination optimiert.
Antwort zu den Punkten 9 bis 12 der Anfrage:
Die Koordination der Großforschungsprojekte EUROCRYST und AUSTRON erfolgt durch
Herrn Bundesminister Dr. Einem.