3672/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Langthaler, Freundinnen und Freunde haben am

25.2.1998 an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr. 3705/J betreffend “Vergabe

von Bundesmitteln aus der Wohnbauförderung durch das Land Niederösterreich für

Neubauten mit Elektroheizung" gerichtet. Auf die - aus Gründen der besseren Über -

sichtlichkeit - in Kopie beigeschlossene Anfrage beehre ich mich, folgendes mitzu -

teilen:

ad 1 und 2

Die Klimaschutzpolitik fordert gerade im Bereich der Raumwärme - neben

erheblichen Energieeffizienzsteigerungen - einen verstärkten Umstieg auf

erneuerbare Energieträger. Ein zusätzlicher Strombedarf im Winter durch den

forcierten Einsatz von Elektroheizungen könnte derzeit allerdings nur durch Zukauf

von ausländischem Strom oder zusätzliche inländische fossile Kapazitäten

abgedeckt werden. Der Einsatz von Strom für die Raumheizung steht daher nicht im

Einklang mit den Zielen der österreichischen Klimaschutzpolitik.

Gerade der Raumwärmebereich bietet für den Einsatz erneuerbarer Energieträger

eine Reihe von wirtschaftlichen und ökologisch sinnvollen Lösungen, die von der

teilsolaren Raumheizung bis hin zu automatischen Biomassefeuerungen reichen. In

meinen Bemühungen zum Abschluß einer Vereinbarung mit den Ländern nach

Artikel 15a BV - G zur Erreichung des Torontoziels spielen diese Maßnahmen daher

eine zentrale Rolle.

ad 3 und 4

Hier darf ich auf die kompetenzrechtliche Lage hinweisen, wonach die Angelegen -

heiten der “Förderung des Wohnbaus und der Wohnbausanierung " in

Gesetzgebung und Vollziehung ausschließlich in die Kompetenz der Länder fällt.

Informationen über die Höhe der eingesetzten Mittel und die jeweiligen

Wohnbauvereinigungen liegen mir daher nicht vor.

ad 5

Eine Einflußnahme der Bundesregierung oder eines Mitglieds der Bundesregierung

bei der Vergabe der Wohnbauförderungsmittel durch die Länder ist

kompetenzrechtlich nicht möglich.

Ungeachtet dieser Tatsache werde ich wie bisher auch in Zukunft im Rahmen der

konkreten Zusammenarbeit mit den Ländern -  wie z. B. im Rahmen der

Verhandlungen zur obgenannten 15a - Vereinbarung - nachdrücklich darauf hinwei -

sen, daß gerade der Einsatz von Elektroheizungen nicht im Einklang mit den Zielen

der österreichischen Klimaschutzpolitik steht.