3706/AB XX.GP
zur Zahl 3738/J-NR/1998
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Schreiner und Kollegen haben an mich ei -
ne schriftliche Anfrage, betreffend Öffentlichkeitsarbeit des Bundes, gerichtet und
folgende Fragen gestellt:
“1. Wie hoch ist der Gesamtbetrag, der im Jahre 1997 von Ihrem Ressort ein -
schließlich aller Dienststellen für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ausgege -
ben wurde?
2. Welche Budgetansätze wurden zur Deckung der Ausgaben herangezogen und
wie waren die einzelnen Budgetansätze im Jahre 1997 veranschlagt?
3. Wofür wurden die ausgegebenen Mittel im einzelnen verwendet?
4. Welche Tagungen, Kongresse, Enqueten, Studien usw. wurden finanziert, wel -
che Beträge wurden dafür im einzelnen ausgegeben und wie begründen Sie
diese Ausgaben?
5. Wie hoch ist der Betrag, der 1997 von Ihrem Ressort im Zusammenhang mit
der Einführung der Einheitswährung EURO für Werbung und Öffentlichkeitsar -
beit ausgegeben wurden, wie setzt sich dieser Betrag im einzelnen zusammen
und wie begründen Sie diese Ausgaben?
6. Wurden vor Vergabe der einzelnen Aufträge für Werbung bzw. Öffentlichkeits -
arbeit im Jahre 1997 Ausschreibungsverfahren durchgeführt?
Wenn ja, für welche Aufträge?
Wenn
nein, warum nicht?
7. Welche Budgetansätze werden im Jahr 1998 zur Deckung der Ausgaben für
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit herangezogen und wie hoch sind diese An -
satze veranschlagt?
8. Wofür sollen die veranschlagten Mittel im Jahre 1998 im einzelnen verwendet
werden?
9. Welche Tagungen, Kongresse, Enqueten, Studien usw. werden im Jahre 1998
finanziert, welche Beträge sollen dafür im einzelnen ausgegeben werden und
wie begründen Sie diese Ausgaben?
10. Wie hoch ist der Betrag, der 1998 für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit im Zu -
sammenhang mit der Einführung der Einheitswährung EURO ausgegeben
werden soll, wie setzt sich dieser Betrag im einzelnen zusammen und wie be -
gründen Sie diese Ausgaben ?
11. Wie hoch ist der Gesamtbetrag, der von Ihrem Ressort im Jahre 1998 im Zu -
sammenhang mit der EU - Ratspräsidentschaft Österreichs für Werbung und
Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben werden soll, wofür sollen diese Mittel im ein -
zelnen verwendet werden und wie begründen Sie diese Ausgaben?
12. Haben Sie die Absicht, vor Vergabe der einzelnen Aufträge im Bereich von
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit im Jahre 1998 Ausschreibungsverfahren
durchzuführen ?
Wenn ja, für welche Aufträge?
Wenn nein, warum nicht ?“
Ich beantworte diese Fragen wie folgt:
Zu 1:
Für Ausgaben im Zusammenhang mit Öffentlichkeitsarbeit sind keine eigenen Ver -
rechnungsposten vorgesehen, sodaß diese Ausgaben nicht gesondert ausgewiesen
werden können. Die Ermittlung der auf Öffentlichkeitsarbeit entfallenden Ausgaben
im Jahr 1997 wäre daher nur nach aufwendigen, länger dauernden Erhebungen
möglich, weshalb ich um Verständnis ersuchen muß, daß eine nähere Beantwor -
tung dieser Frage nicht erfolgt.
Ausgaben
für Werbung sind nicht angefallen.
Zu 2 und 7:
Die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit belasten die Personalausgaben und die Vor -
anschlagsansätze 1/30008 “Bundesministerium für Justiz; Aufwendungen”, 1/30108
“Oberster Gerichtshof und Generalprokuratur; Aufwendungen”, 1/30208 “Justizbe-
hörden in den Ländern; Aufwendungen”, 1/30308 “Justizanstalten; Aufwendungen”
und 1/30508 “Bewährungshilfe; Aufwendungen”. Wie oben ausgeführt, sind inner-
halb dieser Ansätze keine eigenen Verrechnungsposten für Öffentlichkeitsarbeit
vorgesehen.
Zu 3 und 4:
Der Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit meines Ressorts liegt in der Information
der Bevölkerung oder spezifisch interessierter Adressatenkreise über legislative
Vorhaben und über neue gesetzliche Regelungen im Justizbereich sowie in der sy -
stematischen, leicht faßlichen Darstellung allgemein bedeutsamer Rechtsgebiete
(wie etwa des Mietrechts oder der elterlichen Rechte und Pflichten). Dies geschieht
vorwiegend durch kostenlos erhältliche lnformationsbroschüren (wie zB durch die
für ein breites Publikum bestimmten Rechtsinformationsschriften aus der Reihe
“Das Bundesministerium für Justiz informiert” und die vor allem rechtspolitischen In -
halten gewidmete “Schriftenreihe des Bundesministeriums für Justiz”) sowie durch
Mitteilungen an Rundfunk und Presse zur weiteren Verbreitung. Daneben werden zu
rechtspolitischen Themen Fachveranstaltungen und Enqueten durchgeführt.
Im Jahre 1997 sind insbesondere folgende Broschüren und Publikationen herausge -
geben worden:
Nimm‘s in die Hand/ Information für Jugendliche im Umgang mit Justiz und Polizei (davon wurden 170.000 S wieder hereingebracht) |
340.000 S
|
24. Fortbildungsseminar aus Strafrecht und Kriminologie in Ottenstein 1996 |
59.000 S |
Richterwoche 1997: Das neue Außerstreitverfahren – Texte und Strukturen |
41.000 S |
Erneuerung des Justizbetriebs – Projektstand II |
35.000 S |
Gemeinsame Obsorge – Chance oder Scheinlösung |
27.000 S |
Richter und Gesellschaftspolitik |
26.000 S |
Der Staatsanwalt im modernen Rechtsstaat |
23.000 S |
Österreichische Richterwoche 1996: Entwicklungslinien im Straf - und Strafpro – zeßrecht |
22.000 S |
Drug out in Gefängnissen |
20.000 S |
Exekutionsordnungs - Novelle 1995 |
17.000 S |
Reform des Genossenschaftsrechts |
17.000 S |
Sexualität, Jugendschutz und Menschen – rechte |
16.000 S
|
Grundlagen für das richterliche Handeln (Linzer Seminar) |
15.000 S
|
Das Bundesministerium für Justiz informiert: Mietrechtsgesetz heute |
12.000 S |
Der Österreichische Strafvollzug in Zahlen von 1964 bis 1992 |
2.000 S |
Von den Veranstaltungen mit Öffentlichkeitsarbeit sind insbesondere folgende anzu -
führen wobei eine Ausweisung der auf Öffentlichkeitsarbeit entfallenden Kosten
aus den bereits genannten Gründen nicht möglich ist:
• Österreichische Richterwoche
• Tagung "Anforderungen an die Öffentlichkeitsarbeit”
• Symposium Pannonischer Juristen in Jennersdorf
• Symposium Justiz und Zeitgeschichte
• Grundbuchskonferenz mit den benachbarten Reformstaaten
• Tagung der Leitenden Strafvollzugsbeamten Österreichs in Mils/Tirol
• Tagung der Europäischen Union der Rechtspfleger in Wien
Zu 5 und 10:
Im Zusammenhang mit der Einführung der Einheitswährung EURO sind im Ju -
stizressort im Jahre 1997 keine besonderen Kosten angefallen; auch im Jahre 1998
werden
daraus keine besonderen Kosten erwachsen.
Zu 6 und 12:
Bei der Vergabe von Aufträgen im Justizressort werden die Vergabevorschriften be -
achtet; Ausschreibungen sind in der Regel bei der Vergabe von Aufträgen mit einem
Gesamtwert von über 100.000 S durchzuführen.
Besondere Aufträge für Öffentlichkeitsarbeit oder Werbung wurden vom Justizres -
sort nicht vergeben; auch für 1998 sind keine derartigen Aufträge vorgesehen.
Zu 8 und 9:
Im Jahr 1998 werden insbesondere folgende Broschüren und Publikationen heraus -
gegeben:
• Erneuerung des Justizbetriebes -
Rationalisierung durch IT - Einsatz, Projektstand III
• Exekutionsverfahren
• Erweitere Wertgrenzen - Novelle 1997
• Der österreichische Rechtspfleger
• Die Organisation der Rechtsberufe in Österreich
• Drittschuldner
Im Jahr 1998 wird die Aktion “Justiz stellt sich vor" in Zusammenarbeit mit dem Bun -
desministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten für Schulklassen ab
der 8. Schulstufe neu initiiert. Als begleitende Maßnahme zu dieser Aktion wird eine
allgemein verständliche Broschüre über die Justiz, ihre gesellschaftliche Aufgabe
und ihre Organisation hergestellt werden. Die Ausarbeitung dieser Broschüre ist in
Vorbereitung.
Von den Veranstaltungen mit Öffentlichkeitsarbeit im Jahre 1998 sind folgende zu
nennen:
• Österreichische Richterwoche 1998 in Schruns
• Gerichtsvollziehertagung in Wien
• Internationale Konferenz über die Entwicklung und Erhaltung von Rechten an
Grund und Boden
• Tagung "Design von Gerichts - und Rechtsinformationssystemen”
• Tagung der Gerichtsvorsteher in Mondsee
• Symposium "Aktuelle Herausforderungen an das ZPO - Recht”
Zweite
Wiener Grundbuchskonferenz
7. Forum der Staatsanwälte in Innsbruck
• Rechtspfleger - und B - Beamtentagung in Gmunden
• Tagung der Leitenden Strafvollzugsbeamten in St.Pölten
• Jugendrichtertagung in Villach
• Fachkonferenz “Freie Rechtsberufe im integrierten Europa” im
Rahmen der EU - Präsidentschaft
• Europäische Konferenz “Zukunft der justiziellen Zusammenarbeit
in Strafsachen in Europa”
Zu 11:
Im Zusammenhang mit der EU - Ratspräsidentschaft ist ein Betrag
von 1,120.000,-- Schilling budgetiert. Besondere Ausgaben für Wer -
bung und Öffentlichkeitsarbeit sind bislang nicht vorgesehen.