3786/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3822/J-NR/1998 betreffend die Umsetzung des

österreichischen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus, die die Abgeordneten

Mag. Terezija Stoisits und FreundInnen am 10. März 1998 an mich richteten, wird wie folgt

beantwortet:

1. Welche Aktivitäten plant Ihr Ministerium, um den ersten offiziellen Gedenktag an die

Opfer des Nationalsozialismus entsprechend der Entschließung des Nationalrates zu

begehen?

Antwort:

Seitens meines Ressorts wurden für die Schulen folgende Aktivitäten geplant:

Seminar:

Aus Anlass der historischen Jahres - und Gedenktage 1998 lädt die Abteilung Politische Bildung

interessierte Lehrer/innen aller Schulstufen und Schultypen vom 3. bis zum 6. Mai 1998 zu

einem Fortbildungsseminar “8er Jahre - Zäsuren auf dem Weg zur Demokratie” ins

Bildungshaus St. Virgil in Salzburg (siehe beiliegendes Programm). Die Referate und das

Abendprogramm am 5. Mai 1998 sind dem Anlass des Gedenkens des 5. Mai sowie aktuellen

menschenrechtlichen Problemen gewidmet.

Publikationen:

Um allen Schulen zur Behandlung des Themas Hintergrundinformationen und Materialien

zur Verfügung stellen zu können, erscheint zudem in der Reihe Informationen zur Politischen

Bildung das Sonderheft ,,Wendepunkte und Kontinuitäten - Zäsuren der demokrati -

schen Entwicklung in der österreichischen Geschichte”, in dem zwei von neun Kapiteln

den Ereignissen 1938 (,,Anschluss" Österreichs 1938, Errichtung des Konzentrationslagers

Mauthausen 1938) und deren Folgen gewidmet sind.

Weiters können folgende Publikationen zur Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen

und seiner Nebenlager unentgeltlich bezogen werden:

• Pädagogisches Institut des Bundes in Oberösterreich (Herausgeber): Annäherungen an

Mauthausen. Beiträge zum Umgang mit einer Gedenkstätte, Linz 1997

• Perz, Bertrand: Kinder und Jugendliche im Konzentrationslager Mauthausen und seinen

Außenlagern in: Dachauer Hefte Nr.9, Dachau 1994, Seite 71 - 90 (= Sonderdruck in Kopie)

• Perz, Bertrand: Konzentrationslager Melk. Begleitbroschüre zur ständigen Ausstellung

in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Melk, Wien 1992

• Verein Widerstandsmuseum Ebensee (Herausgeber): Konzentrationslager Ebensee/

Ebensee Concentration Camp, Ebensee 1997 (Ausstellungskatalog Deutsch/Englisch)

• Freund, Florian: KZ Ebensee. Ein Außenlager des KZ Mauthausen, herausgegeben vom

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Wien (DÖW) 1990

Videofilme

Folgende Filme wurden in das Verleih - bzw. Verkaufsprogramm des BMUK - Medienservice

aufgenommen:

• Ein Viertel Stadt - Die Wiederentdeckung der jüdischen Geschichte in Hohenems. Eine

Entdeckungsreise mit dem Schriftsteller Michael Köhlmeier durch das jüdische Viertel in

Hohenems, VHS, 17 min, für den Schulgebrauch gekürzte Fassung, 1996/97

• ,,Grüß' mir mein Wien”. Eine Dokumentation von Werner Mück und Julieta Rudich, VHS,

45 min, 1997

• Emigration, N.Y. - Die Geschichte einer Vertreibung. Ein Film von Egon Humer, VHS,

200 min (Schulfassung), 1995/98

Die Schulen wurden mit beiliegendem Informationsblatt über dieses Angebot in Kenntnis

gesetzt.

Informationsblatt der Abteilung Politische Bildung

Im Rahmen der Servicetätigkeit der Abteilung Politische Bildung (Informationsblätter, Black

Board, Servicestellen, etc.) werden die Schulen über Veranstaltungen und neue Publikationen in -

formiert (zuletzt: “Bücher zu Nationalsozialismus und Neonazismus")

Referent/innenvermittlungsdienst zur Zeitgeschichte

Für den Besuch der Gedenkstätten im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und seinen

Nebenlagern (insbesondere Melk und Ebensee) stehen Zeitzeugen und Zeitzeuginnen zur Verfü -

gung, deren Tätigkeit aus Mitteln der zuständigen Fachabteilung abgegolten wird.

Das für Anfang Mai 1998 geplante Seminar des Referent/innenvermittlungsdienstes zur Zeitge -

schichte wurde auf Wunsch der Zeitzeug/innen (Sprecher Sekt. Chef Mag. Dr. Hermann Lein)

verschoben, da sich in dieser Zeit aufgrund zahlreicher anderer Termine (Befreiungsfeiern,

Ehrung durch Bundeskanzler Klima, etc.) für die meisten Zeitzeug/innen Terminschwierigkeiten

ergeben würden.

2. Welche budgetären Mittel sind dafür eingeplant?

Antwort:

Im Rahmen der Unterstützung von Projekten an Schulen und des Referent/innenvermittlungs -

dienstes zur Zeitgeschichte (Kosten ca. 1,100.000,--) werden im heurigen Schuljahr Schwer -

punkte aus Anlass des Gedenktages 5. Mai gesetzt.

 

 

Anlage konnte nicht gescannt werden!!!