394/AB

Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie bei-

geschlossene - schriftliche Anfrage der Abgeordneten Marianne

Hagenhofer und Kollegen vom 16. April 1996, Nr. 389/J, betreffend

Entsorgung von Silageballen, beehre ich mich folgendes mitzuteilen:

Zu den Fragen 1 bis 7:

Im Jahre 1995 fielen in Österreich rund 2.100 t Folie für

Ballensilage an. Die Wickelfolien werden aus Polyethylen, einem

Thermoplast, hergestellt, der in der Wärme leicht aufschmelzbar und

wiederaufbereitungsfähig ist.

Die Wicklung und der Abtransport der gebrauchten Folien werden

meist überbetrieblich organisiert, so z.B. im Rahmen der Maschinen-

und Betriebshilferinge. Zur Reduktion des Volumens werden die Alt-

folien in Ballenpressen komprimiert.

Der österreichische Markt wird derzeit von vier Herstellern

beliefert , wobei der Hauptanteil auf den einzigen österreichischen

Erzeuger entfällt . Die Folien werden u. a . von Landesprodukten-

händlern und lagerhäusern vertrieben oder von den Landwirten selbst

in größeren Mengen gekauft . Die Vertriebsunternehmen übernehmen in

der Regel auch die Sammlung der Folien.

Für die Rücknahme der Folien durch die Produzenten , die auch das

Recycling übernehmen, wird von den Landwirten ein Entsorgungsbei-

trag gezahlt . Soweit der Verschmutzungsgrad der Altfolien nur

gering ist (Futterreste ) , werden daraus wieder einfache Kunststoff-

erzeugnisse hergestellt ( z . B . Behälter ) . Stark verunreinigte Folien

werden einer Verbrennung zugeführt , wobei im wesentlichen Wasser,

CO2 und Energie entstehen, oder deponiert . Auch die Zwischenla-

gerung bis zur Verbrennung erfolgt in zugelassenen Anlagen.

Die Zunahme der Ballensilage ist durch arbeits- und betriebswirt-

schaftliche Vorteile gegenüber anderen Futterkonservierungsver-

fahren bedingt . Um den Anliegen des Landschaftsschutzes Rechnung zu

tragen, wird im Rahmen der Betriebsberatung der Landwirtschafts-

kammern stets eine sichtgeschützte Lagerung der Ballen in der

Landschaft empfohlen.