4330/AB XX.GP
Beantwortung
der Anfrage der Abgeordneten Mag. Haupt, Dr. Pumberger, Dr. Povysil
betreffend erforderliche neue Maßnahmen zur wirkungsvollen Bekämpfung der Hepatitis C
(Nr. 4668/J)
Zur vorliegenden Anfrage führe ich folgendes aus:
Zu den Fragen 1 und 2:
In der Europäischen Union wird ein Überwachungsnetz für Infektionskrankheiten etabliert
werden. Einer der Schwerpunkte des erwähnten Netzes wird die Hepatitis C sein. Vorerst
wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die EU - weite Basis für eine epidemiologische
Überwachung von Hepatitis C - Infektionen geschaffen werden. Die Voraussetzungen dafür
sind einerseits die Harmonisierung der Methoden für die Überwachung und andererseits die
Validierung der Klassifikation und der Labormethoden. Österreich wird selbstverständlich an
diesem Projekt mitarbeiten.
Zu Frage 3:
Untersuchungen, die im Rahmen des Mutter - Kind - Passes durchgeführt werden, müssen
allgemein anerkannte Screeningkriterien erfüllen. In der Schwangerschaft sollen
insbesondere Erkrankungen der werdenden Mutter erfaßt werden, die mit hoher
Wahrscheinlichkeit zu einer Schädigung des Kindes führen können, und bei denen eine
solche Schädigung durch rechtzeitige therapeutische Maßnahmen möglichst verhindert
werden kann. Nach Literaturangaben ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von
Hepatitis C von der Mutter auf das Neugeborene als gering anzusehen und einer allfälligen
Hepatitis C - Infektion kommt wegen des milden Verlaufs im Kindesalter geringe Bedeutung
zu. Es erscheint daher zweckmäßiger - statt eines ungezielten Screenings - im Einzelfall
gezielte Untersuchungen bei Frauen, die besonderen Risikogruppen angehören,
durchzuführen.
Zu Frage 4:
Eine bestmögliche Behandlung von HCV - PatientInnen ist durch die derzeitigen Regelungen
der Ärzteausbildungsordnung für die Ausbildung in den Facharztsparten wie z.B. Innere
Medizin, Hygiene und Virologie gewährleistet. Ich sehe daher keine fachliche Notwendigkeit,
eine HCV - Facharzt - Zusatzausbildung zu etablieren.