4351/AB XX.GP

 

Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Franz Hums und

Kollegen vom 17. Juli 1998, Nr. 4826/J, betreffend “Naturwald -

reservate - Programm”, beehre ich mich folgendes mitzuteilen:

Zu den Fragen 1 bis 3:

Aufgrund der von Ihnen genannten Werbekampagne für das Naturwald -

reservateprogramm haben rund 800 Waldbesitzer ihr Interesse an

einer Mitwirkung bekundet. Tatsächlich wurden rund 275 Waldflächen

im Ausmaß von rund 8.000 ha von privaten Waldbesitzern und

einigen Gemeinden angeboten. Von den Österreichischen Bundesforsten

wurden 10.000 ha als aus ihrer Sicht mögliche Reservatsflächen

gemeldet.

In einer Vorbegutachtung wurden alle angebotenen Flächen auf ihre

grundsätzliche Eignung für die Aufnahme in das Netzwerk überprüft.

Aufgrund strenger wissenschaftlicher Auswahlkriterien und auch im

Hinblick auf die Zielsetzung, ein repräsentatives Netz von Reser -

vaten zu schaffen, in dem jede Waldgesellschaft in den einzelnen

Wuchsgebieten zumindest einmal vertreten ist, konnte nur ein Teil

der angebotenen Flächen als geeignet eingestuft werden.

Bis Ende Juni 1998 wurden insgesamt 83 Gutachten als Grundlage für

eine vertragliche Vereinbarung mit den Waldbesitzern erstellt.

Somit ist bereits eine Waldfläche von 3.512 ha im Rahmen des

Naturwaldreservate - Programmes unter Schutz gestellt. Von diesen

83 Gutachten entfallen 25 Reservate im Ausmaß von 1.658 ha reiner

Waldfläche auf die Österreichische Bundesforste AG.

Zu Frage 4:

Die bisher eingerichteten 83 Reservate verteilen sich auf die

einzelnen Bundesländer wie folgt:

 

Wien

 2 Reservate

 23 Reservate

Bgld.

 6 Reservate

Stmk.

 4 Reservate

Kärnten

 25 Reservate

OÖ.

 2 Reservate

Slbg.

 5 Reservate

Tirol

 13 Reservate

Vlbg.

 3 Reservate

 

Die derzeitige regionale Verteilung ist darauf zurückzuführen, daß

in der ersten Phase der Einrichtung von Reservaten die im Zuge der

Kampagne gemeldeten Flächen bei Eignung aufgearbeitet wurden.

Endgültiges Ziel ist ein flächendeckendes Netz von Reservaten über

ganz Österreich mit einer entsprechenden regionalen Verteilung.

Zu Frage 5:

Auch im Leithagebirge gibt es Reservate:

- das Naturwaldreservat “Knörzelberg” (32,4 ha) und

- das Naturwaldreservat “Teufelsgraben” (10,4 ha).

Weitere sechs als Naturwaldreservate geeignete Waldflächen im

Ausmaß von insgesamt rund 140 ha sind in Aussicht gestellt.

Zu Frage 6:

Um ein repräsentatives Netz über ganz Österreich zu erhalten, ist

in der Endausbaustufe eine Fläche von rund 10.000 ha vorgesehen,

durch die 125 Waldgesellschaften in 22 Wuchsgebieten erfaßt werden

sollen. An der raschen Fortführung des Ausbaus des Netzes wird

zielstrebig gearbeitet. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern bis

dieses Ziel erreicht ist, da mit zunehmender Verdichtung des Netzes

fehlende Reservate in den seltenen Waldgesellschaften immer

schwieriger zu finden sein werden. Eine exakte Zeitangabe ist aus

diesem Grund nicht möglich.

Abschließend ist die bisherige rege Beteiligung von Land - und

Forstwirten als positiv hervorzuheben. Sie leisten dadurch einen

wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung natürlicher bzw.

naturnaher Waldökosysteme zum Schutze der Natur.