4669/AB XX.GP
Die Abgeordneten Smolle und PartnerInnen haben an mich am 7. Oktober 1998 die
schriftliche Anfrage Nr. 4984/J betreffend "schleppende Grenzabfertigung und Ab -
strafungen von Frächtern am Grenzübergang Grablern/Holmec" mit folgendem
Wortlaut gerichtet:
" 1. Wie hoch ist das durchschnittliche Personenverkehrs - und Güterverkehrs -
aufkommen am Grenzübergang Grablern/Holmec und im Vergleich an den
Grenzübergängen Spielfeld/Sentilj‚ Lavamünd/Dravograd, Loiblpaß/Ljubelj
und Wurzenpaß/Korensko sedlo?
2. Würde die Dichte des Personenverkehrs am Grenzübergang Grablern/ HoI -
mec das Passieren der Grenze für unbeladene Lkws auf einer Pkw - Spur zu -
lassen?
3. Wenn ja, warum wird es nicht ermöglicht und werden den Frächtern unnötige
Wartezeiten in der LKW - Spur auferlegt?
4. Wieviele Überfahrten von LKW‘s verzeichnete der Grenzübergang Grablern/
Holmec und im Vergleich die Grenzübergänge Spielfeld/Sentilj, Lavamünd/
Dravograd, Loiblpaß/Ljubelj und Wurzenpaß/Korensko sedlo im ersten Halb -
jahr 1998?
5. Wieviele Abstrafungen durch die Grenzgendarmerie (Strafmandate) gab es
für Frächter am Grenzübergang Grablern/Holmec und im Vergleich an den
Grenzübergängen Spielfeld/Sentilj, Lavamünd/Dravograd, Loiblpaß/Ljubelj
und Wurzenpaß/Korensko sedlo im ersten Halbjahr 1998 und wie hoch war
jeweils der Anteil der ausländischen Frächter?
6. Welchen Zweck verfolgten die umfangreichen Personenkontrollabsperrun -
gen auf der Südautobahn auf dem Abschnitt zwischen Villach/Beljak und
Klagenfurt/Celovec in den Sommermonaten 1998 zu den Hauptstoßzeiten
des Urlauberrückreiseverkehrs aus ltalien?"
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Die Erhebungen bezüglich des Personenverkehrsaufkommens und des Güterver -
kehrsaufkommens erbrachten für die Zeit zwischen dem 1. Jänner 1998 und dem
30. Juni 1998 folgendes Ergebnis:
Anzahl PKW LKW
der Personen
Ein - und Ausreise Ein - und Ausreise Ein - und Ausreise
Grablach/Holmec 1.315.263 393.281 10.591
Spielfeld/Sentilj 7.710.827 2.062.978 160.898
Lavamünd/Dravograd 1.147.212 359.832 15.680
Loiblpaß/Ljubelj 1.246.537 374.112 7.680
Wurzenpaß/Korensko 1.579.716 526.572 1.350
Sedlo
Der Grenzübergang Grablach/Holmec liegt somit innerhalb der der Erhebung zu -
grundeliegenden Grenzübergangsstellen in bezug auf den Personenverkehr an
zweiter, in bezug auf den Güterverkehr an dritter Stelle.
Zu den Fragen 2 und 3:
Am Grenzübergang Grablach/Holmec stehen in der Ausreise insgesamt drei Spuren
zur Verfügung, von denen die äußerst rechte als LKW - Spur ausgebildet ist (Breite
3,40 m) und die beiden anderen (zusammen eine Gesamtbreite von 4,87 m) als
PKW - Spuren verwendet werden. Infolge des Umstandes, daß schon heute die an
dieser Grenzübergangsstelle ausreisenden Busse über die PKW - Spur geleitet und
der PKW - Verkehr für diesen Zweck jedes Mal kurz angehalten werden muß und
nicht zuletzt aus Gründen der Verkehrssicherheit (für abfertigende Bedienstete,
Zollwachebeamte, Fußgänger und Ausländer, die mit einem Formblatt U34 beim
Zollamt die Rückerstattung der Mehrwertssteuer begehren und zu diesem Zweck
nach erfolgter Ausreise die KFZ am Parkplatz abstellen und zu Fuß wieder zurück
zum Zoll gehen) ist eine permanente Abfertigung von LKW (auch unbeladenen) auf
der zweiten PKW - Spur derzeit praktisch
unmöglich.
Zu Frage 4:
Die diesbezüglichen Erhebungen führten zu folgendem Ergebnis:
Ein Aus
Grablach/Holmec 5.061 5.530
Spielfeld/Sentilj 69.516 91.382
Lavamünd/Dravograd 9.150 6.530
Loiblpaß/Ljubelj 3.659 4.021
Wurzenpaß/Korensko Sedlo 700 650
Zu Frage 5:
Im Zusammenhang mit den an den einzelnen Grenzübergangsstellen eingehobenen
Organmandaten ist anzumerken, daß bei der Erhebung nicht zwischen inländischen
und ausländischen Frächtern differenziert wird, sodaß der Prozentsatz an ausländi -
schen Frächtern nur nach den Erfahrungen des täglichen Dienstbetriebes geschätzt
werden kann.
Insgesamt wurden folgende Daten erhoben:
Organmandate Anteil ausländ. Frächter
Grablach/Holmec 352 ca. 60-70%
Spielfeld/Sentilj ca. 390* ca. 50%
Lavamünd/Dravograd 981 50%
Loiblpaß/Ljubelj 73 100%
Wurzenpaß/Korensko Sedlo 0 0
*Die Gesamtzahl der verhängten Organstrafen (PKW - und Güterverkehr) beträgt in der Erhebungspe -
riode 1.980; der LKW - Anteil wird auf ca. 20% geschätzt.
Zu Frage 6:
Mangels zeitlicher Präzisierung kann nur angeführt werden, daß es sich um polizeili -
che Maßnahmen im grenznahen Raum, Kontrollen mit verkehrstechnischen Hinter -
grund oder auch Kontrollen durch die Mobilen Überwachungsgruppen der Zollwache
gehandelt haben könnte. Österreich ist grundsätzlich mit dem Beitritt zu den Schen -
gener Verträgen die Verpflichtung
eingegangen die Grenzkontrolle zu den Schen -
gener Partnerstaaten abzubauen, aber durch geeignete polizeiliche Ausgleichsmaß -
nahmen auch nach dem Wegfall der Grenzkontrolle zu garantieren, daß in polizeili -
cher und kriminalpolizeilicher Hinsicht kein Sicherheitsdefizit für die Bevölkerung ent -
steht. Österreich führt daher im Grenzgebiet zu Deutschland und Italien wie auch im
gesamten Bundesgebiet, jeweils der aktuellen Lage angepaßt, monatlich bis zu 380
Schwerpunktaktionen durch, die mehrmals auch schon den in der Frage genannten
Abschnitt der Südautobahn betroffen haben.