471/AB

 

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr .

540/J betreffend die Neuorganisation der Österreich Werbung,

welche die Abgeordneten Rossmann, DI Prinzhorn und Kollegen am

30. April 1996 an mich richteten und aus Gründen der besseren

Übersichtlichkeit in Kopie beigelegt ist , stelle ich fest :

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage :

 

Grundsätzlich ist festzuhalten, daß die Österreich Werbung keine

Außenstelle geschlossen hat, sondern sich die Form der Marktbear-

beitung in oben genannten Märkten an den Erfordernissen der heu-

tigen Zeit orientiert .

 

Die Außenstellen in den Märkten Straßburg, Barcelona und Los

Angeles wurden in Tourismusmanager umgewandelt. Dies gibt der

Österreich Werbung einerseits die Möglichkeit, erforderliche

Strukturbereinigungen zu realisieren, wodurch Kosten im

 

administrativen Bereich gesenkt werden und somit mehr Mittel für

Werbung und Marketing zur Verfügung stehen. Andererseits erfolgt

eine gezielte Bearbeitung der lokalen Märkte in verstärkter Ab-

stimmung mit den jeweiligen Außenstellen in Paris, Madrid und New

York.

 

Nachfolgende Daten unterstreichen die Sinnhaftigkeit dieser Maß-

 

nahmen:

 

 

Anteil d. Werbe- u. Marketingmittel am jeweiligen Budget ( in % )

 

i

Markt 1995 Budget 1996 1997

 

 

Straßburg 33 % 37 % 73 %

 

 

Barcelona 42 % 38 % 55 %

 

 

Los Angeles 32 % 34 % 58 %

 

 

Total 34 % 36 % 61 %

 

 

Zu einem ähnlich unbefriedigenden Ergebnis kommt man bei der

Analyse des Anteils der Ausgaben für Marketing und Werbung am

Gesamtbudget für das gesamte Unternehmen:

 

 

Anteil d. Werbe- u. Marketingsmittel am Gesamtbudg. d.ÖW ( in % )

 

 

1995 Budget 1996 1997

 

 

Gesamt 43 % 46 % 53 %

 

 

Eine der Ursachen für obige Entwicklung ist die verfehlte Entsen-

dungspolitik der letzten Jahre. So wurden anstelle von lokalen

Verträgen in einem vermehrten Maße Entsendungsverträge zu sehr

hohen Kosten abgeschlossen.

 

Ziel ist es daher, daß innerhalb von zwei Jahren 60 % der Mittel

der Österreich Werbung für Marketing und Werbung eingesetzt wer-

den.

 

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage :

 

Ziel der Tourismusbranche war es , das hohe Vorjahresniveau zu

halten. Die Betrachtung des Gesamtergebnisses ( November 1995 bis

März 1996 ) läßt erkennen, daß dieses Ziel erreicht werden konnte.

 

Aus der Einleitung der Frage kann geschlossen werden, daß sich

die in der Frage angesprochene Werbekampagne im ORF nicht wie

angeführt auf das Jahr 1996 sondern auf 1995 bezieht. Für den

Winter 1995/96 ist kein umsetzungsreifes Konzept für eine Fern-

seh-Werbekampagne im ORF vorgelegen.

 

Nach dem Wechsel in der Geschäftsführung wurden von der Öster-

reich Werbung Initiativen zur Belebung der Wintersaison gesetzt .

Unter anderem wurde das Winterbudget um ÖS 3,5 Mio. erhöht und

für Medienwerbung verwendet.

 

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage :

 

Der Vorstand umfaßt gegenwärtig zwei Personen ( zwei Geschäftsfüh-

rer ) . Herr Norbert Hofbauer war mit der Funktion des Stellver-

treters der Geschäftsführung betraut . Mit Wirkung 31.3.1996 wurde

diese Funktion von der neuen Geschäftsführung abgeschafft.

Für die Gehälter der beiden Geschäftsführer wurde budgetiert:

 

1995 ÖS 4,1 Mio.

1996 ÖS 4,2 Mio.

 

Aufgrund der mit 1.1.1996 erfolgten und im Budget noch nicht

berücksichtigten Veränderung der Person des ersten Geschäftsfüh-

rers ergibt sich auf Basis der laufenden Gehälter der Geschäfts-

führung eine jährliche Gesamtsumme im tatsächlichen Aufwand von

nur rd. ÖS 3,6 Mio.

 

Für die Dienstfahrzeuge der beiden Geschäftsführer wurde im Bud-

get vorgesehen:

 

1994 ÖS 270.000,-

1995 ÖS 250.000,-

1996 ÖS 230.000,-

 

Der effektive Verbrauch lag 1994 bei ÖS 249.861,- und 1995 bei ÖS

227.631,-.

 

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

 

Im Direktorium wurde am 27.3.1996 einem Antrag der Geschäftsfüh-

rung auf interne Budgetum1egungen im Gesamtausmaß von ÖS 6,5 Mio.

zugestimmt. Zielsetzung war es, zusätzliche Mittel für Werbemaß-

nahmen für den Winter 1996/97 bereitzustellen. Diese Umlegungen

betrafen Maßnahmen sowohl in der Hauptgeschäftsstelle als auch in

den Außenstellen (der administrative Bereich umfaßt v.a. Per-

sonalaufwand, Bürokosten, Dienstreisen). Davon entfallen rd. ÖS

2.720.000,- auf den Bereich der Hauptgeschäftsstelle.

 

Antwort zu Punkt 5 der Anfrage :

 

Es steht außer Zweifel, daß Kooperationen einen wesentlichen

Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung des österreichischen Tou-

rismus darstellen. Voraussetzung hiefür ist eine verbesserte und

offene Zusammenarbeit der Österreich Werbung mit den Landestou-

rismusorganisationen. Die Basis einer erfolgreichen Zusammenar-

beit wurde mittlerweile gelegt .

 

Gemeinsam mit Wien, Salzburg, Tirol und dem Flughafen Wien wurde

erstmals in Südostasien eine Kampagne ( TV und Print-Medien ) ge-

startet . Eine ähnliche Aktion ist auch für Japan geplant . Des

weiteren wird die '' Imperial Cities Kampagne'' ( USA ) einen Relaunch

erfahren.

 

Für Winter 1996/97 ist eine großangelegte Winterkampagne in

Deutschland und Österreich geplant. Die Kampagne wird erstmals in

deutschen und österreichischen TV-Medien durchgeführt . Begleitet

wird diese Kampagne von Maßnahmen im Bereich der klassischen

Medien und des Event Marketing.

 

Der Bereich des Event Marketing soll in Zukunft stark aufgebaut

werden. Neu , da bisher nicht zum Einsatz gekommen, wird die

Österreich Werbung in Zukunft Gäste systematisch und persönlich

im Rahmen von Direct Marketing-Aktivitäten ansprechen.

 

Antwort zu Punkt 6 der Anfrage :

 

Aufgrund der in Los Angeles erforderlichen Maßnahmen ( Details

siehe Antwort zu Frage 1 ) wurde mit Frau Sabine Huemer das

Dienstverhältnis im ersten Quartal aufgelöst.

 

Herr Michael Gigl ist unverändert Mitarbeiter der Österreich

Werbung in Los Angeles .

 

Aufgrund unbefriedigender und unzureichender Leistungen wurde das

Dienstverhältnis mit Herrn Mag. Becker im ersten Quartal 1996

aufgelöst. Herr Mag. Becker war in New York für das Aufgabenge-

biet Buchhaltung und Administration verantwortlich. Dieser Be-

reich wird in Zukunft ausgelagert.

 

Die Beschäftigung der Tochter des Nationa1ratsabgeordneten Dr.

Stummvoll in New York steht weder personell noch inhaltlich in

Zusammenhang mit obigem Sachverhalt. Fr. Mag Fischer hat in New

York die vakante Stelle Public Relations eingenommen. Der zeit-

lich begrenzte Einsatz ( bis 31.12.1996 ) von Fr. Mag. Fischer

wurde bereits im Mai 1995 in die Wege geleitet.

 

Antwort zu Punkt 7a der Anfrage:

 

Die leitenden Mitarbeiter der Österreich Werbung waren in 9 ver-

schiedenen Hotels in Kaprun und Zell am See untergebracht:

 

Zell am See: Hotel Alpin Kaprun: Hotel Steigenberger

Hotel Salzburgerhof Hotel Antonius

Der Waldhof

Tirolerhof

Hotel zum Hirschen

Porschehof

Schloß Prielau

 

Die angeführten Hotels sind alle 4-Sterne-Betriebe, der Salz-

burgerhof ein 5-Sterne-Betrieb.

 

Insgesamt waren die ÖW-Mitarbeiter auf 18 Hotels aufgeteilt,

wobei 10 Mitarbeiter in 3-Sterne bzw. 3 1/2-Sterne-Hotels unterge-

bracht waren.

 

Antwort zu Punkt 7b der Anfrage:

 

Diese Behauptung entspricht nicht der Tatsache. Tatsache ist, daß

von 14 amerikanischen Teilnehmern 8 im Gasthof Mühle ( 3 1/2-Sterne-

Betrieb ) gewohnt haben, 6 Tei1nehmer waren auf die Hotels Stei-

genberger und Waldhof (beides 4-Sterne-Betriebe ) aufgetei1t.

Daß in einem der Zimmer keine Seife vorhanden war, kann im Nach-

hinein nicht mehr festgestellt werden. Unseres Wissens gehört ein

Haartrockner aufgrund der Kategorisierungsrichtlinien der Wirt-

schaftskammer Österreich nicht zur Grundausstattung von 3 1/2- und

4-Sterne-Betrieben.

 

Ein Dankesbrief von einem amerikanischen Teilnehmer, der im Gast-

hof zur Mühle untergebracht war, unterstreicht die Zufriedenheit

der Gäste aus den USA mit dem Quartier und mit der Veranstaltung.

Weiters hat Fr. Heidi MacNaughton von der Außenstelle New York,

Tochter des ehemaligen Geschäftsführers, bestätigt, daß es keine

Beschwerden seitens der amerikanischen Teilnehmer gegeben hat.

Fr. MacNaughton war auch für die Betreuung der US-Gäste und für

die Behebung etwaiger Mängel verantwortlich.

 

Die Aufteilung der Teilnehmer auf die WTS-Hotels wurde vor allem

nach zwei - ihrer Bedeutung nach geordneten - Gesichtspunkten

vorgenommen:

1 ) Nach gemeldeter Sportart; es wurde versucht, die Teilnehmer so

nahe wie möglich an der jeweiligen Sportstätte unterzubringen,

um die Transferleistungen zu minimieren;

2 ) Nach Nationen, um eine möglichst gute Betreuung durch den

jeweiligen Marktverantwortlichen zu gewährleisten.

 

Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:

 

Die ITB ist eine der wenigen Tourismus-Messen, die sich sowohl an

das Fach- als auch an das öffentliche Publikum wendet. Eine

 

 

dramatische Verschiebung von Fach- zu Publikumsmesse ist jedoch

 

nicht festzustellen. Vielmehr wird auch in Zukunft eine der

 

Hauptaufgaben darin bestehen, beiden Zie1gruppen Österreich zu

 

präsentieren. Die Gestaltung des Publikumsbereiches soll in Zu-

 

kunft einen höheren Erlebnisgehalt haben. ,