472/AB
Die Abgeordneten zum Nationalrat Langthaler, Freundinnen und Freunde haben am
18.4.1 996 an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr. 431/J betreffend ,,Verbot von
PVC" gerichtet. Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit - in Kopie bei-
geschlossene Anfrage beehre ich mich, folgendes mitzuteilen:
ad 1 und 2
lm Bundesministerium für Umwelt, Jugend und FamiIie liegen darüber keine Daten
auf. lch darf hiezu auf die Beantwortung des Herrn Bundesministers für wirtschaftli-
che Angelegenheiten zur parlamentarischen Anfrage Nr. 430/J verweisen.
ad 3. 4 und 5
Nach Abschluß der Untersuchungen in DüsseIdorf wird ein Bericht zwecks Überprü-
fung auf alIenfalls zu treffende Maßnahmen in Österreich an die zuständigen Behör-
den weitergeleitet werden.
ad 6 bis 10
Europarechtlich wäre ein Verbot von PVC dem sogenannten nicht-harmonisierten
Bereich zuzuordnen, in dem die Mitgliedstaaten den freien Warenverkehr unter
anderem aus Gründen des Umweltschutzes einschränkende Maßnahmen treffen
könnten, sofern diese sachlich gerechtfertigt, verhältnismäßig und nicht
diskriminierend sind. Bei einer Gesamtbetrachtung des LebenszykIus von PVC-
Produkten, insbesonders bei langlebigen, würde die Erlassung eines Verbotes aus
dem Blickwinkel der sachlichen Rechtfertigung und Verhältnismäßigkeit der
Maßnahme vor den europäischen lnstanzen wohl kaum aufrecht erhalten werden
können.
Was den Einsatz von PVC im Bereich der Verpackungen betrifft, so geht aus der
Studie ,,Produktion und Einsatz von PVC für Verpackungszwecke in Österreich"
(Österr. lnstitut für Verpackungswesen an der WU-Wien, 1994) ein Rückgang des
Einsatzes von PVC im Verpackungsbereich hervor, als deren Konsequenz auch eine
Reduktion im HausmülI verbunden ist.
ad 11
Das Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie hat 1994 eine Arbeits-
gruppe ,,Vermeidungsmöglichkeiten von PVC im Baubereich" eingerichtet, an der
Vertreter aus den Bundesländern, die im Bereich der öffentlichen Beschaffung tätig
sind, sowie Vertreter von Greenpeace Österreich, vom lnstitut für Baubiologie und
vom Fachverband Chemie teilnehmen.
ln dieser Arbeitsgruppe fanden bislang vier Sitzungen statt. ln den ersten beiden
Sitzungen waren allgemeine Themen zu PVC erörtert worden, während in den
letzten beiden Spezialbereiche als Leitthema ausgewähIt waren. Es waren dies die
Bereiche ,,Fenster" und ,,Rohre". Dabei haben HerstelIer ihre firmeneigenen Produkte
in Form von Referaten hinsichtlich deren technischen, ökologischen und wirtschaftli-
chen Eigenschaften vorgestellt.