4935/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Wabl, Freundinnen und Freunde haben am
24. November 1998 unter der Nr. 5208/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend Plakataktion “Gott und den Soldaten betet man an" gerichtet. Diese Anfrage
beantworte ich wie folgt:
Zu1:
Eine solche Gleichsetzung ist mit dem gegenständlichen Plakat keineswegs bezweckt. Das
vom Büro für Wehrpolitik des Bundesministeriums für Landesverteidigung gestaltete Plakat
sollte vielmehr in erster Linie zum Nachdenken anregen. In den auf den Kleinpostern
angebrachten und auf der Homepage meines Ressorts im Internet (http://www.bmlv.gv.at)
enthaltenen ergänzenden Informationen und Begleittexten wird das gesellschaftliche
Phänomen beschrieben, wonach viele Menschen in Zeiten des Wohlstandes und des
materiellen Überflusses vorwiegend Eigeninteressen verfolgen, während zugleich jene, die
oft unter Einsatz ihres Lebens dem Gemeinwohl dienen, geringschätzig behandelt werden.
Bei Not und Gefahr hingegen genießen jene, von denen sich der Einzelne Schutz und Hilfe
verspricht, üblicherweise hohe gesellschaftliche Anerkennung.
Zu 2:
Ich gehe davon aus, daß diejenigen, die sich mit dem Plakat und den dazugehörigen
Informationen ernsthaft auseinandersetzen,
die damit beabsichtigte Botschaft verstehen.
Zu 3:
Nein. Es entspricht dem Wesen alter überlieferter Volksweisheiten, daß ihre genaue Quelle
nicht mehr eruierbar ist.
Zu 4 und 5:
Es wurden rund 140 Plakate auf bundesheereigenen Plakatwänden affichiert. 800 Klein -
plakate und 23.000 Kleinposter wurden in Kasernen und Amtsgebäuden aufgehängt bzw.
aufgelegt. Die Kosten dieser Plakate und Poster betragen rund 143.000,- öS und werden aus
dem Budgetansatz 1/40108 bedeckt.
Zu 6:
Die Reaktionen aus der Bevölkerung waren durchaus unterschiedlicher Natur und - je nach
Informationsstand über den Text auf der Posterrückseite - zwischen kritischer Distanz und
voller Zustimmung angesiedelt.