516/AB

 

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Dolinschek, Mag. Haupt, Haller

 

haben am 30. A.pril 1996 unter der Nr. 522/J an mich eine

 

schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend die

 

Neugeborenenuntersuchung zum Nachweis der Stoffwechselerkrankung

 

Cystische Fibrose gerichtet, die folgenden Wortlaut hat:

 

 

 

 

''1. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß Mukoviszidose-

Screenings flächendeckend in ganz Österreich ermöglicht

werden?

 

2. Wenn ja, können Sie konkret sagen, ab wann Mukoviszidose-

Screenings in den übrigen Bundesländern möglich sein

werden?

 

3. Wenn nein, aus welchen Gründen wird es in den übrigen

Bundesländern keine Mukoviszidose-Screenings geben?

 

4. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß das Mukoviszidose-

Screening in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen wird?

 

5. Wenn ja, können Sie konkret sagen, ab wann das

Mukoviszidose-Screening in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen

wird?

 

6. Wenn nein, aus welchen Gründen wird das Mukoviszidose-

Screening nicht in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen?''

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt :

 

Zu den Fragen 1 bis 6 :

 

Auch das Bundesministerium für Gesundheit und

Konsumentenschutz ist der Ansicht , daß die möglichst

frühzeitige Erkennung der Cystischen Fibrose ein unbedingt

anzustrebendes Ziel ist . Es ist erwiesen, daß damit

Lebenserwartung und Lebensqualität der Betroffenen deutlich

verbessert werden. Das Mukoviszidose-Screening steht in der

Prioritätenliste von zehn vorgeschlagenen neu einzuführenden

Mutter-Kind-Paß Leistungen an dritter Stelle.

 

Die derzeitige Dotierung des Familienlastenausgleichfonds , der

zur Finanzierung von Mutter-Kind-Paß Leistungen dient , erlaubt

allerdings in absehbarer Zeit aus Bundesmitteln keine

Neueinführung auch nur einer der genannten - aus fachlicher

Sicht wünschenswerten - zehn Mutter-Kind-Paß Leistungen in

Form eines bundesweiten Screenings .

 

Bei einer Sitzung der LandessanitätsdirektorInnen im Dezember

1995 wurde allerdings die Bereitschaft der Länder ausgedrückt ,

das Mukoviszidose-Screening Neugeborener auf regionaler Ebene

zu forcieren. Daher wurde an das Bundesministerium für Gesund-

heit und Konsumentenschutz die Frage herangetragen, welche

Methode derzeit die wissenschaftlich gesicherte und anerkannte

zur Erfassung der Cystischen Fibrose ist .

Mein Ressort teilte mit Schreiben vom 30 . Jänner 1996 den Lan-

dessanitätsdirektorInnen mit , daß das Screening auf immun-

reaktives Trypsin ( IRT-Test ) eine effiziente und sensible

Methode zur Erfassung der Cystischen Fibrose darstelle.

Darüber hinaus wurde die Bedeutung eines Mukoviszi-

dose-Screenings im Hinblick auf Lebenserwartung und Lebens-

qualität betont und der Wunsch nach einem flächendeckenden

Screening auf Landesebene ausgedrückt .

 

Es ist zu hoffen, daß auch die übrigen Länder den

beispielgebenden Initiativen insbesondere der Bundesländer

Salzburg, Oberösterreich und Steiermark folgen und damit

möglichst bald eine Flächendeckung für ganz Österreich

erreicht werden kann.