5504/AB XX.GP

 

BEANTWORTUNG

 

der Anfrage der Abgeordneten Ingrid Tichy - Schreder u.a.

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales betreffend

Unkoordiniertheit von NAP und Besuch von Polytechnischen Schulen

 

 

Der Anfrage liegt eine in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ kolportierte Meldung

vom 30. November 1998 zugrunde, die sich seitens des Sozialressorts nicht verifizieren

läßt. Mittlerweile sind fünf Monate vergangen und die Aktualität nicht mehr gegeben. Der

unbestrittene Erfolg dieser Initiative der Bundesregierung wird durch die günstige Situa -

tion am Lehrstellenmarkt im Ausbildungsjahr 1998/99 untermauert. Ein Teil des Erfolgs -

rezeptes für dieses Programm ist zweifellos die im JASG § 2 (1) festgelegte Operationali -

sierung durch die neun Landesprojektgruppen, wodurch die regionalen Gegebenheiten

besonderes berücksichtigt werden konnten.

Der Landesprojektgruppe gehören an:

 

1. der Landeshauptmann oder ein von ihm bestellter Vertreter als Vorsitzender,

2. ein Vertreter des Landesschulrates,

3. ein Vertreter der Landesorganisation des Arbeitsmarktservice,

4. ein Vertreter der Landeskammer der gewerblichen Wirtschaft,

5. ein Vertreter der Kammer für Arbeiter und Angestellte,

6. ein Vertreter der Landesorganisation des österreichischen Gewerkschaftsbundes,

7. ein Vertreter der Landesgruppe der Vereinigung Österreichischer Industrieller und

8. der Leiter der Lehrlingsstelle.

Nicht zuletzt die Organisationsform ermöglicht den großen Erfolg des Auffangnetzes für

Jugendliche.

 

Grundsätzlich ist festzuhalten, daß diese Frage an die für die Schulausbildung zuständige

Frau Bundesministerin Gehrer zu richten wäre. Zudem ist die angesprochene Problematik

in der Bundesprojektgruppe, in der außer meinem Ressort sowohl das Bundesministerium

für wirtschaftliche Angelegenheiten als auch das Bundesministerium für Unterricht und

kulturelle Angelegenheiten vertreten sind, nie zur Sprache gekommen.

 

Außerdem ist Faktum, daß die Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans im allgemeinen

und die des Auffangnetzes für Jugendliche mit den Sozialpartnern akkordiert sind. Vor al -

lem seitens der Wirtschaft wurde massiv darauf gedrängt, daß vordringlich offene Lehr -

stellen zu besetzen wären. Deshalb wurde das Auffangnetz erst ab Mitte November akti -

viert. Die Maßnahmen wurden erst ab Mitte November gestartet, um keine Konkurrenz -

situation zwischen Auffangnetz und betrieblichen Lehrstellen zu erzeugen.

 

Im übrigen sollten Sie diese Frage an die dafür zuständige Bundesministerin für Unterricht

und kulturelle Angelegenheiten Gehrer richten. Ohne meiner Ministerkollegin vorzugrei -

fen, könnte diese von der oberösterreichischen Landesprojektgruppe bzw. der Landes -

schulbehörde einen entsprechenden Bericht einholen.