5506/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Andreas Khol und Kollegen haben am 4. März
1999 unter der Nr. 5895/J - NR/1999 an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend außenpolitische Konsequenzen der Beziehungen zwischen der Sozialdemo -
kratischen Partei Österreichs und der terroristischen kurdischen Arbeiterpartei PKK und
ihrem politischen Arm ERNK gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Von gemeinsamen Pressekonferenzen durch Abgeordnete von Regierungsparteien mit
Vertretern der PKK in anderen EU - Staaten ist dem BMfaA nichts bekannt. Hingegen
haben in Italien aus dem Kreis der Regierungsparteien Abgeordnete des "Partito dei
Comunisti Italiani“ mit Vertretern des kurdischen Exilparlaments sowie Abgeordnete der
‚Grünen“ mit ERNK - Vertretern gemeinsame Pressekonferenzen abgehalten. Anlässlich
der Eröffnung des neuen ERNK - Büros in Athen im November 1998 fand nach vorlie -
genden Informationen eine Pressekonferenz im Beisein von Abgeordneten der
„PASOK“
und der ,‚Nea Demokratia“ statt.
Zu Frage 2:
Ein Vertreter der türkischen Botschaft in Wien brachte bei einer Vorsprache im BMfaA
auftragsgemäß Befremden über diese Veranstaltung und die dort von einem Vertreter
des kurdischen Exilparlaments getätigten Äußerungen zum Ausdruck. In einem von der
Austria Presse Agentur veröffentlichten Interview erklärte der türkische Botschafter in
Wien, er habe kein Verständnis dafür, daß militanten Kurdenvertretern im Europabüro
der SPÖ eine Tribüne geboten worden sei. Bereits vor dem Pressegespräch hatte der
türkische Botschafter in einem Schreiben an Europa - Abgeordneten Dr. Hannes Swobo -
da, welches in Kopie auch an Bundeskanzler Mag. Viktor Klima übermittelt wurde, Be -
denken geäußert und seine Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass die geplante Ver -
anstaltung überdacht würde.
Zu Frage 3:
Nein.
Zu Frage 4:
Ich habe bei allen sich bietenden Gelegenheiten im Rahmen der Europäischen Union
deutlich gemacht, daß ich generell jede Form der Gewaltanwendung zum Zweck der
Durchsetzung politischer Ziele und insbesondere den Terrorismus in allen seinen For -
men kategorisch ablehne. Ich habe weiters immer wieder betont, daß ich zwar Ver -
ständnis für berechtigte Anliegen der Kurden habe, keineswegs aber für gewalttätige
Aktionen wie zum Beispiel Botschaftsbesetzungen durch Anhänger der PKK. Ich habe
im Rahmen der Europäischen Union auch stets darauf hingewiesen, daß wir als
Rechtsstaat nicht hinnehmen können, daß Probleme wie etwa jene der Kurden gewalt -
sam auf unseren Straßen ausgetragen werden.