555/AB
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 528/J-NR/1996 betreffend die Tätigkeit des Österreichischen Kultur-Service, die die Abgeordneten Dr. Susanne Preisinger und KollegInnen am
30. April 1996 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Welche Projekte, Maßnahmen, Veranstaltungen und dergleichen wurden im Jahr 1994 mit dem genannten Budget von S 29,432.000,-- durch den ÖKS im Detail finanziert oder unterstützt?
Antwort:
Der Österreichische Kultur-Service (ÖKS) hat im Jahr 1994 eine umfangreiche Beratungstätigkeit für LehrerInnen zur Durchführung schulkultureller Aktivitäten begonnen. Dazu gehörte auch die finanzielle Beteiligung an sogenannten Dialogveranstaltungen mit KünstlerInnen aller Sparten, die an den Schulen mit den SchülerInnen gemeinsame Projekte durchgeführt haben. Es wurden Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen des Lehrganges "Schule, Kunst und Management" angeboten, Materialien zum Erfahrungsaustausch in Form von "Kulturbausteinen" erstellt sowie internationale Austauschprogramme weiterentwickelt.
Dazu kamen die Entwicklung und Durchführung einer Reihe schulkultureller Projekte im Bereich der Vermittlung zeitgenössischer Kunst, der neuen Medien sowie zu "Schule gestalten". Zu ihnen
gehörten u.a. "Computer und Spiele", "Das österreichische Schülerfilmfestival",' "Das Ding, Design macht Schule - Schule macht Design", "Treffpunkt Kino", "Klangnetze", "Blitz".. "Europa in der Schule", "Schule und Tanz" oder "Schule und Architektur".
2. Welche genauen Projekte, Maßnahmen, Veranstaltungen und dergleichen wurden im Hinblick auf multikulturelle Erziehung mit welchen Beträgen bisher finanziert?
Antwort:
Im Bereich multikultureller Erziehung wurde in erster Linie der Schülerwettbewerb "Europa in der Schule" im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten angeboten, der von den Schulen auf breiter Basis angenommen wurde. Dazu kamen die Teilnahme einer Reihe von Schulen am UNESCO-Schwerpunkt zum "Jahr der Toleranz" sowie die Beratung und Unterstützung von LehrerInnen, die sich in ihrem Unterricht mit dem Flüchtlingsproblem auseinanderzusetzen hatten.
3. Wieviele Referenten des ÖKS stehen den Lehrern Österreichs zur Verfügung?
Antwort:
Es gibt keine Referenten des ÖKS. Es liegt ausschließlich in der Kompetenz der einzelnen Schulen, zur Intensivierung des Unterrichts KünstlerInnen und andere ExpertInnen ihrer Wahl einzuladen. Der ÖKS nimmt auf die Entscheidung der einzelnen Schulpartner keinen Einfluß. Er kann bei der Kontaktaufnahme helfen, den Erfahrungsaustausch fördern und - bei vorheriger Ankündigung - sich auch an den Honorarkosten beteiligen. Im Jahr 1994 ist es auf diese Art zu mehr als 5.000 Veranstaltun-
gen mit KünstlerInnen und anderen FachreferentInnen aus allen Sparten gekommen.
(Derzeit sind aufgrund von Aktivitäten an den Schulen ca. 4500 Referenten in der Datei).
4. Wer sind die genannten Referenten?
Antwort:
Die Referenten sind in erster Linie Künstler, Architekten, Designer, Autoren, Filmemacher, Maler, Bildhauer u.a., die bereit sind, einen aktiven Beitrag zu schulischer Kunstvermittlung zu leisten. Im Jahr 1994 haben sich mehrere tausend Künstlerinnen bereiterklärt, an schulischen Unterrichtsprogrammen teilzunehmen.
5. Was ist der exakte Aufgabenbereich der Referenten?
Antwort:
Der Aufgabenbereich der Referenten wird jeweils vor der Veranstaltung bzw. vor Beginn des Projektes mit dem zuständigen Lehrer vereinbart. Er kann ebenso im Bericht über die eigene Arbeit wie in der gemeinsamen themenspezifischen Arbeit mit den Schülern bestehen (Filmemachen, Designen, Schreibwerkstatt).
6. Mit welchen Beträgen wird die Tätigkeit der Referenten abgegolten?
Antwort:
Für die Honorierung der Referenten bestehen seit Jahren Richtlinien. So kann die Tätigkeit freischaffender KünstlerInnen pro Unterrichtseinheit mit maximal S 1.000,--, pro Tag jedoch mit maximal S 3.000,-- entgolten werden.