5562/AB XX.GP
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 5862/J betreffend nicht
eingelöste Finanzierungszusagen im Zusammenhang mit den Rettungs- bzw. Bergungskosten
nach dem Unglück von Lassing, welche die Abgeordneten Dr. Grollitsch, DI Hofmann, DI
Schöggl und Kollegen am 25. Februar 1999 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu den Punkten 1 und 2 der Anfrage:
Auftraggeber für die in der Tabelle angeführten Arbeiten war jeweils die Einsatzleitung für
die Rettungsarbeiten beim Bergbau Lassing.
Rechnungsleger und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten bezahlte
Beträge sowie Kurzbezeichnung der jeweiligen Leistung können der folgenden Tabelle
entnommen werden:
|
Datum |
Firma |
Betrag (ATS) |
Anmerkung |
|
31.07.98 |
Flughafen Graz Betriebsgesellschaft m.b.H |
45.187,20 |
Grubenwehr aus Herne, Hilfstransport |
|
31.07.98 |
Flughafen Graz Betriebsgesellschaft m.b.H |
19.321,26 |
Grubenwehr aus Herne, Hilfstransport |
|
07.08.98 |
Böhm Trading GmbH |
217.440,00 |
Druckkammer |
|
03.09.98 |
Foralith AG |
SFR 96.000,00 = 818.880,00 |
„Auftragsbohrung" |
|
04.09.98 |
Ruhrkohle Bergbau AG |
DM 76.365,36 = 534.558,00 |
Einsatz der Grubenwehr aus Herne |
|
08.09.98 |
Dräger Austria GmbH |
99.158,34 |
Druckkammer |
|
10.09.98 |
Bec Field Drilling Services GmbH |
DM 129.055,20 = 903.385,00 |
„Auftragsbohrung“ |
|
10.09.98 |
Bec Field Drilling Services GmbH |
DM 13.196,00 = 92.372,00 |
„Auftragsbohrung“ |
|
11.09.98 |
Dräger Austna GmbH |
1,029.691,20 |
Druckkammer |
|
11.09.98 |
Dräger Austria GmbH |
1,400.004,00 |
Druckkammer |
|
29.09.98 |
Anger‘s & Söhne |
879.592,00 |
„Auftragsbohrung“ |
|
08.10.98 |
OMV AG |
1,984.500,00 |
Druckkammer |
|
06.11.98 |
NMW (8 Positionen) *) |
1,937.930,90 |
„Auftragsbohrung“ Druckkammer |
|
20.11.98 |
NMW (Geoconsult ZT GmbH) *) |
193.723,80 |
„Auftragsbohrung“ |
|
26.11.98 |
Foralith AG |
SFR 15.175,70 = 129.449,00 |
„Auftragsbohrung“ |
|
31.12.98 |
Foralith AG
|
SFR 237.044,70 = 2,021.985,00 |
„Auftragsbohrung“ |
|
|
SUMME |
12,307.177,70 |
|
*) Die NMW ist für die angeführten Kosten in Vorlage getreten; diese wurden ihr vom
Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten refundiert.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:
Vom Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten wurde bisher die Bezahlung
von Rechnungen für Leistungen, die von ihm beauftragt wurden, nicht verweigert.
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Ersatzhäuser wurden gebaut. Deren Finanzierung erfolgte aus einem Topf, an dem sich
mehrere Geldgeber beteiligt haben, u.a. das Land Steiermark und die Gemeinde Lassing.
Antwort zu den Punkten 5 und 6 der Anfrage:
Der Bund (das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten) hat dem Land
Steiermark den von der DMT - Gesellschaft für Forschung und Prüfung mbH in Rechnung
gestellten Betrag bereits refundiert.
Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:
Die Bergung der verschütteten Bergleute ist mit äußerst großen Sicherheitsrisiken für die
dabei beschäftigten Personen verbunden. Oberstes Gebot bei der Entscheidung über die
auszuwählende Bergevariante muß jedoch die Gewährleistung der Sicherheit der
ausführenden Personen sein. Ein Zeithorizont kann daher erst abgeschätzt werden, wenn die
Naintsch Mineralwerke GmbH ein Vorprojekt über die drei in der vorgelegten Vorstudie
angeführten Bergevarianten vorgelegt hat und mit Bescheid eine dieser Varianten zur
Realisierung vorgeschrieben wurde.
Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:
Von der NMW wurde am 21. September 1998 fristgerecht der Berghauptmannschaft eine
bescheidmäßig angeordnete Vorstudie mit Bergevarianten vorgelegt. Die drei vorgestellten
Varianten wurden von der Berghauptmannschaft geprüft. Sodann hat die
Berghauptmannschaft der NMW mit Bescheid vom 14. Oktober 1998 aufgetragen, binnen
sechs Wochen für die Variante „Direkter Zugang durch die Pinge in das Grubengebäude
(Herstellen eines neuen Schachtes im Krater)" ein Vorprojekt auszuarbeiten und vorzulegen.
Der gegen diesen Bescheid erhobenen Berufung der NMW wurde vom Bundesminister für
wirtschaftliche Angelegenheiten vollinhaltlich mit Bescheid vom 23. November 1998 Folge
gegeben, sodaß die NMW nunmehr für alle drei Varianten der Vorstudie je ein Vorprojekt
auszuarbeiten und der Berghauptmannschaft vorzulegen hat.
Antwort zu Punkt 9 der Anfrage:
Eine Entscheidung darüber, welche der drei in der von der Naintsch Mineralwerke GmbH
vorgelegten Vorstudie vorgesehenen Bergevarianten realisiert werden soll, ist noch nicht
gefallen. Die Frist zur Vorlage der drei Vorprojekte endete mit 15. März 1999. Vor Ablauf
dieser Frist wurde von der Unternehmung um Verlängerung der Vo4agefiist bis mindestens
30. Juni 1999 angesucht. Begründet wurde dieser Antrag im wesentlichen damit, daß auf
Grund von witterungsbedingten Schwierigkeiten, geologisch überraschenden Ergebnissen
und anderen technischen Hindernissen die Einhaltung der Frist nicht möglich war. Eine
Entscheidung über dieses Ansuchen ist noch nicht ergangen.
Antwort zu den Punkten 10 und 11 der Anfrage:
Seriöse Aussagen über die Gesamtkosten der Bergemaßnahmen können erst getroffen
werden, wenn eine Entscheidung über die Realisierung einer der drei Bergevarianten gefallen
ist und entsprechende Angebote vorliegen.