563/AB

 

 

Die Abgeordneten Dolinschek, Haller, Mag. Haupt führen in der an mich gerichteten parlamentarischen Anfrage 521/J vom 30.  April 1996 betreffend die Neugeborenenuntersuchung zum Nachweis der Stoffwechselerkrankung Cystische Fibrose folgende Fragen an:

 

1.         Werden Sie sich dafür einsetzen, daß Mukoviszidose-Screenings flächendeckend in ganz Österreich ermöglicht werden?

2.         Wenn ja, können Sie konkret sagen, ab wann Mukoviszidose-Screenings in den übrigen Bundesländern möglich sein werden?

3.         Wenn nein, aus welchen Gründen wird es in den übrigen Bundesländern keine Mukoviszidose-Screenings geben?

4.         Werden Sie sich dafür einsetzen, daß das Mukoviszidose-Screening in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen wird?

5.         Wenn ja, können Sie konkret sagen, ab wann das Mukoviszidose­Screening in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen wird?

6 .        wenn nein, aus welchen Gründen wird das Mukoviszidose-Screening nicht in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen?

 

 

Die Anfrage möchte ich wie folgt beantworten:

 

1.         Die Reihung jener Untersuchungen, die in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen werden sollten, durch den Obersten Sanitätsrat (Stand 22.   Mai 1996), ist für mich wesentliche Grundlage meiner Überlegungen. Da das Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) ­Screening in dieser Reihung an dritter Stelle aufscheint, gehört es zu jenen Untersuchungen, für deren flächendeckende Anwendung in Österreich ich mich nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten einsetze.

 

2.         Ein genauer Zeitpunkt, ab wann Mukoviszidose-Screenings in den übrigen Bundesländern möglich sein werden, kann derzeit nicht angegeben werden, da die in Salzburg, Tirol und Steiermark praktizierten Modelle individuelle Lösungen auf Länderebene darstellen.

 

3.         Die derzeitige Regelung für ein flächendeckendes Mukoviszidose­Screening in den Bundesländern Salzburg, Tirol und Steiermark wurde nach Initiative befaßter Ärzte individuell auf Landesebene erarbei­tet und umgesetzt.  Für die übrigen Bundesländer bestehen ebenfalls Initiativen seitens der TeilnehmerInnen des Arbeitskreises für Mukoviszidose und die Anwendung des Immunreaktiven Trypsintests zur Früherkennung (Leitung Univ.Prof. Dr. Maximillian Zach, LKH Graz), um zu einer Einführung des Tests auf Landesebene zu kommen.  Ich begrüße diese Initiativen ausdrücklich.

 

4.         Ich möchte vorzugsweise so vorgehen, daß jene Untersuchungen, die vom Obersten Sanitätsrat empfohlen und gereiht wurden, entsprechend der Reihenfolge in den Mutter-Kind-Paß aufgenommen werden.  Die Frage der Aufnahme darf aber nicht losgelöst gesehen werden von der grundsätzlichen Frage der Finanzierung der Untersuchungen aus dem FLAF, sowie der Notwendigkeit, den Mutter-Kind-Paß in seinen Auswirkungen zu evaluieren - das Instrument ist 22 Jahre als - und inhaltlich bei Bedarf upzudaten.  Wo immer möglich, ist der flexiblen und kurzfristig leichter umsetzbaren Variante, daß die Länder wie schon in Tirol, Salzburg und der Steiermark ein flächendeckendes Screening etablieren, der Vorzug zu geben.

 

5.         Der Zeitpunkt der Aufnahme in den Mutter-Kind-Paß ist derzeit nicht realistisch abzuschätzen.

 

6.         Das Bundesministerium für Gesundheit und Konsumentenschutz als für die Inhalte zuständiges Ministerium hat bisher keine Zustimmung zur Neuaufnahme von Untersuchungen in den Mutter-Kind-Paß gegeben, da zuerst der Mutter-Kind-Paß in seiner vorliegenden Form evaluiert werden muß.