5649/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 5917/J - NR/1999, betreffend Entwicklung des

Personenverkehrs auf der Schiene, die die Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde am

18. März 1999 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

 

Zu den Fragen 1 und 2:

Das Personenverkehrsaufkommen der Privatbahnen in Österreich hat sich gemäß Amtli -

cher Eisenbahnstatistik wie folgt entwickelt:

 

 

Jahr

 beförderte Personen

 Personenkilometer in 1000

1990

 17.286.529

 442.069

1991

 19.406.437

 220.181

1992

 20.259.478

 237.683

1993

 21.500.739

 256.676

1994

 18.831.802

 181.675

1995

 19.270.242

 126.936

1996

 20.007.403

 135.183

1997

 16.276.768

 337.401


 

Anmerkung: In den Daten der Jahre 1994, 1995 und 1996 sind die Beförderungszahlen der

Graz - Köflacher Eisenbahn nicht mitenthalten. In den Jahren 1995 und 1996 sind die Zahlen der

Stubaitalbahn und der Strecke Salzburg Lamprechtshausen/Trimmelkam der Salzburger Stadt -

werke AG nicht mitenthalten. Die Anzahl der beförderten Personen (1. Spalte) im Jahr 1997

beinhaltet nicht die Daten der Graz - Köflacher Eisenbahn.

 

Die Daten wurden trotz mehrfacher schriftlicher und mündlicher Urgenz von den Unternehmen

nicht zur Verfügung gestellt und darauf hingewiesen, dass im Hinblick auf die Einbeziehung in

den jeweiligen Verkehrsverbund insbesondere die Darstellung der Personenbeförderungsdaten

schwierig bis nicht machbar sei. Aus den jeweiligen Statistiken ist jedenfalls ersichtlich, dass

einzelne Daten nicht mit den Folgejahren vergleichbar sind.

 

Das Personenverkehrsaufkommen der ÖBB - Schiene in Österreich hat sich gemäß Amtli -

cher Eisenbahnstatistik wie folgt entwickelt (die angeführten Zahlen entsprechen den von der

ÖBB gelieferten Daten):

 

 

Jahr

 Beförderte Personen

 Personenkilometer in 1000

1990

 168.385.271

 8.574.543

1991

 173.617.531

 9.207.605

1992

 174.934.632

 9.561.338

1993

 181.099.822

 9.341.995

1994

 190.411.936

 9.202.162

1995

 194.031.922

 9.628.205

1996

 193.428.210

 9.688.619

1997

 183.897.000

 8.140.000


 

Das gesamte Personenverkehrsaufkommen auf der Schiene in Österreich hat sich gemäß

Amtlicher Eisenbahnstatistik wie folgt entwickelt:

 

 

Jahr

 Beförderte Personen

 Personenkilometer in 1000

1990

 185.671.800

 9.016.612

1991

 193.023.968

 9.427.786

1992

 195.194.110

 9.799.021

1993

 202.600.561

 9.598.671

1994

 209.243.738

 9.383.837

1995

 213.302.164

 9.755.141

1996

 213.435.613

 9.823.802

1997

 200.173.768

 8.477.401

 

 

Die Amtliche Eisenbahnstatistik für 1998 ist noch nicht veröffentlicht.

 

 

Zu Frage 3:

 

Das Personennahverkehrsaufkommen der Schiene in Österreich hat sich somit wie folgt

entwickelt.

 

 

Jahr

 Beförderte Personen

 Personenkilometer

1990

 158.051.529

 4.530.069

1991

 164.545.437

 4.610.181

1992

 166.499.478

 4.795.683

1993

 176.989.739

 4.710.676

1994

 178.010.802

 4.568.675

1995

 181.475.242

 4.719.936

1996

 181.709.403

 4.730.183

1997

 173.582.768

 4.796.401


 

Zu Frage 4:

Der gesamte Mobilitätsmarkt im Personenverkehr stieg seit 1991 um rund 16,5 %. Im gleichen

Zeitraum entwickelte sich das PKW - Verkehrsaufkommen von ca. 55,5 Mrd auf ca. 65,5 Mrd

Personenkilometer. Dies entspricht einer Steigerung um ca. 13 %. Der Marktanteil des Schie -

nenverkehrs am gesamten Volumen des Personenverkehrs fällt von ca. 16,9 % auf rund 12,8 %.

 

Zu Frage 5:

Wesentlicher Grund für die Marktanteilsverluste der Bahn ist die weiter steigende Motorisie -

rung und das Angebot hervorragend ausgebauter Straßen. Studien zeigen ganz deutlich, daß der

Faktor Autobesitz eine maßgebliche Komponente pro/contra ÖV darstellt, soferne nicht Len -

kungsmaßnahmen wie Parkraumbewirtschaftung und Roadpricing zu einer Chancengleichheit

der Bahn bzw. des gesamten ÖV führen.

 

Weitere bedeutende Komponenten sind Angebot - /Fahrplandichte, Schnelligkeit und Qualität.

Hier sind insbesondere beträchtliche Investitionen der ÖBB in die Modernisierung des Strecken -

netzes (Streckenausbauten, sicherungstechnische Verbesserungen), aber auch spezielle Lei -

stungsprogramme (Optimierung des Serviceangebotes im Nahverkehr, Investitionsoffensive

beim Fahrpark, Ausbau der Park & Ride - Anlagen etc.) voll im Gang. Diesen Maßnahmen wird

entscheidende Zukunftswirkung beigemessen.

 

Zu Frage 6:

Wirtschaftlich notwendige Leistungskorrekturen sind viel weniger die Ursache als vielmehr die

Konsequenz der Marktverschiebungen, da die ÖBB im betriebswirtschaftlich gestionierenden

Absatzbereich dazu verpflichtet sind, das Angebot auf die entsprechende Nachfragedimension

abzustimmen. In vielen Fällen würden die ÖBB, ohne die maßgeblichen Beiträge von Bund aber

auch den Ländern, rein von der Nachfrage her gezwungen sein, wesentlich weitergehende

Angebotseinschränkungen zu veranlassen.

Aufgrund des vom Parlament beschlossenen Bundesbahngesetzes 1992 sind die ÖBB im

Absatzbereich verpflichtet, nach kaufmännischen Gesichtspunkten zu agieren und können

wirtschaftlich nicht gerechtfertigte Leistungen nur erbringen, wenn diese von Dritten bestellt

und bezahlt werden. Solche Bestellungen erfolgen durch den Bund im Rahmen des Vertrages

über gemeinwirtschaftliche Leistungen und durch die Länder im Rahmen der entsprechenden

Verkehrsdiensteverträge.