5655/AB XX.GP
Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Mag. Stadler und Kollegen vom 24. März
1999, Nr. 5965/J, betreffend Frühvermarktungsprämie, beehre ich mich Folgendes mitzutei -
len:
Zu Frage 1:
Die Anwendung der Frühvermarktungsprämie für Kälber hat sowohl in Österreich als auch in
der Europäischen Union sicherlich zu einer Stabilisierung des Rindfleischmarktes beigetra -
gen. EU - weit wurden über 3,57 Mio Kälber vorzeitig vom Markt genommen, davon in Öster -
reich 196.000 Stück.
Nicht zuletzt bedingt durch diese Maßnahme konnten sich die Rindfleischpreise deutlich ver -
bessern:
AT - Preisvergleich in ATS/kg
1996 1997 1998
Stiere 35,82 37,80 39,34
Kühe 24,90 25,85 27,08
Zu Frage 2:
Im Jahre 1998 wurden nachfolgende Prämien gewährt:
Auszahlungen 1998 - Österreich
Stück Mio ATS
Gesamt 82.719 85,75
Wien 0 0
NÖ 11.289 11,67
Bgld 543 0,56
OÖ 27.563 28,51
Sbg 10.069 10,44
Stmk 9.633 9,97
Ktn 6.700 6,92
T 11.066 11,60
Vlbg 5.856 6,08
Zu den Fragen 3 und 4:
In den zuständigen Gremien haben die Vertreter des Bundesministeriums für Land - und
Forstwirtschaft wiederholt auf die Problematik des niedrigen Schlachtgewichtes mit allen
Konsequenzen hingewiesen und eine Erhöhung dieses Gewichtes verlangt. Wie auch
schon in der von Ihnen erwähnten Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen
Anfrage vom 29.11.1996, 1584/J (1573/AB) dargestellt, konnten keine aussagekräftigen
Belege für ein
höheres Schlachtgewicht angeführt werden. Auch das über
nochmaliges Befassen der Landes - Landwirtschaftskammern erhaltene Datenmaterial über
die österreichische Kalbfleischproduktion hat hier keine Änderung ergeben. In diesem Zu -
sammenhang darf jedoch darauf hingewiesen werden, dass seit 1. Februar 1997 für
Schlachtkörper mit geringerem Gewicht höhere Prämienleistungen gewährt wurden.
Da diese Maßnahme nur für Schlachtungen bis Ende November 1997 anzuwenden war, sind
keine weiteren Schritte erforderlich.
Zu Frage 5:
Die Statistiken von EUROSTAT ergeben folgende Importe von Kälbern (lebend) in Stück:
1996 1997 1998*
Belgien 88 25
Niederlande 0 428
Deutschland 1.390 2.793
Italien 90 350
EU, gesamt: 1.568 2.717
Polen 302 1.113
Tschechien 146 167
Slowakei 296 160
Ungarn 0 213
Gesamt 2.312 5.249 2.957
* vorläufig
Ergänzend ist zu bemerken, dass der Großteil dieser Kälber nicht als Schlachtkälber son -
dern zur Weiternutzung verwendet werden. Nach Berechnungen der Bundesanstalt für
Agrarwirtschaft wurden in den Jahren 1996 - 1998 an Schlachtkälbern importiert:
1996: 609 Stück
1997: 2.146 Stück
1998:
771 Stück
Im Gemeinsamen Zolltarif wird bei Fleisch nicht zwischen Rind- und Kalbfleisch unterschie -
den, sodass um Verständnis ersucht wird, dass eine genaue Aufschlüsselung nach Ländern
nicht vorliegt. Nach den Angaben der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft wurden nachfolgen -
de Mengen an Kalbfleisch importiert:
1996: 3.019,6 t
1997: 1.784,6 t
1998:* 2.385,2 t
* vorläufig