5713/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Haider, Mag. Trattner und Kollegen
haben am 24. März 1999 unter der Nr. 5971/J an mich eine schriftliche par -
lamentarische Anfrage betreffend Werbeeinschaltungen im ORF, in privaten
Rundfunkanstalten, Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Monatsmagazinen und
sonstigen Druckschriften im Jahr 1999 gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Grundsätzlich ist festzuhalten, daß es sich bei der Informationstätigkeit der
Bundesregierung nicht um „Regierungspropaganda“, sondern um Öffentlich -
keitsarbeit handelt, für die das Prinzip der umfassenden Information und des
einfachen Zugangs zu dieser für den
interessierten Bürger zu gelten hat.
Es ist darauf hinzuweisen, daß für die Bundesregierung eine Verpflichtung zur
Information der Öffentlichkeit besteht, der mit der Durchführung von Informa -
tionsinitiativen nachgekommen wird. Die Höhe der Kosten richtet sich nach den
jeweils aktuellen Ereignissen, die Anlaß für eine Information der Öffentlichkeit
sind; letztlich ist im jeweiligen Einzelfall das Informationsbedürfnis der öster -
reichischen Bevölkerung entscheidend für Art und Umfang der Öffentlichkeits -
arbeit.
Zu Frage 4:
Die Auswahl der Themen erfolgte aufgrund der aktuellen Anlässe; genutzt
wurde jeweils jenes Medium, das im Hinblick auf die Zielgruppe, die ange-
sprochen werden sollte, die thematische Relevanz und Aktualität sowie die
Reichweite am wirkungsvollsten erschien.
Zu Frage 5:
Ziel aller Informationsmaßnahmen war, die österreichische Bevölkerung auf die
EU - Präsidentschaft vorzubereiten und kommunikativ zu begleiten. Das Europa -
gefühl, das Wissens - Niveau und die Identifikation der Österreicherinnen und
Österreicher mit der EU sollten gesteigert werden. Dies erfolgte in drei Phasen:
Phase I: Start
Alle EU - Länder wurden auf Plakaten und im TV mit ihren jeweiligen Flaggen in
ihren Landessprachen begrüßt.
Phase II: Laufende Begleitung
„Europa fit machen“ war das
Motto der EU - Präsidentschaft.
Phase III: Ergebnis und Ende
Bürger und Politiker zogen Bilanz über Österreichs EU - Präsidentschaft und
gaben gleichzeitig die Forderung „Europa muß fit bleiben an Deutschland
weiter.
Zum Thema Euro wurden folgende Informationen behandelt:
- Sinkende Inflation
- Niedrige Zinsen
- Weniger Budgetdefizit
- Stabile Wechselkurse
- Beim Euro ab Mai sind nur die Besten dabei
- Der Countdown läuft
- Beim Euro gehört Österreich zu den Besten
- Wer ist ab Mai beim Euro dabei?
Im Bereich Kunst waren die konkreten Themen „Künstlersozialversicherung in
Deutschland“ (zur Vorbereitung eines neu zu schaffenden österreichischen
Modells) und „Struktur und Akzeptanz des österreichischen Galeriensystems im
Bereich zeitgenössischer Kunst“ (eine Untersuchung, die Informationen über
das Fördersystem lieferte). Weitere Einschaltungen erfolgten, um über das
Österreichische Sport - und Turnabzeichen und das Österreichische Jugend -
Sport- und Turnabzeichen zu informieren.
Zu Frage 6:
Aufgrund von Rückmeldungen und Umfragen ist davon auszugehen, daß die
Ziele der EU - Informationsinitiative der Bundesregierung erreicht werden
konnten, da sowohl das Europagefühl
von 1997 auf 1998 um 12 % als auch die
Identifikation der Österreicherinnen und Österreicher mit der EU um 72 %
gesteigert wurden.
Zu Frage 7:
Für das Jahr 1999 wurde der Sektion III Bundespressedienst für die allgemeine
Öffentlichkeitsarbeit ein Betrag von S 32.941.000,- zugewiesen.
Im Rahmen der Ermächtigung zum Bundesfinanzgesetz 1999 ist für die
Europa - Informationsinitiative der Bundesregierung für das Jahr 1999 ein Betrag
von 60 Millionen Schilling vorgesehen, wobei die Auswahl der Medien aufgrund
der gewünschten Zielgruppen, der thematischen Relevanz und Aktualität sowie
der Reichweite des Mediums erfolgt.
Allfällige weitere Informationsmaßnahmen werden nach Notwendigkeit und
Aktualität entschieden und richten sich nach dem Informationsbedürfnis der
Bevölkerung.