5790/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Partik - Pable und Kollegen haben
am 05.05.1999 unter der Nr. 6182/J an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend „Interpol - Tagung in Bad
Waltersdorf" gerichtet, die ich wie folgt beantworte:
Zu Frage 1:
An dieser internationalen Tagung nahmen Vertreter des
Generalsekretariates von IKPO/Interpol, der Drogenbe -
kämpfungsdienststellen von Italien, Großbritannien, Belgien, Norwegen,
Schweden, Dänemark, Deutschland, Slowenien, Kroatien, Tschechische
Republik, Slowakei, Schweiz, Mazedonien und den USA sowie der
österreichischen Sicherheitsbehörden und - dienststellen teil.
Zu Frage 2:
Ziel der Tagung war es, die für eine erfolgreiche Bekämpfung der
organisierten Suchtgiftkriminalität, im Speziellen des Heroinhandels und
- schmuggels entlang der sogenannten „Balkan - Route“, unbedingt
erforderliche internationale Kooperation zwischen den
Exekutivdienststellen der betroffenen Länder zu vertiefen. Es war daher
ein umfassender Informationsaustausch über die kriminellen
Organisationen, welche sich mit dem Heroinhandel und - schmuggel
entlang der Balkan - Route befassen,
vorgesehen, insbesondere über die
in den einzelnen Staaten erkannten Täterstrukturen, deren aktuelle
Arbeitsweise und die festgestellten regionalen Schwerpunkte.
Zu Frage 3:
Durch den in der Antwort zur Frage 2 bereits beschriebenen
Informationsaustausch ist sowohl auf nationaler aber insbesondere auf
internationaler Ebene davon auszugehen, daß die bereits jetzt
anhängigen Ermittlungsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden
können, aber auch in verschiedenen Staaten neue Ermittlungen
eingeleitet werden.
Zusätzlich ist aufgrund des persönlichen Kennenlernens der
Ermittlungsbeamten in den betroffenen Staaten auch damit zu rechnen,
daß der sicherheits - und kriminalpolizeiliche Informationsaustausch
verbessert und somit die Ermittlungen effizienter gestaltet werden
können.
Zu Frage 4:
Obwohl diese Änderungen im nationalen Bereich nicht das primäre Ziel
der Tagung waren, werden die dort gewonnenen Erkenntnisse sowohl
bei der Ausbildung als auch der Arbeitsweise der Sicherheitsexekutive
berücksichtigt werden. Insbesondere hat diese Tagung gezeigt, daß
auch im Bereich der Bekämpfung der Suchtgiftkriminalität eine
Verstärkung der Strukturermittlungen zum Erkennen des Aufbaus und
der Zusammenhänge innerhalb der kriminellen Organisationen dringend
geboten ist. Da die verschiedenen österreichischen Sicherheitsbehörden
und - dienststellen bei der Tagung vertreten waren, ist gewährleistet,
daß dieses Tagungsergebnis unmittelbar umgesetzt wird.