5830/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr 6122/J-NR/1999 betreffend das Jahr - 2000 - Problem
oder ,,Y2K“ in der Bundesverwaltung, die die Abgeordneten Dr. Brigitte Povysil und Kollegen am
21. April 1999 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1. + 2.:
Die Durchführung der Vorbereitungsmaßnahmen zur Jahr - 2000 - Fähigkeit elektronischer Systeme
erfolgt gemäß der Organisation des österreichischen Bildungswesens:
• Für das Ressort selbst und die Schulbehörden des Bundes (Landesschulräte, Stadtschulrat für
Wien) durch das BMUK selbst,
• für die Schulen grundsätzlich durch den Schulerhalter, bei Bundesschulen fallen die
erforderlichen Maßnahmen in den autonomen Bereich oder in den Bereich der Schulbehörden
des Bundes,
• für Bundesmuseen, Bundesdenkmalamt und Österreichische Nationalbibliothek durch diese
selbst,
• für Erwachsenenbildungseinrichtungen durch deren Träger.
Wenngleich die Durchführungskompetenzen auf verschiedene Stellen verteilt sind, obliegt dem
BMUK doch die grundsätzliche Verantwortung für die Jahr - 2000 - Fähigkeit im gesamten
Wirkungsbereich, die wie folgt wahrgenommen wird:
• bewusstseinsbildende Maßnahmen
•
Hinweise für zielgerichtetes Vorgehen
• Auskunftserteilung
• Informationsbereitstellung
• Rahmenvereinbarungen mit facheinschlägigen Unternehmen
• Einrichtung einer zentralen Koordinations - und Ansprechstelle für Y2K - Probleme
Die Vorbereitungsmaßnahmen zur Herstellung der Jahr - 2000 - Fähigkeit elektronischer Systeme
begannen im Dezember 1998 mit einer Problemanalyse.
Seit Jahresbeginn 1999 ist das Jahr - 2000 - Problem Tagesordnungspunkt bei beinahe allen
Konferenzen und Tagungen von Entscheidungsträgern im pädagogischen und administrativen
Bereich (z. B. LSR - Direktorentagungen, Konferenzen der IT - Verantwortlichen, Direktoren -
tagungen, etc.).
Im April 1999 wurden per E-Mail alle Schulen und Schulbehörden über die Ursachen des Y2K -
Problems sowie über die Möglichkeiten, die Jahr - 2000 - Fähigkeit zu testen und herzustellen,
informiert. Weiters wurden Vorgangsweisen zur Sicherung der Jahr - 2000 - Fähigkeit von elek -
tronisch gesteuerten Systemen im Bereich der Haustechnik und des Labor - und Werk -
stättenbetriebes empfohlen.
Anfang Mai 1999 erfolgte per E-Mail der Versand einer Checkliste als Hilfestellung für Schulen
und Schulbehörden bei der Bewältigung des Y2K - Problems.
Alle Informationen sind auf dem Web - Server des BMUK http://www.bmuk.gv.at nachzulesen.
Im BMUK selbst wurden alle Computer (PCs, Server, Host) auf ihre Y2K - Fähigkeit getestet,
ausgetauscht bzw. entsprechend umgerüstet. Mit den Anwendungsprogrammen und Datenbanken
wurde ebenso verfahren. Bei einigen Anwendungen ist die Jahr - 2000 - Fähigkeit noch herzustellen.
Alle umzustellenden IT - Anwendungen sind jedenfalls bekannt.
Weiters wurden von den Vertragsfirmen für die Haustechnik (z. B. Aufzüge, Telefon, Faxgeräte,
Sicherheitsanlagen) schriftliche Zusagen über die Jahr - 2000 - Fähigkeit dieser Komponenten
eingeholt. Bei jeder Neuanschaffung wird eine Garantie für die Jahr - 2000 - Fähigkeit verlangt.
Die Kosten der Jahr - 2000 - Anpassung können nur für den Bereich des BMUK selbst angegeben
werden. Sie werden insgesamt 2,5 bis 3 Mio. S betragen (vorgezogener Austausch und Hardware).
Seitens meines Ressorts wird alles unternommen, um den Betrieb in allen Dienststellen und
Schulen ab 1. Jänner 2000 auch reibungslos weiterführen zu können.
Hiezu dienen auch die Informationen und Links auf der Website des BMUK, die unter
http://www.bmuk.gv.at/fsser.htm aufgerufen werden können. Auch die zentrale Ansprechstelle des
BMUK für Y2K - Fragen, die unter Y2K@bmuk.gv.at erreichbar ist, bietet entsprechende
Informationen
und Hilfe bei der Lösung von Y2K - Fragen.
Ad 3.:
Die Aufgaben des Krisenmanagements fallen in den Zuständigkeitsbereich des Bundes -
kanzleramtes. Ich verweise daher auf die Beantwortung der Anfrage 6111/J-NR/99 durch den Herrn Bundeskanzler.
Ad 4.:
Siehe dazu Beantwortung zu Frage 1 + 2.
Ad 5.:
Die Tests erfolgten nach Risiko - sowie Kosten - und Nutzenabwägung in Verbindung mit den
Herstellern.
Ad 6.:
Soweit es sich um wesentliche Sicherheitsanlagen handelt, wurden diese geprüft.
Ad 7.:
Siehe dazu die Ausführungen zu Frage 1 + 2.
Ad 8. u. 9.:
Da in meinem Bereich keine Geschäfts - und Kooperationspartner bekannt sind, die nicht Jahr - 2000 -
fähig sind, wurden auch keine Alternativangebote eingeholt.
Ad 10.:
Bei Verträgen, in welchen die Jahr - 2000 - Problematik relevant ist, wurden solche Vereinbarungen
getroffen, sofern dies vertraglich möglich war.
Ad 11. - 13. u. 15:
Wie bereits ausgeführt, erfolgen laufend Überprüfungen. Aus diesen Testläufen hat sich bisher kein
Risiko ergeben. Da die Tests laufend fortgeführt werden, wird im Anlassfall ein
Risikomanagement
- Programm eingerichtet werden.
Ad 14.:
Es werden alle denkbaren und bekannten Risiken in die Tests miteinbezogen. Sollten sich im Laufe
der Testreihen neue bisher unbekannte Problemfelder ergeben, so werden auch diese umfangreich
getestet, um Risiken für die Jahr - 2000 - Umstellung weitestgehend auszuschließen.
Ad 16.:
Es gibt in meinem Bereich keine Anwender, die interaktive Systeme unterstützen. Diese Anfrage
hat daher in meinem Ressort keine Relevanz.
Ad 17.:
Siehe die Ausführungen zu Punkt 1 + 2.
Ad 18.:
So ferne ein Datenaustausch stattfindet, hat eine Koordination und Prüfung stattgefunden. Es
wurden in jenen Fällen, in denen dies erforderlich war, Zeitpläne erstellt. Es ist beabsichtigt, die
durchzuführenden Maßnahmen bis Ende September abzuschließen.
Ad 19.:
Es wurden verschiedene Testprogramme installiert und Testläufe durchgeführt, bei welchen alle
erdenklichen Jahr - 2000 - spezifischen Szenarien identifiziert werden sollen.
Ad 20.:
Die Checklisten werden nach den einzelnen Testerfahrungen aktualisiert.
Ad 21.:
Die dazu durchgeführten Testläufe und Überprüfungen werden kontinuierlich fortgesetzt.
Ad 22.:
Es wird mit dem vorhandenen Personal das Auslangen gefunden werden, allenfalls entstehende
Kosten
werden aus dem laufenden Budget bedeckt.
Ad 23.:
Siehe dazu die Ausführungen zu Punkt 1 + 2.
Ad 24. u. 25:
Die laufenden Prüfungen beinhalten, wie bereits ausgeführt, auch die Koordination mit
nachgeordneten Dienststellen.
Ad 26.:
Es sind keine Programme, deren Quellcode nicht mehr verfügbar ist, im Einsatz.
Ad 27.:
Allfällige Kosten sind im laufenden Budget enthalten.
Ad 28.:
Es wird grundsätzlich bei den Jahr - 2000 - Tests auch eine Überprüfung auf das Schaltjahr
vorgenommen.
Ad 29.:
Der laufende Betrieb meines Ressortbereiches wird durch die Tests nicht beeinträchtigt, da diese
beispielsweise am Wochenende stattfinden, sodass Abschaltungen je nach Bedarf und Testverlauf
problemlos durchgeführt werden können.
Ad 30.:
Dies betrifft die Kompetenz des Bundeskanzleramtes, ich darf daher auf die Anfragebeantwortung
6111/J-NR/99 verweisen.
Ad 31.:
Es gibt keine solchen Projekte in meinem Ressortbereich.