5834/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Petrovic, Freundinnen und Freunde haben am
21. April 1999 unter der Nr. 6095/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend „Bereithaltung von Betten für Angehörige des Bundesheeres im Krankenhaus
Allentsteig" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu 1 und 2:
Zwischen der Stadtgemeinde Allentsteig und der Republik Österreich (vertreten durch das
Bundesministerium für Landesverteidigung) besteht eine vertragliche Vereinbarung aus dem
Jahre 1963, wonach sich die Stadtgemeinde Allentsteig verpflichtet, im dortigen
Krankenhaus jederzeit 20 Betten für das Bundesheer zur Verfügung zu halten. Als
Gegenleistung verpflichtete sich das Bundesministerium für Landesverteidigung zu einer
unverzinslichen Vorauszahlung an Verpflegskosten für die in das Krankenhaus
eingewiesenen Wehrpflichtigen.
Zu 3 und 4:
Die auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig durchgeführten Übungs - und Schießvorhaben
orientieren sich ausschließlich am verfassungsgesetzlichen Auftrag des Bundesheeres in
Verbindung mit den ausbildungsmäßigen Bedürfnissen der Truppe. Ich verwahre mich
daher gegen die Unterstellung, das Bundesheer hätte durch „besonders laute Schieß -
übungen“ versucht, einer
Spitalserweiterung entgegenzuwirken. Das Bundesministerium für
Landesverteidigung hat vielmehr seinerzeit die Stadtgemeinde Allentsteig und das Land
Niederösterreich bei der Verwirklichung des Projektes zur Umwandlung des Krankenhauses
Allentsteig in eine Sonderkrankenanstalt für Neurologie insofern unterstützt, als es aktiv an
den erforderlichen Lärmmessungen mitwirkte.
Zum Problem der Lärmbelastung ist zu erwähnen, daß permanente Lärmmessungen seitens
des Bundesheeres aus Kostengründen nicht durchgeführt werden können. Aus konkreten
Anlaßfällen angeordnete Messungen im Raum Zwettl haben aber gezeigt, daß der
Schalldruck durch Kirchenglocken erheblich größer ist als jener, der durch Schießen mit
schwerer Artillerie entsteht.
Zu 5:
Über die eingangs erwähnte Vereinbarung mit der Stadtgemeinde Allentsteig und die
Unterstützungshandlungen hinaus steht das österreichische Bundesheer den erwähnten
Überlegungen in bezug auf das Krankenhaus Allentsteig positiv gegenüber.