589/AB
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Elisabeth Hlavac, Genossinnen und Genossen haben am 7. Mai 1996 unter der Nr. 563/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Behandlungsdefizite bei Herzinfarkt-Patientinnen gerichtet, die- folgenden Wortlaut hat:
"l. Ist Ihnen die Studie des BIOMED-I Programms der EU bekannt?
2. Welche konkreten Maßnahmen werden Sie angesichts des geschilderten Sachverhalts setzen, um die Bewußtseinslage der Ärzteschaft derart zu sensibilisieren, daß Frauen nach einem Herzinfarkt die gleiche medizinische Behandlung wie Männern zugute kommt?
3. Welche weiteren Maßnahmen in Hinblick auf diesen Sachverhalt erachten Sie als sinnvoll und notwendig?"
Diese Anfrage Beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Zunächst möche ich feststellen, daß ich nicht annehme, daß die in der Studie enthaltenen Aussagen (die Studie selbst liegt meinem Ressort nicht vor) auch für Österreich Gültigkeit haben.
Es ist auch berufs- und krankenanstaltenrechtlich abgesichert - oberste Pflicht der Ärztinnen und Ärzte, alle Patienten nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft zu behandeln. Ich gehe daher davon aus, daß der nach der Studie für die Behandlungsdefizite ursächliche mangelnde ärztliche Wissensstand bei österreichischen Ärzten nicht besteht.
Im Rahmen von BIOMED werden und wurden sehr viele Studien im Zusammenhang mit Herzinfarkt gefördert, wobei meinem Ressort nicht alle bekannt sein können.
Nach Vorliegen der in der Anfrage angesprochenen Studie wird je nach Inhalt der darin getätigten Aussagen - eventuell auch mit der in Betracht kommenden Ärzteschaft im Wege der Fachgesellschaften Kontakt aufzunehmen sein.