6106/AB XX.GP

 

B E A N T W O R T U N G

 

der Parlamentarischen Anfrage der Abgeordneten Öllinger u.a. an die Bundesmi -

nisterin für Arbeit, Gesundheit und Soziales betreffend

Lehrlingsinitiativen der Bundesregierung

Nr. 6469/J

 

 

Der österreichischen Bundesregierung war und ist die Bekämpfung der Jugendar -

beitslosigkeit ein besonderes Anliegen. Trotz der im internationalen Vergleich gün -

stigen Situation am Jugendarbeitsmarkt hat die Bundesregierung - aufgrund von

schlechten Prognosen für den Herbst 1997 - im Juni 1997 die ambitionierte Ausbil -

dungsinitiative „Der Jugend eine Chance“ eingeleitet. Inhalt dieser Initiative ist das

Maßnahmenpaket zur Reform der Lehrlingsausbildung, das Förderpaket des Ar -

beitsmarktservice und das Sonderprogramm, das zusätzlich zu dem vereinbarten

Lehrlingspaket Ausbildungsplätze für die Jugend schaffen soll. In der Öffentlichkeit

wurden diese Maßnahmen als ,,Die Lehrlingsoffensive der Bundesregierung“ kom -

muniziert. Die Effekte der Lehrlingsoffensive 1997, das Absenken der Jugendarbeits -

losigkeit um 2,6 Prozentpunkte, ein Anstieg der LehranfängerInnen um 8,3 Prozent

und die Verringerung der Lücke zwischen beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten

Lehrstellensuchenden und registrierten offenen Lehrstellen um 1.189 sind eindeutig.

Aufgrund der Erfolge wurden 1998 diese Aktivitäten fortgesetzt und der positive

Trend fortgeschrieben. Die Jugendarbeitslosigkeit sank weiter, die Gesamtzahl der

Lehrlinge nahm zu und die Lücke zwischen beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten

Lehrstellensuchenden und registrierten offenen Lehrstellen verringerte sich Ende

Dezember um 887 auf 956.

 

 

zu Frage 1 und 2:

 

Die Maßnahmen der Lehrlingsoffensiven der Jahre 1997 und 1998 sind im Einzel -

nen:

 

 

Die Lehrlingsoffensive I 1997:

 

 

Das Maßnahmenpaket zur Reform der Berufsausbildung

 

Unter Reform der Lehrlingsausbildung sind die Erlassung neuer Lehrberufe, Anpas -

sungen des Berufsausbildungsgesetzes (BAG) und Kinder -  und Jugendbeschäf -

tigungsgesetzes (KJBG) sowie Kostenentlastungen der Betriebe zu subsummieren.

So wurden im Herbst 1997 8 Lehrberufe überarbeitet bzw. neu geschaffen:

 

• BekleidungsfertigerIn

• BetonfertigerIn (Gruppenberuf mit 3 Fachrichtungen)

• FotografIn

• HohlglasveredlerIn (Gruppenberuf mit 3 Fachrichtungen)

• KommunikationstechnikerIn (Gruppenberuf mit 4 Fachrichtungen)

• Sanitär -  und KlimatechnikerIn (Gruppenberuf mit 3 Fachrichtungen)

• Tapeziererin und DekorateurIn

• VerwaltungsassistentIn

 

Im Rahmen des BAG ist die Sistierung der Ausbildnerprüfung für einige Berufsgrup -

pen wie Rechtsanwälte und Beamte zu nennen. Damit wurde der Zugang für

Dienstgeber zur Lehrausbildung erleichtert.

Durch eine Verordnung zum KJBG wurde die Aufhebung verschiedener nicht mehr

zeitgemäßer Beschäftigungsverbote verfügt, sodaß zum Beispiel Lehrlinge früher an

Maschinen arbeiten durften. Der technologische Fortschritt erlaubte unter Wahrung

des Sicherheitsaspektes diesen Schritt. Dadurch konnte auch der produktive Output

der Lehrlinge verbessert werden.

 

Eine wichtige Maßnahme zur Steigerung der Durchlässigkeit zwischen den Bil -

dungssystemen war die Einführung der Berufsreifeprüfung. Dadurch konnte die ver -

meintliche „Sackgasse“ Lehre durchgängig gemacht werden, zum Teil werden ent -

sprechende Maßnahmen berufsbegleitend in der Berufsschule angeboten, sodaß

der Weg bis hin zu Universitätsstudien offen steht.

 

Dem Wunsch der Wirtschaft nach Kostenentlastung wurde mit einer Novelle des

ASVG Rechnung getragen. Der Dienstnehmer wurde für die Dauer der ersten zwei

Lehrjahre, der Dienstgeber für die Dauer der ersten drei Lehrjahre von der Beitrags -

leistung zur Krankenversicherung befreit.

 

 

Das Förderpaket des Arbeitsmarktservice

 

Die Aktivitäten zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit - bestehend aus Maß -

nahmen zur Berufsorientierung, Qualifizierung und Förderung - konzentrierten sich

auf die Zielgruppe der unter 19 - jährigen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der

Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit bei Jugendlichen lag.

Bewilligt wurden fast 19.000 Förderfälle im Umfang von 1,093 Mrd. ATS. Da die

Dauer der Maßnahmen über das Budgetjahr hinausreichte und Beihilfen im Nach -

hinein - nach Prüfung der widmungsgemäßen Verwendung - ausbezahlt werden,

kamen 1997 vorerst 605 Mio. ATS zur Auszahlung. Für die Förderung der Lehraus -

bildung im engeren Sinn wurden 674 Mio. ATS für 13.725 Förderfälle bewilligt. 1997

kamen 273 Mio. ATS zur Auszahlung.

Unter den verschiedenen Maßnahmen zur Förderung der Jugendbeschäftigung

schlagen sich v.a. die Ausgaben für die DLU im Berufsvorbereitungsbereich (ca. 104

Mio. ATS) nieder; mehr als 30 Mio. ATS wurden mittels des Instruments der

Eingliederungsbeihilfe bereitgestellt.

Des weiteren führte das AMS folgende Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich der

Lehrlingsinitiative I durch:

• Österreichweit Aktivitäten zur Akquisition von Lehrstellen im Sinne von Mai -

   lingaktionen an Unternehmen, v.a an Unternehmen die die Lehrlingsausbil -

   dung eingestellt haben; telephonische und persönliche Kontakte vor allem über

   das Service für Unternehmen zur permanenten Akquisition und Betreuung der

   Lehrstellenangebote

• Österreichweit Gespräche mit Ländern, Gemeinden und Sozialpartnern zur

   Frage von gemeinsamen Aktivitäten zur Lehrausbildung; gemeinsame Lehrstel -

   lenförderungsprogramme; Aufnahme von Lehrlingen bei Ländern, Gemeinden

   und öffentlichen Einrichtungen im Umfeld

• Informationsveranstaltungen gemeinsam mit den Sozialpartnern - gemeinsame

   Akquisitionsbemühungen

• permanente Öffentlichkeitsarbeit, Inseratenschaltung, Werbung für die Lehr -

   stellenförderung

• Sonderprogramm zur Förderung zusätzlicher Lehrstellen in Lehrwerkstätten

• Beihilfe zur Förderung der Ausbildung von Lehrlingen

• Ausbau der Berufsvorbereitungskurse mit Betriebspraktika mit dem Ziel, direkt

   Jugendliche vom Praktikum im Betrieb als Lehrling unterzubringen

• Weiterführung von Überbrückungs - , Qualifizierungs -  und Beschäftigungsmaß -

   nahmen für Jugendliche

 

 

Das Sonderprogramm

 

Durch die Implementierung dieses Sonderprogramms sollten ausbildungs -  und be -

schäftigungspolitische Strategien zur Anwendung gelangen, die über die Maßnah -

men zur Reform der Lehrlingsausbildung und dem Programmschwerpunkt des Ar -

beitsmarktservice hinausgehen.

 

Gegenstand dieses Programms war neben anderem die Ausbildungsmöglichkeiten

in traditionellen Branchen zu untersuchen, nach Ausbildungsmöglichkeiten in neuen

Branchen, wie etwa in den Informations -  und Kommunikationstechnologien (IT) zu

suchen sowie neue Berufsbilder zu kreieren und innovative Berufsbilder abzutesten,

auf deren Akzeptanz und Bedarf zu überprüfen und neue Ideen, Vorschläge und

Überlegungen zur Weiterentwicklung dieser Berufe aufzugreifen.

 

 

Die Lehrlingsoffensive II 1998

 

Ausgehend von den Prognosen zu Beginn des Jahres 1998 und den Erfahrungen

der Lehrlingsoffensive I wurden die Vorbereitungen für die Fortsetzung der erfolg -

reichen Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit für dieses Jahr getroffen. Mit dem

Nationalen Aktionsplan für Beschäftigung (NAP) war eine EU - weite akkordierte

Strategie implementiert worden. Als vordringlich umsetzbar wurde im Rahmen der

Leitlinie 7 das ,‚Auffangnetz für Jugendliche“ geknüpft.

 

 

Der Nationale Aktionsplan für Beschäftigung und das "Auffangnetz für Jugendliche"

 

In der Säule I der "VERBESSERUNG DER VERMITTELBARKEIT" der beschäfti -

gungspolitischen Leitlinien wurden in den Leitlinien 1 „Neustart für Jugendliche“ und

3 „Erhöhung der Personenanzahl in aktiven arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen“

weitere Maßnahmen des Arbeitsmarktservice zusammengefaßt.

Die Dienstleistungen des Arbeitsmarktservice (AMS) sehen schon jetzt vor, daß die

BeraterInnen mit jeder einzelnen arbeitslosen Person bereits zu Beginn deren Ar -

beitslosigkeit verbindlich einen Betreuungsplan erstellen. Damit ist bereits sicherge -

stellt, daß jede/r Jugendliche bevor er/sie 6 Monate bzw. jede/r Erwachsene bevor

sie/er 12 Monate arbeitslos ist, jedenfalls ein Betreuungsangebot erhält.

 

Das Sechspunkteprogramm „Innovative Arbeitsmarktpolitik“ zur Umsetzung der be -

schäftigungspolitischen Leitlinien 1 bis 3 geht u.a. von der allgemeinen Zielsetzung

aus, daß bis zum Jahr 2002 (Planungsperiode des Nationalen Aktionsplanes) der

Übergang von Jugendlichen bis 25 Jahre in Langzeitarbeitslosigkeit halbiert wird.

 

Folgende Maßnahmen wurden gesetzt:

 

 

• Förderung der überbetrieblichen (objektbezogenen) und zwischenbetrieblichen

   (subjektbezogenen) Lehrausbildung

• AMS - Maßnahmen in selbständigen Ausbildungseinrichtungen

 

Weitere Maßnahmen für Jugendliche sind in den Leitlinien 1 - 3 die Berufsvorberei -

tung, in der Leitlinie 5 die Berufsreifeprüfung und das Nachholen des Hauptschulab -

schlusses, in der Leitlinie 6 die Lösung der Schnittstellenproblematik der BMHS so -

wie die Ausweitung der Kapazitäten im BMHS - Bereich und in der Leitlinie 7 Neue

Lehrberufe, die Vorlehre als besondere Ausbildungsform und die Implementierung

einer Ausbildungsberatungs -  und Schiedsstelle festgelegt.

 

Besonders hervorzuheben wäre die Erlassung bzw. Neuordnung von 26 Lehrberufen

im Jahr 1998:

Seit April/Mai 1998 in Kraft:

 

 

• Bankkaufmann/frau (neuer Lehrberuf),

• BerufskraftfahrerIn (Neuordnung),

• BodenlegerIn (Neuordnung),

• BootbauerIn (Neuordnung),

• EDV - Kaufmann/frau (neuer Lehrberuf),

• EDV - TechnikerIn (neuer Lehrberuf),

• Entsorgungs -  und Recyclingfachmann/frau - Abfall (Neuordnung des bisher als

   AV geführten Berufes „Recycling -  und EntsorgungstechnikerIn")

• Entsorgungs -  und Recyclingfachmann/frau - Abwasser (s.o.)

• Gartencenterkaufmann/frau (neuer Lehrberuf),

• GlaserIn (Neuordnung),

• Immobilienkaufmann/frau (neuer Lehrberuf),

• SonnenschutztechnikerIn (neuer Lehrberuf als Ausbildungsversuch),

• Speditionskaufmann/frau (Neuordnung),

• Tiefbauerin (neuer Lehrberuf), -

• VermessungstechnikerIn (neuer Lehrberuf).

 

 

Ende August 1998 erlassen:

 

• ModellbauerIn (Zusammenlegung und Modernisierung der Berufe

   "ModelltischlerIn“ und ,,ModellschlosserIn“)

• SteinmetzIn (Neuordnung)

. ZahntechnikerIn (Neuordnung)

• LandmaschinentechnikerIn (Neuordnung des Berufes "Landmaschinenme -

   chanikerIn")

• Produktionstechnikerin (neuer Lehrberuf als Ausbildungsversuch)

• Straßenerhaltungsfachmann/frau (neuer Lehrberuf als Ausbildungsversuch)

• Sportartikelmonteurin (neuer Lehrberuf als Ausbildungsversuch)

• FitneßbetreuerIn (neuer Lehrberuf als Ausbildungsversuch)

• Medienfachmann/frau (neuer Gruppenlehrberuf mit den Fachrichtungen

   "Mediendesign" und "Medientechnik")

• Systemgastronomin (neuer Lehrberuf)

• Kanzleiassistentin (neuer Gruppenlehrberuf mit den Fachrichtungen

   „Rechtsanwaltskanzlei“ und „Notariat“)

 

Diese neuen Lehrberufe erreichen unterschiedliche Akzeptanz bei den ausbildenden

Betrieben bzw. Jugendlichen (Daten Dezember 1998). An der Spitze steht der Lehr -

beruf Verwaltungsassistent mit 498 Lehrverträgen. An zweiter Stelle rangiert mit 256

neuen Lehrverträgen Bankkauffrau/mann. Im Bereich der EDV und Telekommunika -

tion wurden in drei neuen Lehrberufen 487 neu begründete Lehrverhältnisse gezählt.

 

Ein weiterer wichtiger Schritt der Kostenentlastung für die Unternehmen war die Si -

stierung der Beiträge zur Unfallversicherung im ersten Lehrjahr.

 

Die gesetzliche Basis zur Implementierung des ‚,Auffangnetzes für Jugendliche“ ist

das Jugendausbildungs - Sicherungsgesetz (JASG). Durch dieses Gesetz wurde ein

weiterer Schritt zur Jugendvollbeschäftigung gesetzt. So wurden für jene jungen

Menschen, die keine Lehrstelle gefunden haben, sowohl 1998 als auch 1999 jeweils

insgesamt 4000 Ausbildungsplätze geschaffen.

 

 

Die Aktivitäten des Arbeitsmarktservice

 

Das AMS - Programm 1998 stellt eine Fortsetzung des Schwerpunktes 1997 dar, dar -

über hinaus wurde das Förderinstrumentarium um die Vorlehre erweitert.

In diesem Jahr wurden 1,1 Mrd. ATS für die Zielgruppe der unter 19 - jährigen ausge -

geben, das waren 18.625 Förderfälle.

Für die Lehrausbildung im engeren Sinn wurden 689 Mio. ATS für 13.166 Förderfälle

verausgabt.

Weitere Maßnahmen zur Förderung der Jugendbeschäftigung sind Ausgaben für die

DLU in Berufsvorbereitungskursen (ca. 85 Mio. ATS), im Strang Youthstart im Rah -

men der Gemeinschaftsinitiative Employment 48,5 Mio. ATS und ca. 17 Mio. ATS für

das Instrument der Eingliederungsbeihilfe.

 

 

Weitere Maßnahmen

 

Darüber hinaus wurde die erfolgreiche Kommunikationsschiene, nämlich Direct - mai -

ling an Unternehmen und die Hotline weitergeführt.

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten wurde

zum Einen eine Lehrlingshotline mit Hilfe eines Call Centers, zum Anderen die Um -

setzung/Abwicklung einer Direct Mailing - Aktion an 200.000 Unternehmen sowie

Gestaltung und Druck eines Folders „Lehrlingsoffensive der Bundesregierung“ zum

Gegenstand beauftragt. Das Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales

beteiligte sich zu 50% - in der Höhe von 926.514 ATS - an diesem Projekt.

 

 

Kosten und Effekte der Lehrlingsoffensiven

 

Die Kosten der Lehrlingsoffensive I in der Höhe von etwas mehr als 1,6 Mrd. ATS

bestehen im einzelnen aus den 1,4 Mrd ATS des Arbeitsmarktservice - Schwerpunk -

tes, circa 200 Mio. ATS durch die Befreiung von Sozialversicherungsabgaben und

zusätzlichen Werteinheiten in der Schulverwaltung sowie den circa 4,6 Mio. ATS für

Feasibility - Studien, die Ausweitung der Kommunikationsschiene (Direct - mailing,

Hotline) und einem Pilotprojekt zur Entwicklung neuer Lehrberufsbilder.

 

Die Kosten der Maßnahmen im Rahmen der Lehrlingsoffensive II in der Höhe von

etwa 1,25 Mrd. ATS - bestehen aus den 948 Mio. ATS des Arbeitsmarktservice -

Schwerpunktes, den rd. 300 Mio. ATS durch die Befreiung von Sozialver -

sicherungsabgaben und zusätzlichen Werteinheiten in der Schulverwaltung sowie

den 1,853.027 ATS für die Fortführung der Kommunikationsschiene.

Das Gesamtergebnis der Lehrlingsaktionen 1997 und 1998 vertrete ich politisch sehr

gerne:

 

1. 1997 ist die Jugendarbeitslosigkeit gegenüber 1996 um 2,6 % gesunken.

 

2. Ein jahrzehntelanger Trend, nämlich ein jährliches Absinken der Zahlen der

     Lehranfänger, wurde gebrochen: 1997 war ein Anstieg von 3096 Lehrlingen zu

     verzeichnen. Das sind immerhin 8,3 %. Wenn diese Zahl 1998 leicht zurückge -

     gangen ist, so liegt sie immer noch um 2000 höher als 1995, und wenn man die

     Lehrstellen nach dem Jugendausbildungs - Sicherungsgesetz berücksichtigt, so

     gibt es 1998 um über 5000 Lehrlinge mehr als 1996. Ein Teil davon ist bewußt

     durch die Initiativen der öffentlichen Hand zustande gekommen. Geförderte Pri -

     vatinitiative allein kann das Problem also offensichtlich nicht lösen.

 

3. 1996 gab es eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Lehrstellen -

     markt von über 3000. Ende 1997 konnte dieses Lehrstellendefizit auf etwa 1800

     gesenkt werden. Ende 1998 hatten wir nahezu den Gleichstand auf dem Lehrstel -

     lenmarkt erreicht.

 

4. Aber auch die absolute Zahl der Lehrstellensuchenden, die sofort eine Lehrstelle

     antreten können, hat sich von 1996 auf 1998 mehr als halbiert, und zwar von

     5200 auf 2500. Ende 1998 hat es nur wenig mehr als 200 Jugendliche in Öster -

     reich gegeben, die länger als 6 Monate einen Lehrplatz suchen.

 

zu Frage 3

 

Ein bestimmter Teil wie etwa ,,Lehrlingsbeauftragter der Bundesregierung“ für Herrn

Stuhlpfarrer ist nicht Bestandteil der Vereinbarungen.

 

zu Frage 4:

 

Abgesehen von den in der Einleitung angeführten Effekten der diesbezüglichen

Maßnahmen der Bundesregierung wurden konkrete Evaluierungsschritte gesetzt.

Ein Auftrag zur Evaluierung der Maßnahmen für Jugendliche im Rahmen des Natio -

nalen Aktionsplans für Beschäftigung mit dem Schwerpunkt "Auffangnetz für Ju -

gendliche“, wird im Laufe des Juli 1999 nach einem EU - weiten Ausschreibungsver -

fahren vergeben werden. Darin werden nicht nur die Karriereverläufe der Teilneh -

merinnen an den Maßnahmen gemäß JASG einer Bewertung unterzogen, sondern

auch die Effekte der Maßnahmen der Bundesregierung wie die Erlassung neuer

Lehrberufe und die Kostenentlastung der Betriebe evaluiert.