6136/AB XX.GP
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 6451 /J betreffend
Gleinalmtunnel, welche die Abgeordneten Wallner und Genossen am 17. Juni 1999 an mich
richteten, stelle ich fest:
Antwort zu den Punkten 1, 2 und 4 der Anfrage:
Nach Angabe der für die Planung und die Baudurchführung von Autobahnen und
Schnellstraßen verantwortlichen ASFINAG liegen keine konkreten Ausbaupläne für eine
zweite Tunnelröhre des Gleinalmtunnels vor und dieses Bauvorhaben ist derzeit in keiner
mittel - bis längerfristigen Bauprogrammsplanung enthalten.
Neben sicherheitstechnischen Überlegungen sind auch Fragen der verkehrlichen
Notwendigkeit bei der Beurteilung des Baus einer zweiten Tunnelröhre ausschlaggebend. So
liegt die Verkehrsbelastung im Gleinalmtunnel derzeit (J DTV 1998 rd. 12.800
Kraftfahrzeuge pro 24 h) weit unter den
Grenzwerten, die aus verkehrlichen Notwendigkeiten
einen Vollausbau erfordern würden. Erst bei längerfristiger Betrachtung etwa ab dem
Zeitraum 2010 und bei durchgehender A 8 Innkreis - und A 9 Phyrnautobahn könnte sich eine
Ausbaunotwendigkeit aus dieser Sicht ergeben.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:
Auf Basis von jüngsten Ausschreibungen von annähernd vergleichbaren Tunnelanlagen
könnten die Nettobaukosten für die zweite Tunnelröhre auf rd. 1,1 Mrd. S geschätzt werden.
Antwort zu den Punkten 5 und 6 der Anfrage:
Unmittelbar nach der Brandkatastrophe im Mont Blanc Tunnel wurde eine Arbeitsgruppe
„Tunnelsicherheit“ installiert, in welcher die sicherheitstechnischen Einrichtungen für alle
Tunnelanlagen, sowohl im hochrangigen Straßennetz als auch auf Bundesstraßen B erhoben
werden. Insbesondere werden das Lüftungssystem, die Steuerung und Regelung im Brandfall
und die Organisation der Einsatzkräfte im Brandfall einer genaueren Überprüfung
unterzogen. Im Tätigkeitsbereich dieser Arbeitsgruppe ist auch der Gleinalmtunnel enthalten.
Konkretere Aussagen zur Sicherheit bzw. allfällig möglicher zusätzlicher
Sicherheitsmaßnahmen für diesen Tunnel können nach Abschluß der Evaluierung getroffen
werden.
Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:
Aufgrund der diesbezüglich vorhandenen nationalen und internationalen Erfahrungen bringt
der Einbau von Sprinkleranlagen als wesentliche Nachteile eine erhöhte Explosionsgefahr
und eine größere Verqualmung im Tunnel. Auch von der World Road Association wird der
Einbau von Sprinkleranlagen in Straßentunnels nicht empfohlen.