636/AB

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 6 5 7/J-NR/ 1 996, betreffend die Aufnahme weib­licher Orchestermitglieder bei den Wiener Philharmonikern, die die Abgeordneten ABLINGER und Genossen am 23.  Mai 1996 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

 

1.       Gab es Ihres Wissens nach in der Vergangenheit Bewerbungen von Musikerinnen bei den Wiener Philharmonikern?

 

Wenn ja, welche Vorgangsweise wurde seitens der Wiener Philharmoniker gegen­über diesen Kandidatinnen gewählt?

 

Antwort:

 

Bei den Wiener Philharmonikern sind keine Bewerbungen vorgesehen.

 

2.    Gibt es aus Ihrer Sicht Gründe, die gegen die Aufnahme von Musikerinnen in das Orchester sprechen?

 

Antwort:

Nein.

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3.    Teilen Sie die Auffassung des Orchestervorstandes, Prof.  Resel, daß, um Frauen bei den Wiener Philharmonikern aufzunehmen, "zwei sozial unterschiedlich gestaffelte Gruppen geschaffen werden müßten, was naturgemäß zu Schwierigkeiten in der sozialen Akzeptanz führen kann"

 

Antwort'.

Die zitierte Auffassung ist ohne Erläuterung der "sozialen Akzeptanz" nicht nachvollziehbar.

 

4.       Gibt es im Zuge des sich immer stärker durchsetzenden Gedankens der Gleichberechtigung konkrete Überlegungen, Musikerinnen den Zugang zur Orchestermit­gliedschaft bei den Wiener Philharmonikern zu ermöglichen?

 

Welche Schritte wurden diesbezüglich von Ihrem Ressort gesetzt, bzw. sind dies­bezüglich geplant?

 

Antwort,

Das Ressort prüft derzeit über den Österreichischen Bundestheaterverband Möglichkeiten der Anwendbarkeit des Bundes-Gleichbehandlungsgesetzes auf das Orchester der Wiener Staats­oper.

5.    Könnte die jährlich erfolgende staatliche Förderung der Wiener Philharmoniker an die Auflage gebunden werden, daß innerhalb eines vereinbarten Zeitraumes die Mitgliedschaft für weibliche Orchestermitglieder ermöglicht werden muß?

 

Antwort:

Diese Frage wird derzeit vom Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes geprüft.