71/AB

 

 

 

 

 

Die Abgeordneten Franz LAFER und Genossen haben am 01.02.1996 unter der

Nr. 119/J an mich eine schriftliche Anfrage betreffend ''Schließung des

Gendarmeriepostens (GP) Strasshof an der Nordbahn'' gerichtet, die folgenden

Wortlaut hat:

 

''1 . Wieviele Gendarmerieposten gibt es derzeit in Österreich bzw. jeweils in

den einzeInen Bundesländern?

 

2. Wieviele und welche dieser Gendarmerieposten soIlen in den nächsten

Jahren geschlossen werden?

 

3. Aus welchen Gründen wurden und werden einzelne Gendarmerieposten

aufgelassen?

 

4. In welcher Höhe konnten bislang durch die SchIießung von Gendarmerie-

posten Kosten eingespart werden und wie gliedern sich diese Kosten-

einsparungen nach Personal, Miete, Betriebskosten, Dienstwagen etc. auf?

 

5. Aus welchem Grund wurde der Gendarmerieposten Strasshof aufgelassen.

 

6. Wieviele Beamte waren zum Zeitpunkt der PostenschIießung in Strasshof

eingesetzt?

 

7. Wo werden diese Beamte nunmehr eingesetzt?

 

8. Wieviele Dienstautos können durch die Schließung des Gendarmeriepostens

Strasshof eingespart werden und wie werden diese Dienstautos nunmehr

verwendet?

 

9. WeIche Kosten werden durch die SchIießung des Gendarmeriepostens

Strasshof eingespart und wie gliedern sich diese Kosteneinsparungen nach

PersonaI, Miete, Betriebskosten, Dienstwagen etc. auf?

 

10. Wie hoch werden die durch die Mitbetreuung von Strasshof zusätzlich

entstehenden Kosten des Gendarmeriepostens Deutsch Wagram sein und

wie gliedern sich diese Kosten nach PersonaI, Miete, Betriebskosten,

Dienstwagen etc. auf?

 

11 . Wieviele zusätzIiche Beamte werden nach der SchIießung des Gendarmerie-

postens Strasshof in Deutsch Wagram ihren Dienst versehen?

 

12. Um wievieIe Dienstautos mehr wird der Gendarmerieposten Deutsch

Wagram nach der Schließung des Gendarmeriepostens Strasshof zur

Verfügung gesteIlt bekommen?

 

13. Wie hoch war jeweils in den Ietzten 5 Jahren die Kriminalität in Strasshof ?

 

14. Wie hoch war jeweils in den letzten 5 Jahren die Zahl der Verkehrsdelikte in

Strasshof?

 

15. Wie hoch war jeweils in den Ietzten 5 Jahren die ZahI der Verletzten und

Toten aufgrund von Verkehrsunfällen in Strasshof?"

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu Frage 1 :

Derzeit gibt es in Österreich insgesamt 856 GP.

Diese teilen sich auf die einzelnen Bundesländer folgendermaßen auf:

 

Burgenland: 61 GP SaIzburg: 61 GP

Kärnten: 90 GP Steiermark: 159 GP

NÖ: 236 GP Tirol: 72 GP

OÖ: 141 GP VorarIberg: 36 GP

Zu Frage 2:

 

Soweit sich dadurch der Sicherheitsdienst verbessern läßt, wird es auch in den

nächsten Jahren zu Strukturanpassungen bei Gendarmeriedienststellen

kommen. Da es sich dabei um einen laufenden Prozeß handeIt, stehen weder

die ZahI noch die Namen der in Frage kommenden Gendarmerieposten fest.

 

Zu Frage 3:

 

Für eine Zusammenlegung sind Gendarmerieposten grundsätzlich dann

vorgesehen, wenn sie

 

a) einen Personalstand bzw eine Auslastung von weniger als 5 Beamten

haben,

b) innerhaIb der gleichen Gemeinde,

c) näher aIs 5 km zum nächsten Gendarmerieposten, oder

d) sonst in einem einheitlich zu betrachtenden, baulich zusammenge-

wachsenen Gebiet liegen

 

und die Betreuung der Bevölkerung von einem höchstens 20 km entfernten, in

einem einwohnerstärkeren Ort geIegenen, Gendarmerieposten aus mögIich ist.

 

Vorteile derartiger Zusammenlegungen sind:

 

* die Steigerung der Effizienz der Gendarmerie auf Bezirksebene durch

Verbesserung der Einsatzbereitschaft in EreignisfälIen, insbesondere durch

koordinierte Doppelpatrouillen sichtbare Präsenz der Beamten im Aussen-

dienst, wodurch das Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung erhöht wird

personeII und technisch ausreichende Besetzung/Ausstattung der Dienst-

stellen Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere durch eine dem

tatsächlichen ArbeitsanteiI gerecht werdende Planstellenaufteilung und durch

die Einführung moderner Arbeitsprozesse und Kommunikationsmittel (EDV) ,

wobei für Ietztere die notwendige Wirtschaftlichkeit gegeben sein muß

 

* die Verbesserung der Kriminalitätsbekämpfung und Kriminalitätsverhütung

sowie der Verkehrsüberwachung

 

* die Gewährleistung der Eigensicherung der Beamten im Dienst

 

* die effiziente AusIastung der Fahrzeuge und Kommunikationsmittel sowie der

technischen EinsatzmitteI und Einrichtungen

 

* die Verminderung des Verwaltungsaufwandes, um wertvoIle Arbeitszeit für

präventive Außendienste zu gewinnen.

 

Zu Frage 4:

Da die Verbesserung des Sicherheitsdienstes und nicht Einsparung der

primäre Beweggrund für Postenzusammenlegungen ist, bestehen für den

budgetären Einsparungseffekt keine gesammeIten Aufzeichnungen. Die

FeststelIung für die seit dem Dienststellenstrukturkonzept 1991

zusammengelegten 169 Gendarmerieposten ist mit einem vertretbaren

Verwaltungsaufwand nicht möglich.

Der Spareffekt ist im übrigen eher gering, weil das Personal und die Aus-

rüstung bisher im RegeIfall im Bereich der zusammengelegten DienststeIlen

erhalten blieben und sich die Mietkosten durch das Erfordernis einer

entsprechend größeren Unterkunft auf der übernehmenden Dienststelle

erhöhen.

 

Zu Frage 5:

 

AusschIaggebend für die Zusammenlegung des Gendarmeriepostens Straßhof

an der Nordbahn waren sein relativ kleines Überwachungsgebiet, die bauIiche

Annäherung der Gemeinden zueinander sowie die MögIichkeit, mit dem er-

weiterten Personalstand auf dem Gendarmerieposten Deutsch-Wagram eine

Kriminaldienstgruppe als wirksamere Möglichkeit der Kriminalitätsbekämpfung

einzurichten.

 

Zu Frage 6:

 

Sieben Beamte.

 

Zu Frage 7:

 

Mit Ausnahme eines Beamten, der auf seinen eigenen Wunsch zu einer anderen

DienststeIIe versetzt, aber durch einen anderen Beamten ersetzt wurde,

versehen diese Beamten - in Summe daher wieder sieben - Dienst auf dem

Gendarmerieposten Deutsch-Wagram.

Zu Frage 8:

Der bisherige Dienstkraftwagen des Gendarmeriepostens Straßhof wurde zum

Gendarmerieposten Deutsch-Wagram transferiert. Es erfolgte somit keine

Einsparung.

 

Zu Frage 9:

Die jährlichen Kosten für den GP Straßhof an der Nordbahn setzten sich wie

folgt zusammen:

 

Unterkunftsmiete 3.187,20

Garagenmiete 6.600,--

Betriebskosten 5.008,44

Heizkosten 7.984,52

Stromkosten 9.554.85

Gesamt: 32.335,01

 

 

Zu Frage 10:

Die Mehrkosten auf dem GP Deutsch Wagram beschränken sich auf die Kosten

für eine größere Unterkunft, die durch den höheren Personalstand erforderIich

und vorausschauend eingepIant wurde.

 

Zu Frage 11 :

Siehe Anfragebeantwortung zu Frage 7.

 

Zu Frage 12:

Um jenes des früheren Gendarmeriepostens Straßhof.

 

Zu Frage 13:

 

ln den letzten fünf Jahren sind an Gerichtsdelikten angefaIlen:

 

Jahr Verbrechen Vergehen

1991 56 140

1992 104 183

 

1993 1 53 1 45

1994 63 174

1995 70 170

Zu Frage 14:

In den einzelnen Jahren wurden anzahlmäßig folgende Verkehrsdelikte

beanstandet bzw. geahndet:

 

Jahr Anzeigen Organstrafverfügungen

1991 1007 692

1992 2048 741

1993 3773 670

1994 1378 956

1995 1031 975

 

Zu Frage 15:

Die Zahl der Verletzten beträgt pro Jahr:

 

Jahr VerIetzte

1991 26

1992 28

1993 22

1994 44

1995 30

 

Tote waren im betreffenden Zeitraum nicht zu beklagen.