1062 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XX. GP
Bericht
des Unterrichtsausschusses
über den Antrag 631/A(E) der Abgeordneten Mag. Karl Schweitzer und Genossen betreffend Beibehaltung der Assistentenstellen an den Höheren Technischen Lehranstalten
Die Abgeordneten Mag. Karl Schweitzer und Genossen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 13. November 1997 im Nationalrat eingebracht. Dieser Antrag war wie folgt begründet:
„Mit Beginn des Schuljahres 1997/98 wurde der erste Schritt einer Anweisung des Unterrichtsministeriums zur Streichung aller Assistentenposten an den österreichischen HTL durchgeführt. Trotz mündlicher und schriftlicher Zusagen wurden die ersten 80 von insgesamt 180 Assistenten zum letztmöglichen Zeitpunkt, mitunter zwei Tage vor Dienstantritt, von der Auflösung ihres Dienstverhältnisses bzw. von der Absage der Bestellung informiert, obwohl die diesbezügliche Entscheidung bereits im Juni im Unterrichtsministerium getroffen wurde. Nur ausgesprochen dringend benötigte Assistenten wurden auf Grund schärfster Proteste der betroffenen Schulen als Vertragslehrer mit einem Sondervertrag angestellt, da die Lehrerposten von den Einsparungsmaßnahmen des Unterrichtsressorts ausgenommen sind. HTL-Assistenten, zumeist Studenten technischer Studienrichtungen, waren bisher sowohl im Unterricht (zehn Stunden Fachunterricht, Supplierungen, Betreuung der Ausbildung für Berufstätige) als auch in der schulischen Verwaltung eingesetzt und deckten mit ihrer Tätigkeit einen Großteil der zeitraubenden organisatorischen Arbeiten, wie zB die Betreuung von Labors, Laborübungen und Computernetzen, Betreuung und kleinere Reparaturen von technischen Geräten usw. ab und ermöglichten damit dem Lehrpersonal die Abhaltung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts.
Die Auswirkungen, die durch die Einsparung der HTL-Assistenten im Lehrbetrieb entstehen werden, lassen auf lange Sicht gesehen an der intendierten Sparwirkung zweifeln. Abgesehen von einer zu erwartenden Verschlechterung der Ausbildungsqualität durch eine durch die Sparmaßnahmen bedingte Kürzung des Lehrangebotes (zB Streichung von Freigegenständen) und nicht weiter durchzuführende Klassen- und Gruppenteilungen bei Laborübungen, in den Werkstätten usw., müssen die bisher von den Assistenten durchgeführten Tätigkeiten wieder von den gehaltsmäßig ,teureren‘ Lehrern als zusätzliche Belastung oder durch neu zu schaffende Dienstposten abgedeckt werden.“
Der Unterrichtsausschuß hat den Entschließungsantrag 631/A(E) in seiner Sitzung am 15. Jänner 1998 in Verhandlung genommen.
Als Berichterstatter im Ausschuß fungierte der Abgeordnete Mag. Karl Schweitzer.
An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Mag. Dr. Udo Grollitsch, Karl Öllinger, Mag. Karl Schweitzer, Dipl.-Ing. Leopold Schöggl, Dr. Gertrude Brinek, Maria Schaffenrath, Dr. Dieter Antoni sowie die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer.
Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag keine Mehrheit.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuß somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 1998 01 15
Dr. Gertrude Brinek Mag. Dr. Josef Höchtl
Berichterstatterin Obmann