Bericht

des Außenpolitischen Ausschusses

über den Antrag 619/A(E) der Abgeordneten Dr. Stefan Salzl und Genossen betreffend diplomatische Schritte gegenüber der Republik Malta zwecks Eindämmung der Jagd auf Zugvögel

Die Abgeordneten Dr. Stefan Salzl und Genossen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 5. November 1997 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

“Nach Schätzungen deutscher Vogelschutzvereine sind 1,5 Millionen der jährlich auf Malta geschossenen Vögel keine einheimischen Arten, sondern Zugvögel wie Störche, Blauracken, Wiedehopfe oder Falken. Scharen von Singvögel werden angelockt und mit Netzen gefangen, um anschließend in Käfigen gehalten oder verspeist zu werden.

Die Vogelfänger sind unverbesserlich: Nach Unterschutzstellung mehrerer Vogelarten und Einschränkung der Vogeljagd im Jahr 1993 durch die Nationalpartei gewann die Labour-Partei die nächste Wahl und dehnte prompt die Jagdsaison auf nahezu das ganze Jahr aus, wobei auch die Gefährdung von Touristen in Kauf genommen wird, die immerhin ein Fünftel des Bruttosozialprodukts einbringen. Auch in Österreich ist ein Rückgang an Zug- und Singvogelbeständen zu beobachten, obwohl diese Tiere nicht bejagt werden. Es ist daher dringend notwendig, diesen gefährdeten Arten einen ungestörten Ruheplatz auf ihrer weiten Reise nach Afrika zu garantieren.”

Der Außenpolitische Ausschuß hat den gegenständlichen Entschließungsantrag erstmals in seiner Sitzung am 8. Mai 1998 in Verhandlung genommen.

In der anschließenden Debatte ergriffen die Abgeordneten Dr. Martina Gredler, Mag. Johann Ewald Stadler und Dr. Irmtraut Karlsson das Wort.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag nicht die Zustimmung der Ausschuß­mehrheit.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Außenpolitische Ausschuß den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 1998 05 08

                                     Willi Sauer                                                                      Peter Schieder

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann