602 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XX. GP

Bericht

des Unterrichtsausschusses


über den Entschließungsantrag 328/A(E) der Abgeordneten Mag. Karl Schweitzer und Genossen betreffend Begabtenförderung in der Schule

Die Abgeordneten Mag. Karl Schweitzer und Genossen haben diesen Entschließungsantrag am 28. November 1996 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

“Eine nicht zu geringe Zahl österreichischer Schüler und Schülerinnen ist als ,außerordentlich begabt‘ einzustufen. Diese jungen Menschen gehen spielerisch leicht mit der Bewältigung des in der Schule und hier speziell des für ihre Schulstufe erforderlichen Lernstoffes um, so daß die Schule an sich keine geistige Herausforderung mehr darstellt. Viel zu oft werden hochbegabte Kinder in der Schule als nicht anpassungsfähig, verhaltensgestört oder als lernunwillig bezeichnet, allein aus der Tatsache heraus, daß sie sich während des Unterrichts auf Grund der Unterforderung naturgemäß langweilen und dement­sprechend unausgelastet als Störfaktor im Klassenverband empfunden werden. Häufig ist es nur einem Zufall und dem Drängen engagierter Eltern zu verdanken, daß die außerordentliche Begabung von Schülern und Schülerinnen in bestimmten Fachbereichen erkannt wird.

Bildung und Ausbildung junger Menschen verursacht Kosten, jedoch kann eine zielgerichtete Förderung begabter Kinder eine enorme Investition in die Zukunft sein, die nicht gleich in Zahlen zu bewerten ist, sondern sich in Wissensvorsprung und internationaler Konkurrenzfähigkeit ausdrückt. So richtig auch die seit Jahren praktizierte Förderung lernschwacher Kinder ist, so sehr erachten wir auch die Förderung hochbegabter Schüler und Schülerinnen als notwendig.”

Der Unterrichtsausschuß hat den gegenständlichen Entschließungsantrag [328/A(E)] in seiner Sitzung am 20. Februar 1997 in Verhandlung genommen.

An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Dr. Johann Stippel, Hans Helmut Moser, Katharina Horngacher, Karl Öllinger, Mag. Karl Schweitzer, Dr. Gertrude Brinek, DDr. Erwin Niederwieser, Dr. Dieter Antoni, Elfriede Madl, Ausschußobmann Mag. Dr. Josef Höchtl sowie die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag keine Mehrheit.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuß somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 1997 02 20

                          Katharina Horngacher                                                     Mag. Dr. Josef Höchtl

                                 Berichterstatterin                                                                         Obmann