1214/J

 

 

 

der Abgeordneten Keppelmüller

und Genossen

an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie

betreffend biogene Abfälle

 

 

Die vor dem Sommer anhand unzureichender Hygiene in einem Innsbrucker Spital wieder

aufgeflammte Diskussion über die Gesundheitsschädlichkeit von Aspergillus muß auch im

Zus atnmenhang mit der durch die Verordnung über biogene Abfälle zum

Abfallwirtschaftsgesetz verpflichtende Sammlung biogener Abfälle wieder aufgenommen

werden.

 

Seit dem Inkrafttreten dieser Verordnung müssen biogene Abfälle getrennt gesammelt

werden. Aus hygienischer Sicht sind daher insbesondere die korekte Sammlung über die

Biotonne und ein ausreichender Sammelrythmus entscheidend, damit es zu keiner

hygienischen Verschlechterung und zu keiner gesundheitsgefährdenden Vermehrung von

Aspergillus kommt. Hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung von Aspergillus insbesondere

für Kinder, alte und kranke Menschen weisen die unterfertigten Abgeordneten auf die oben

erwähnte Diskussion anlässlich des vermehrten Auftretens des Aspergillus in einem

Innsbrucker Spital hin.

 

Da seit Inkrafttreten der Verordnung im Bundesministerium fuür Umwelt Jugend und Familie

ausreichende Erfahrungen über die getrennte Sammlung biogener Abfälle existieren müssen,

stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister fuür Umwelt Jugend und

Familie nachstehende

 

 

Anfrage:

 

1. Wie hoch ist die in den Jahren seit 1990 durch die getrennte Sammlung biogener

Abälle über die Biotonne gesammelte Abfallmenge ?

 

2. Ist Ihnen die Entleerungshäufigkeit der Biotonne bekannt ?

 

3. In welchen und in wie vielen Gemeinden ist der Entleerungsrhythmus länger als 7

Tage ?

 

4. In welchen Verwertungsanlagen können stark eiweißhaltige Abfälle an Biotonnen

mitverwertet werden ?

 

5. Werden auch in anderen Eingangsgebieten stark eiweißhaltige Abfälle der Biotonne

übergeben ?

 

6. Wie lange lagern stark eiweißhaltige Abfälle in der Biotonne ?

 

7. Stehen die Sammelbehälter für biogene Abfälle des öfteren ungeschützt an der

Sonne? Wie lange? Mit welchen Auswirkungen?

 

8 Entspricht die S ammlung biogener Abfälle in allen Gemeinden den

Hygieneempfehlungen ?

 

9. In welchen und in wie vielen Gemeinden entspricht die Sammelung nicht den

Hygieneempfehlungen ?

 

10. Werden die Empfehlungen über die Reinigung der Sammelbehälter eingehalten und

die Einhaltung kontrolliert ?

 

11. Wie lange werden biogene Abfälle im Haushalt gelagert bevor sie in die Biotonne

geworfen werden? Wie oft werden im Durchschnitt die empfohlenen 2 - 3 Tage

überschritten?

 

12. Klären die Sammler von Biotonnen die Haushalte darüber auf, daß organische

Abfälle aus hygienischen Gründen nicht länger als 2 - 3 Tage in der Wohnung

gelagert werden sollen?

 

13. Haben Sie Untersuchungen über das Auftreten von Aspergillus bei der Biotonne, bei

der Lagerung der Abfälle in Haushalten und bei Verwertungsanlagen?

Wenn nein, werden Sie eine derartige Untersuchung beauftragen?

Wenn ja, was ist das Ergebnis aus gesundheitlicher Sicht?

 

14. Was geschieht mit den biogenen Abfällen nach Entleerung der Biotonne?

 

15. Werden die biogenen Abfälle zu Kompost verarbeitet?

Welche Menge, welcher Anteil?

 

16. Was geschieht mit den Produkten aus der Behandlung biogener Abfälle? Wofür werden

sie verwendet?

 

17. Welche Schadstoffkonzentrationen finden sich in den zu Kompost verarbeiteten biogenen Abfällen?

 

18. Welche Mengen der mit der Biotonne eingesammelten biogenen Abfälle werden

verwertet und welche Mengen werden ohne weitere Behandlung endgültig abgelagert?

 

19. Unter welchen Bedingungen halten Sie Eigenkompostierung fuür sinnvoll?

 

20. Welchen Anteil hat die Eigenkompostierung bei der Abfallentsorgung aus Haushalten?

 

21 . Werden die erforderlichen Hygienemaßnahmen bei der Eigenkompostierung

eingehalten? Haben Sie Untersuchungen über das Auftreten von Aspergillus bei der

Eigenkompostierung?

Wenn nein, werden Sie eine derartige Untersuchung beauftragen?

Wenn ja, was ist das Ergebnis aus gesundheitlicher Sicht?

 

22. Können Sie einen Schadstoffeintrag in Boden und/oder Grundwasser durch die

Eigenkompostierung ausschließen?