1224/J

der Abgeordneten DI Prinzhorn

und Kollegen

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend

Privatisierung der Creditanstalt

Nach jüngsten Aussagen des Bundesministers für Finanzen, Mag. Viktor Klima, soll noch

heuer eine "definitive Entscheidung über den Weg der Privatisierung der CA" getroffen wer-

den.

Dies ist erfreulich, wenn man bedenkt, daß bereits im Jahr 1991 ein grundsätzlicher Konsens

über den Verkauf der CA hergestellt werden konnte.

Seit nahezu sechs Jahren versucht die Regierung, einen Käufer für Österreichs "most famous

bank" (Financial Times; 16.9.1996) zu finden, bislang leider ohne jeden Erfolg.

Diese Tatsache ist nicht nur peinlich, sie ist vielmehr auch kostspielig.

Wäre eine rasche Veräußerung der CA-Anteile bereits vor Jahren geglückt, so wäre einerseits

das Unternehmen nicht durch die verhandlungsbedingte jahrelange Lähmung in seiner Entwick-

lung gehemmt und andererseits das Budget um den Privatisierungserlös entlastet und von

Zinszahlungen befreit worden.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen in diesem Zusammenhang an den Bundesminister für

Finanzen nachstehende

A n f r a g e

l . Entstand der CA durch die mittlerweile Jahre dauernden. erfolglosen und

imageschädigenden Verkaufsverhandlungen wirtschaftlicher Schaden (wie z.B. durch

Minderbewertung der Anteile), und wenn ja, läßt sich dieser Schaden

quantifizieren?

2. Wären in den Jahren 1991 bzw. 1992 höhere Privatisierungserlöse für die CA möglich

gewesen. als dies heute der Fall ist?

3. Entstand den Sparern, Anlegern und Aktionären durch die mittlerweile Jahre

dauernden, erfolglosen Verkaufsverhandlungen wirtschaftlicher Schaden und wenn ja,

läßt sich dieser Schaden quantifizieren?

4. Entstand der österreichischen Volkswirtschaft aufgrund der Tatsache, daß die

bereits budgetierten Erlöse aus dem Verkauf der CA nicht lukriert werden

konnten, Schaden, und wenn ja, in welcher Höhe war dies der Fall?

5 . Welche wesentlichen Ursachen führten dazu, daß die Staatsanteile an der CA bis zum

heutigen Tag keinen Käufer finden konnten?

6. Entstand aufgrund der mißglückten und von der internationalen Fachpresse

kommentierten Privatisierungsversuche der CA Schaden an der Reputation

Österreichs und dessen Ruf als Wirtschaftsstandort?

7. Wie konkret sind die gegenwärtigen Verhandlungen zur Privatisierung der CA und

gehen Sie davon aus, die CA - Privatisierung noch in diesem Jahr zum Abschluß

bringen zu können?