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der Abgeordneten Elmecker
und Genossen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend die Aktivitäten der militärischen Nachrichtendienste
In der am 18.9.1996 erschienen Ausgabe der Tageszeitung ,,Kurier" wurde über den
Presseprozeß gegen den ,,NEWS"-Journalisten Alfred Worm am Landesgericht St. Pölten
berichtet. Dabei geht es um einen Bericht der Zeitschrift ,,NEWS", in dem der Journalist
Worm behauptet hatte, er verfüge über Unterlagen von einem Stapo-Beamten, die die
Existenz eines Waffenlagers der Südtiroler Schützen in Innsbruck belegen würden.
Der Journalist Worm beharrte - laut Kurier-Bericht - bei diesem Prozeß auf der Authentizität
des Berichtes und behauptete, er habe ihn im Heeresnachrichtenamt auf Echtheit prüfen
lassen. Verteidigungsminister Dr. Fasslabend sagte nun in seiner Zeugenaussage, daß seine
Nachforschungen beim Heeresnachrichtenamt folgendes ergeben haben: ,,Mir wurde
bestätigt, daß ein derartiger Bericht existiert, daß er aber nicht von der Sicherheitsdirektion
Innsbruck stammt." Laut Kurier-Bericht handelt es sich bei dem Verfasser des Berichts um
einen Offizier der HNaA-Außenstelle Innsbruck.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Bundesminister
für Landesverteidigung folgende
A n f r a g e:
1. Welche Kontakte gibt es zwischen Angehörigen des Heeresnachrichtenamtes und dem
Journalisten Alfred Worm?
2. Ist der Journalist Worm dem Leiter des Heeresnachrichtenamtes persönlich bekannt?
3. Wann, durch wen und wie oft wurde dem Journalisten Worm durch das
Heeresnachrichtenamt Akteneinsicht gewährt?
4. Wer verfaßte den vorliegenden Bericht der HNaA-Außenstelle?
5. Welche Informationen liegen über die Gründe für die Erstellung dieses Berichtes vor?
6. Welcher dienstlicher Auftrag bildete die Grundlage für die Verfassung dieses Berichtes?
7. Wurde dieser Bericht an die Staatspolizei weitergeleitet?
8. Welche Maßnahmen wurden durch Sie nach Kenntnis von der Existenz dieses Berichtes
ergriffen?