1321/J

 

 

 

des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Landesverteidigung

 

betreffend kalter Krieg in den Köpfen - eigenartige Tagesbefehle des Kommandanten des 3.

Korps

 

 

Am 10. September l996 formulierte Korpskommandant Manfred Mitterbauer folgenden

Befehl: "Soldaten des 3. Korps! Seit Sonntag Mitternacht hat Weiß-Staat seinen

Vernichtungskrieg gegen uns begonnen. Er bombardiert bereits unsere Heimat - seine

Bodentruppen werden in Kürze losschlagen. Seine Ziele sind eure Häuser, eure Frauen und

eure Kinder. Der Feind will unser Eigentum in Schutt und Asche legen. Soldaten! Wir

werden diesen Mord an den unseren verhindern - der Feind wird mit Blut für sein

Verbrechen bezahlen. Soldaten! Wir sind jetzt die einzige Hoffnung für unsere Frauen,

Kinder und Eltern. Sie zählen auf uns! Kämpfen wir für sie - sie sind es wert! Kämpfen und

gewinnen wir! "

 

Dieser Tagesbefehl erinnert nicht nur Historiker an die Militärsprache, die Ende 44 Anfang

45 in Verwendung war, jedoch 1996 nicht mehr im österreichischen Bundesheer gepflegt

werden sollte.

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an den Bundesminister für

Landesverteidigung folgende schriftliche

 

 

ANFRAGE :

 

 

1 . Ist Ihnen der gegenständliche Tagesbefehl bekannt?

 

2. Entspricht die Sprache dieses Tagesbefehls dem normalen Sprachgebrauch beim

österreichischen Bundesheer?

 

3. Wenn nein, welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Sprache der Verhetzung und

des kalten Krieges in den Köpfen zu beenden?