137/J

 

 

 

der Abgeordneten Motter, Moser, Kier und Partner/innen

 

an das Bundesministerium für Inneres

 

betreffend Drogenstatistik

 

 

 

Im Herbst letzten Jahres wurde in den Medien aus dem "Jahresbericht 1994 über die Suchtgift-

kriminalität in Österreich" berichtet, daß im Jahre 1994 250 "Szene-Tote" zu beklagen waren -

das seien um 24 Personen mehr als im Jahr davor. Dieser Jahresbericht wird jährlich vom

Bundesministerium für Inneres herausgegeben. Die Zahlen, die Österreich jedoch an die

EUROPOL liefert, differieren nicht unwesentlich von den in der offiziellen Drogenstatisik

aufscheinenden Zahlen: Die EUROPOL meldet anhand der Angaben der Mitgliedstaaten für

Österreich nämlich für das Jahr l993 l30 Drogentote (Differenz von 96 zur offiziellen Statistik

der Bundesministerium für Inneres) und für das Jahr l994 l40 Drogentote (Differenz von 110

zu offiziellen Statistik). Da die Daten der beiden Statistiken offensichtlich voneinander

abweichen,

 

stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende

 

 

 

Anfrage

 

 

1 . Da die Tabellen der EUROPOL auf Basis der Angaben der nationalen Stellen erfolgen,

stellt sich die Frage, ob in Österreich zwei verschiedene "Erfassungsmethoden" - eine

für europäische Statistiken und eine für österreichische Statistiken - angewandt werden.

Ist dies der Fall?

 

2. Wenn nein, wie erklären Sie sich die Tatsache, daß lt. EUROPOL Meldung in

Österreich nahezu nur halb so viele Personen an Drogen sterben, wie lt. offizieller

Statistik seitens Ihres Ministeriums?

 

3. Wenn ja, können Sie die unterschiedlichen Erfassungskriterien bitte definieren?

 

4. Sind die Standards, die für EUROPOL-Tabellen dienen, in ganz Europa einheitlich?

 

5. Wäre es nicht sinnvoll - da Österreich ja nun Mitglied der EU ist - generell diese Daten

zu verwenden, um auch internationale Vergleiche zu erleichtern?