1435/J

 

 

 

der Abgeordneten Tegischer und Genossen

 

an den Bundesminister für wi.rtschaftliche Angelegenheiten

 

betreffend Großumfahru.ng Abfaltersbach/Osttirol

 

 

Seit Jahrzehnten wird eine Verkehrsentlastung für die Ortsbewohner Abfaltersbach

geplant. Zahlreiche Varianten wurden bisher erstellt und wieder verworfen. Zuletzt

wird nun die Lösung durch eme Großumfahrung kolportiert. Laut Medien hat LH

Weingartner bereits im Juli 1995 diese Umfahrung als überdimensioniert und nicht

vordringlich bezeichnet. Die Lösung durch eine Großumfahrung im Norden

Abfaltersbachs ist zudem sehr bedenklich.

 

Bedenklich aus mehreren Gründen:

Laut dem Gutachten der Tiroler Landesregierung ist das Projekt Großumfahrung

Abfaltersbach unnotwendig, zu teuer, beeinträchtigt die Natur in erhöhtem Ausmaß,

steigert das Verkehrsaufkommen und damit die Transitgefahr.

Umfahrungen bewirken höhere Geschwindigkeit und erhöhte Abgase. Steigt die

Geschwindigkeit auf einer Straße, nimmt die Verkehrsmenge zu (Verkehrsmenge =

Zahl der Verkehrsteilnehmer x Geschwindigkeit).

Leben in den Alpen und Alpentälern heißt aber Leben auf engstem Raum und bedarf

daher niedrigster Geschwindigkeit. Eine Erhöhung der Verkehrsmenge zieht daher

gravierende Belastungen nicht nur für das Pustertal zwischen Silian und Lienz, sondern

in weiterer Folge auch für das Drautal (B l00) m Richtung Spittal/Drau und dem Iseltal

(B 108) Richtung Felbertauern nach sich.

Diese wunderschöne, einmalige Landschaft, wird mit derartigen Vorhaben durch

Steigerung der Lärmbelästigung und erhöhte Abgase. touristisch wemger attraktiv.

 

Von den Experten des Landes wurde zudem festgestellt, daß man mit einem wesentlich

geringerem Kostenaufwand (ca. 3 Mio öS ) mit der Errichtung von Gehwegen eine

wesentliche Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger erzielen kann.

Fußgängerunte rführungen würden ebenfalls kostengünstigere Lösungen darstellen, so

die Experten.

 

Nicht außer acht gelassen werden kann auch die Magnetwirwirkung für die italienischen

Erichter der Alemagna. So muß davon ausgegangen werden, daß durch den Bau einer

Großumfahrung der Verkehrsstrom regelrecht in diese gefährdeten Regionen gezogen

wird.

Nachdem m den Medien emnerseits nach wie vor die Großumfahrung Abfaltersbach

kolportiert wird, andererseits aber die Bevölkerung drmgend Entlastung benötigt

stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für wirtschaftliche

Angelegenheiten folgende

 

Anfrage :

 

 

 

1.) Wieviel kostet die genehmigte oder bevorzugte Variante?

 

2.) Falls eine Variante zur Realisierung kommt:

Wer ist in welcher Höhe an der Finanzierung der gewählten Variante beteiligt?

 

3.) Was spricht Ihrer Meinung nach für diese Variante?

 

4.) Welche Maßnahmen werden seitens ihres Ministeriums getroffen, um bei einer

Ausschreibung einen größtmöglichen Anteil des Auftragsvolumens der regionalen

Wirtschaft zufließen zu lassen?

 

5.) Wird sich Ihr Ministerium für eine kostengünstige und effektive Umgestaltung der

derzeit bestehenden Ortsdurchfahrten emsetzen?