1436/J

 

 

 

 

der Abgeordneten Tegischer nnd Genossen

 

an den Bnndesminister für Wissenschaft, Verkehr und Knnst

 

betreffend Großnmfahrnng Abfaltersbach/Osttirol

 

 

Seit Jahrzehnten wird eine Verkehrsentlastung für die Ortsbewohner Abfaltersbach

geplant. Zahlreiche Varianten wurden bisher erstellt und wieder verworfen. Zuletzt

wird nun die Lösung durch eine Großumfahrung kolportiert. Laut Medien hat LH

Weingartner bereits im Juli 1995 diese Umfahrung als überdimensioniert und nicht

vordringlich bezeichnet. Die Lösung, durch eine Großumfahrung im Norden

Abfaltersbachs ist zudem sehr bedenklich.

 

Bedenklich aus mehreren Gründen:

Laut dem Gutachten der Tiroler Landesregierung ist das Projekt Großumfahrung

Abfaltersbach unnotwendig, zu teuer, beeinträchtigt die Natur in erhöhtem Ausmaß,

steigert das Verkehrsaufkommen und damit die Transitgefahr.

Umfahrungen bewirken höhere Geschwindigkeit und erhöhte Abgase. Steigt die

Geschwindigkeit auf einer Straße, nimmt die Verkehrsmenge zu (Verkehrsmenge =

Zahl der Verkehrsteilnehmer x Geschwindigkeit).

Leben in den Alpen und Alpentälern heißt aber Leben auf engstem Raum und bedarf

daher niedrigster Geschwindigkeit. Eine Erhöhung der Verkehrsmenge zieht daher

gravierende Belastungen nicht nur für das Pustertal zwischen Silian und Lienz, sondern

in weiterer Folge auch für das Drautal (B 100) in Richtung Spittal/Drau und dem Iseltal

(B 108) Richtung Felbertauern nach sich.

Diese wunderschöne, einmalige Landschaft, wird mit derartigen Vorhaben durch

Steigerung der Lärmbelästigung und erhöhte Abgase, touristisch weniger attraktiv.

 

Von den Experten des Landes wurde zudem festgestellt, daß man mit einem wesentlich

geringerem Kostenaufwand (ca. 3 Mio öS ) mit der Errichtung von Gehwegen eine

wesentliche Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger erzielen kann.

Fußgängerunterführungen würden ebenfalls kostengünstigere Lösungen darstellen, so

die Experten.

 

Nicht außer acht gelassen werden kann auch die Magnetwirkung für die italienischen

Erichter der Alemagna. So muß davon ausgegangen werden, daß durch den Bau einer

Großumfahrung der Verkehrsstrom regelrecht in diese gefährdeten Regionen gezogen

wird.

Nachdem in den Medien einerseits nach wie vor die Großumfahrung Abfaltersbach

kolportiert wird, andererseits aber die Bevölkerung dringend Entlastung benötigt

stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft,

Verkehr und Kunst folgende

 

Anfrage:

 

 

 

1.) Für welche der vorgelegten Varianten wurde über eine Finanzierung positiv

 

entschieden?

 

 

2.) Warum oder bis wann wird eine Finanzierungszusage gegeben?

 

 

3.) Welche Stellen bei Land und Bund waren bei der Entscheidungsfindung zur

 

Finanzierung eingebunden?

 

 

4.) Bis zu welcher Höhe besteht von Seiten des Bundes eine Finanzierungszusage oder

 

Finanzierungsabsicht?

 

 

5.) Wieviel kostet die genehmigte oder bevorzugte Variante?

 

 

6.) Falls eme Variante zur Realisierung kommt:

 

Wer ist in welcher Höhe an der Finanzierung der gewählten Variante beteiligt?