149/J
des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend Autobahntunnel A9/Wartberg
Nach den Skandalen rund um die Pyhrnautobahn, bei denen nach Meinung vom
Rechnungshof und Staatsanwaltschaft Innsbruck mehrere 100 Millionen Schilling
versichert sind, tritt nun eine neue Bauaffäre zutage: die Tunnels der Pyhrnautobahn
bei Wartberg an der Krems, bei denen im Herbst Teile der Seitenverkleidung
einstürzten, präsentieren sich derzeit als Eishöhlen. Bereits 5 Jahre nach Fertigstellung
ist eine Generalsanierung unumgängIich.
Nachdem im Herbst 1995 die tonnenschwere Betonverkleidung der Seitenwände sich
von der Tunnelwand lösten und auf die Fahrbahn stürzten, dringt nun im Winnter
1995/1996 an mehreren stellen Sickerwasser ein und gefriert und bildet sich zu
mächtigen Eisbergen, sodaß aus Sicherheitsgründen bereits eine Fahrbahn gesperrt
und eine 30 kmh-Beschränkung verhängt werden mußte. Dies ist ein Beweis dafür,
daß die Tunnels undicht sind, es ist aber auch eine schwere Gefährdung der
Autofahrer in dieser Region. Aus diesem Grund werden derzeit seitens der ÖSAG
stündlich Kontrollen durchgeführt.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
wirtschaftliche Angelegenheiten folgende schriftliche
ANFRAGE:
1 . Seit wann ist der Wirtschaftsminister über die desolate Bauausführung bei den
Wartberger Autobahntunnels informiert?
.2. Welche Schritte wurden seither unternommen zur Schadensminimierung bzw. zur
Realisierung von Haftungsansprüchen von den Baufirmen?
3. Wer waren die bauausführenden Firmen, erfolgte die Vergabe an den Billigstbieter,
wie lauteten die Anbotsunterschiede der ersten fünf Bieter bei der Vergabe des
Wartbergtunnels?
4. Welche Schadenssumme wurde bislang verifiziert?
5 . Wurden bereits Haftungsforderungen gegenüber der ausführenden Baufirma
erhoben?
6. Besteht derzeit die Gefaltr einer Gesamtsperre des Tunnels?
7. Welche Detailkosten sind bislang auf Grund der Schäden entstanden?
8. Besteht derzeit ein erhöhtes Risiko im Bereich der Wartbergtunnels?